Spur einstellen

  • Nochmal ich:


    Zitat von Planchi


    Meine Fragen wären z.B.:
    In welcher Reihenfolge stelle ich was ein? Nachlauf zu erst, dann Sturz und zuletzt Spur mit anschließender Kontrolle und Nachjustage da die Größen ja wechselseitige Veränderungen mit sich bringen.



    Richtig


    Zitat


    Soweit ich weiß sollte bei negativem Sturz an der Vorderachse die Spur so eingestellt werden, dass sich der Reifen gleichmäßig erwärmt.
    Ist er nur außen warm ==> mehr Richtung Nachspur
    Ist er nur innen warm ==> mehr Richtung Vorspur
    Aber wir verhält sich das an der Hinterachse? Da hab ich relativ viel Sturz (2-3 Grad, bedingt durch mangelnde Platzverhältnisse im Radhaus) und die Reifen werden dadurch innen wärmer. Theoretisch müsste ich doch dann sehr viel Vorspur fahren um den Reifen auch außen zu erwärmen, oder???


    Theoretisch ja, aber du kannst bei extremen Sturzwerten nie eine gleichmäßige Abnutzung und Aufheizung des Reifens erreichen, weil das auch extreme Spurwerte mit sich bringen würde. Wenn man extreme Sturzwerte fährt, dann normalerweise um den Grip bei extremer Kurvenfahrt zu erhöhen. Dann wirst du bei entsprechender Fahrtweise auch eine relativ gleichmäßige Aufheitzung des Reifens bemerken. Bei langsamer Fahrweise fährst du aber dann nur auf den Innenflanken und hast dort auch den höheren Verschleiss/Aufheitzung.
    Fahr mal mit deinem A112 zügigst über die Nordschleife und messe dann mit einem Thermometer mal die Temperatur direkt nach dem Rausfahren (noch besser unterwegs z.B. an der Ausfahrt Breitscheid). Je nach Fahrweise wirst du dann entsprechende Temperaturunterschiede feststellen.

  • Super Gereon, Danke :D


    Habe mir nach deinem Tipp mit der Wasserwage überlegt, dass ich ja auch einen verstellbaren Winkel nehmen kann. Den "eiche" ich dann quasi mit der Wasserwaage auf senkrecht bzw. 0 Grad und stelle ihn dann mittels deiner Rechnung oben auf z.B. 1 Grad ein. So kann ich ihn dann ganz einfach an das Felgenhorn (mit Abstandshalter) anlegen und den Sturz einstellen.


    Ich werde berichten, obs geklappt hat. Muss mir allerdings erst noch die einstellbaren Federbeinschrauben besorgen und damit ich nicht von vorne anfangen muss werde ich vorher noch hinten in die Angsten-Dämpfer innen (da Upsidedown-System) Federwegbegrenzer reinmachen.


    Grüße


    Lars

  • Gibt es eine Möglichkeit den Nachlauf selber zu messen und einzustellen?


    Hab übrigens so glaub ich den Sturz hinten mit dem verstellbaren Winkel und der Wasserwagen-Methode ganz gut eingestellt bekommen.


    Grüße


    Lars

  • Zitat

    Nachlauf selber zu messen und einzustellen


    Ja wenn Du den Einschlagwinkel der Räder und den Sturz messen kannst.
    Nachlauf = Sturzänderung bei 20° Einschlag der Räder in beiden Richtungen x 1,5
    Das linke Rad zuerst Links, das rechte Rad zuerst rechts einschlagen

  • Zitat von rthrued

    Ja wenn Du den Einschlagwinkel der Räder und den Sturz messen kannst.
    Nachlauf = Sturzänderung bei 20° Einschlag der Räder in beiden Richtungen x 1,5
    Das linke Rad zuerst Links, das rechte Rad zuerst rechts einschlagen


    Jetzt kram ich das alte Thema mal wieder hervor.


    Könnte mir jemand (Rainer?) bitte etwas detaillierter erklären, wie ich da genau vorgehen muss. Den Lenkeinschlag mit 20 Grad krieg ich sicherlich irgendwie gemessen und in der Position kann ich auch den Sturz recht zuverlässig ermitteln. Aber was muss ich da wie in Bezug setzen?


    Ich könnte mich in den Ar... beißen, dass ich jetzt erst danach frage. Denn ich habe mir die letzten 2 Tage ziemlich viel Arbeit gemacht und sowohl an der HA als auch der VA Spur und Sturz penibel mit Wasserwaage und Schnur eingestellt. Und heute Abend ist mir aufgefallen, dass wohl beim Motorumbau die Unterlegscheiben am Stabi verschwunden sind und damit mein Nachlauf mit Sicherheit nicht stimmt. Dann ist der Rest natürlich auch nichts wert und ich kann von vorne anfangen....


    Wäre super, wenn mir da jemand helfen kann. Ich möchte das gerne selber machen.

  • Irgendwie lässt mir das Thema Spur einstellen keine Ruhe.


    Bin heute mal ne erste kleine Testrunde gefahren und bin etwas enttäuscht. Im Vergleich zur Fahrwerkseinstellung vorher habe ich in erster Linie die Sturzwerte wieder gleichmäßig eingestellt (hinten ca. 2 Grad, vorne 1,5 Grand negativ), die Spur hinten von 6mm Vorspur auf 2mm Vorspur reduziert und vorne von 8mm! Vorspur auf 2mm Nachspur.


    Dass er beim Beschleunigen im ersten und 2. Gang kräftig am Lenkrad zieht hat sich nur leicht verbessert. Beim Bremsen fühlt er sich stabiler an.
    Aber in Kurven habe ich nun subjektiv weniger Grip, weil er deutlich über die Vorderräder schiebt, also definitiv mehr Untersteuern.


    Was mich wundert ist, dass ich mit der eigentlich abenteuerlichen Spur vorher (vorne 8mm Vorspur, hinten 6mm Vorspur) ein für mein Empfinden neutraleres da deutlich weniger untersteuerndes Kurvenverhalten hatte.


    Könnt ihr euch das erklären? Habt ihr auch mal so extreme Werte gefahren?
    Was habt ihr so für Erfahrungen mit unterschiedlichen Einstellwerten?

  • so ne extreme vorspur hab ich mal beim slalom gefahren. (nur vorne, hinten geht beim uno nix) sauber in den kurven aber katastrophaler geradeauslauf.


    ich vermute dein problem woanders. was wiegt dein neuer motor mehr? hat sich der gewichtsschwerpunkt weiter vor die achse geschoben? weiß dein fahrwerk vom mehrgewicht? hat oli auch solche probleme?

    • Offizieller Beitrag

    hy,
    jaja....das mysterium fahrwerksgeometrie. :)



    Zitat von Planchi

    Was mich wundert ist, dass ich mit der eigentlich abenteuerlichen Spur vorher (vorne 8mm Vorspur, hinten 6mm Vorspur) ein für mein Empfinden neutraleres da deutlich weniger untersteuerndes Kurvenverhalten hatte.


    Könnt ihr euch das erklären?


    rein auf die fahrwerksgeometrie bezogen kann ich es,inwieweit sich der schwerpunkt und die achslast durch den umbau verschoben hat wie chriss bereits vermutete vernachlässige ich einmal.


    fangen wir an der hinterachse an,diese ist am schnellsten erklärt.
    vorspur an der hinterachse sorgt dafür das das heck durch die lastverteilung zum kurveninnenrand "gedrückt" wird.
    dadurch wird die radführung an der vorderachse entlastet und man hat somit etwas mehr "grip"
    der nachteil ist ein nervöserer geradeauslauf (die hinterachse läuft jeder rille hinterher) und veringerter topspeed sprich leistungsverlust.
    ist die spur null oder gar nachspur dreht das heck schneller ein,
    das auto wirkt agiler ist aber auch nervöser.
    besonders fronttriebler reagieren mit ihrem leichten heck äusserst sensibel auf spurveränderungen an der hinterachse.


    nun zur vorderachse,
    am deutlichsten wird es wenn man sich ein auto mit voll eingeschlagenen vorderrädern einmal ansieht.
    das kurveninnere rad hat einen grösseren einschlagwinkel.
    im fahrbetrieb nimmt das kurvenäussere rad die grössten radführungskräfte da das innere rad mangels radlast und grösserem lenkwinkel anfängt zu "radieren" und die haftung verliert.
    wird die vorspur vergrössert hat das äussere rad ja bereits einen vorsprung und das innere rad ist im lenkwinkel zurückgenommen.
    somit laufen beide räder länger im gleichen winkel und arbeiten damit auch länger synchron und können somit eine höhere seitenführung aufbauen.


    setzt man das ganze nun noch in zusammenhang mit radlast und rollzentrum ist es also ganz einfach zu verstehen. :lol:


    nein ernsthaft,modifikationen an reifen,fahrwerk und gewicht/achslast
    führen dazu das die orginaleinstellwerte nichtmehr passen und höchstens als ausgangswerte gesehen werden sollten.


    gruss zippo 8)

  • Habe diese Seite gefunden. Vielleicht ist Sie ja für den Einen oder Anderen
    hilfreich :



    Die Grundlagen scheinen zu stimmen, Diese sind auch teilweise auf Seiten für Verbrenner RC-Cars gut beschrieben, da man dort auch alles einstellen kann.


    Hinzugefügt nach 21 Minuten:


    In diesem Dokument ist die gesuchte Grad/Millimetertabelle für mehrere Radgrößen enthalten :

  • Zitat von AbarthManiac

    Die Grundlagen scheinen zu stimmen, ...


    Hmm, irgendwie kann ich das dort geschriebene nicht so ganz nachvollziehen. Die Auswirkungen auf das Fahrverhalten von Vorspur und Nachspur hab ich anderer Stelle genau andersherum gelesen und selber auch andersherum erfahren. Oder liegt es daran, dass wir Fronttriebler haben und die Angaben sich auf Hecktriebler beziehen?


    Danke auch an Zippo für die Ausführungen!
    In Bezug auf die Höchstgeschwindigkeit werde ich das auf jeden Fall mal austesten. Mich hat schon immer gewundert, warum mein Auto laut Drehzahlmesser im 5. nicht so weit ausdreht wie manch ein anderer. Weder mit dem 4-Kanal noch mit dem 16V.


    @ Chriss
    Wir haben leider die Motoren nie wirklich gewogen. Ich vermute keinen großen Gewichtsunterschied, da der Block jetzt auch aus Alu ist. Die Getriebe sind wohl auch gleich schwer. Allerdings könnte es tatsächlich sein, dass etwas mehr Gewicht jetzt vor der Achse und durch den massiveren ZK auch weiter oben sitzt, denn der Motor ist schon ein Stück nach vorne gekippt eingebaut.
    Mit Olli habe ich heute telefoniert. Er hat gefühlsmäßig auch mehr untersteuern als zuvor, hat aber bisher auch noch gar keine Spureinstellung machen lassen. Kann also auch daran liegen.


    Aber vielleicht ist es ja tatsächlich die Lösung, dass wir aufgrund der anderen Verhältnisse auch mit extremeren Spurwerten fahren müssen.


    Am liebsten würde ich über einen Achsvermessungsprüfstand verfügen können, alles selber einstellen und in Fahrversuchen das für meinen Geschmack Optimum finden.


    Ich lasse die Einstellung jetzt erstmal so bis ich mir neue Querlenker geleistet habe. Vielleicht probiere ich auch nochmal welche mit Teflonlagerung. Dann werde ich in den sauren Apfel beißen und den Nachlauf einstellen lassen, falls mir nicht doch noch jemand erklärt, wie ich das selber machen kann.
    Wenn sich das dann nicht wirklich mit der derzeitigen 2mm Nachspur verbessert dreh ich mir wieder extreme Vorspur rein.


    Noch jemand Tipps bzw. ne Meinung dazu?


    Grüße
    Lars

  • habt ihr gewindefederbeine vorne? das gewicht ist aus eigener umbauerfahrung (turbo Tipo, Turbo Bravo) nicht unerheblich! hier mußt du mit härteren federraten experimentieren. in federraten ist leider das wort "raten" drinn.


    wie zippo schon sagte. alles neu, alles perfekt, dann auf standart einstellen und in eine richtung losexperimentieren mit den einstellungen. das thema fahrwerk ist aufwändiger als man denkt, aber das wichtigste.


    da haben es die minikinners einfacher. der honda16v umbau ist tatsächlich 10kg leichter als der olle moppedgusskrüppel.

  • Zitat von Planchi

    [quote=AbarthManiac]


    Hmm, irgendwie kann ich das dort geschriebene nicht so ganz nachvollziehen. Die Auswirkungen auf das Fahrverhalten von Vorspur und Nachspur hab ich anderer Stelle genau andersherum gelesen und selber auch andersherum erfahren. Oder liegt es daran, dass wir Fronttriebler haben und die Angaben sich auf Hecktriebler beziehen?.....



    Es gibt sicherlich ein Paar Unterschiede zwischen Heckantrieb und Frontantrieb.
    Ich würde allerdings auch erst mal mit dem Standard anfangen, also Vorspur vorne mal auf 0 setzen und hinten minimale Vorspur also etwa 2mm (Felgenkante-Felgenkante).
    Wenn du vorne keine Sturzschrauben drin hast, also ca.0°grad Sturz hast, würd ich eher vorsichtig mit den Spurwerten umgehen. Bei Sturzschrauben kommt noch der negative Sturz dazu, den du mit einer angepassten Spur kompensieren kannst, sonst wirst du einen sehr einseitigen Reifenverschleiss haben. Nach meiner Erfahrung macht Nachspur vorne das Auto wesentlich unruhiger vom Geradeauslauf, dafür etwa kurvenwilliger. Beim Nachlauf vorne kann man sagen, daß viel auch viel hilft, allerdings macht das die Lenkung auch schwergängiger. Hinten würde ich immer mit leichter Vorspur arbeiten, mit Nachspur kann das Auto in Kurven sehr leicht zickig durch das leichte Einlenken werden, für den Slalom kann das aber gewollt sein.
    Mit einem Infrarot-Temperaturmessgerät kannst du ja mal die Temperatur der Laufflächen messen, die sollte einigermassen gleichmäßig bei scharfer Fahrweise und korrektem Luftdruck sein, damit kann man schon einiges sehen, wenn man an Spur und Sturz rumspielt.
    Idealerweise solltest du aber mal schauen, wie die Radlasten den überhaupt aussehen, also mal mit Fahrer die 4 Radlasten aufnehmen, einige Motorsportorientierte Werkstätten haben eine Radlastwaage. Wenn da an den beiden Achsen sehr große Unterschiede zu sehen sind, sollte man mal über ein Gewindefahrwerk nachdenken oder über andere Massnahmen, um die Gewichtsverteilung zu optimieren.

  • Hi Gereon,


    wenn du von 2mm Vorspur an der Hinterachste sprichst (Felgenkante zu Felgenkante) meinst du dann Gesamtspur oder pro Seite? Die Angaben im WHB beziehen sich doch auf dei Gesamtspur oder?


    Ich fahre ja das Angsten-Fahrwerk. Von daher könnte ich tatsächlich mal die Radlasten ermitteln und einstellen. Wer könnte den Radlastwaagen hier im Köln/Bonner Raum haben und möglichst nicht zu einem kleinen Vermögen?


    Noch zum Nachlauf: Der ist wie schon geschrieben bei meinem Planchi noch nicht eingestellt, steht aber zumindest schomal auf Maximum, d.h. es sind keine Unterlegscheiben am Stabi vorhanden. Nur ob er links und rechts gleich ist weiß ich leider nicht. Den Lenkwiderstand finde ich trotz 30% verkürzter Lenkung nicht übermäßig kraftaufwändig.

  • Zitat von Planchi

    Hi Gereon,


    wenn du von 2mm Vorspur an der Hinterachste sprichst (Felgenkante zu Felgenkante) meinst du dann Gesamtspur oder pro Seite? Die Angaben im WHB beziehen sich doch auf dei Gesamtspur oder?


    ja immer Gesamtspur

  • Bin eben mal bei Nässe gefahren und da merkt man das Untersteuern noch viel deutlicher, grausam!


    @ Marcus
    Kannst du mir evtl. zum Forumtreffen Tefloneinsätze für die vorderen Querlenker mitbringen? Oder evtl. sogar vorher zuschicken?

  • Tach Leute,
    ich war vor dem Monzatripp noch bei der Achsvermessung. Bis auf die 1° Sturz habe ich alles auf Serienwerte einstellen lassen.


    Auf dem Grand Prix Kurs haben wir es rrrrrrrrichig Krachen lassen und das Fahrwerk war perfekt in allen Lebenslagen. Ich konnte problemlos alles fahrerische ausprobieren und mir ist niemand weggefahren, ganz im Gegenteil. Wir haben es leider etwas übertrieben, so dass wir am nächsten Tag fast gesperrt worden wären. Naja ich hatte irre Spaß! Ach übrigens war meine erste Navimessung falsch! Vmax liegt laut Garmin bei genau 188km/h bei gerader Strecke und ohne Windschatten. Tacho zeigt ca 185 an, ich denke, dass ist ok.


    Oliver