• Weil mein Auto nicht so lief wie ich es mir vorgestellt hatte, hab ich heute den Kopf runtergenommen und an Kolbenboden und Brennraum vom 4. Zylinder deutliche Macken gefunden. Sieht fast so aus, als wäre bei der Montage etwas reingefallen, was ich eigentlich ausschließen möchte. Die Ventile (32/28) sehen gut aus.

    Hat jemand einen Verdacht?

    LG Günter

  • Hallo Pierre und Guenter,

    wenn´s ein ausgebrochener Bestandteil vom Kompressionsring gewesen sein soll, dann müssten Beschädigungen am Feuerstegbereich des Kolbens vorhanden sein, was aber anhand der Schadenfotos offensichtlich nicht der Fall ist.


    Das Schadensbild kommt mir bekannt vor, nur falls ein serienmäßiger Vergaser Weber 32 DMTR mit serienmäßigem Luftfilter verbaut ist. Es ist schon vorgekommen, dass sich einer der beiden, nur 3 mm Schrauben zur Fixierung der Chokeklappe gelöst und in den Ansaugtrakt gefallen ist und in einem der vier Brennräume eine Party gefeiert hat. Oberhalb der beiden Drosselklappen gibt es sonst keine kleine Vergaserbauteile die sich gelöst haben könnten. Da die 219er NW vom HP70 einen Ventilöffnungsspalt von 8,96 mm ergibt, kann da auch der 5mm große Schraubenflachkopf rein und rausfliegen.


    Warten wir Mal das Untersuchungsergebnis von Guenter ab.

    *(Ich habe noch brauchbare HP70 Köpfe)


    Gruss aus dem Brennraumdschungel

    Klaus

  • Hallo Klaus,

    ich habe heute die Ventile ausgebaut um den Kopf nächste Woche zum Motorenbauer meines Vertrauens zu bringen. Der hat auch die Sitze für die großen Ventile eingesetzt.

    Verbaut war ein 40 DCOE, bei dem auf den ersten Blick nichts fehlt.

    An den Ventilen und ihren Sitzen kann ich keine Beschädigungen feststellen.

    Ich bleibe am Ball und lasse euch wissen, wenn‘s etwas neues in der Sache gibt

  • Guenter a. A. , du solltest noch etwas Prüfendes tun:


    1. Die Ventilführungen - soweit sie aus GG sind - untersuchen ob nicht ein Stückchen fehlt, bzw. sie einen Riss haben.


    2. Alle Kolben in eine Ebene bringen und die gleiche Menge Benzin in den Zylinder einbringen um evtl. Leckageverluste festzustellen.


    3. Ich sehe fast keine Anphasung an der Oberkante des Zylinders - wäre es möglich, dass beim Einsetzen der Kolben Teile des 2. oder 3. Kolbenringes ( Gussringe mit Nase) abgebrochen sind und beim Betrieb nach oben durchgereicht wurden?


    4. Auf dem Kopfbild sind größere Einschläge (vermutl. aus der Anfangsphase des Schadensverlaufes) erkennbar. Schau mal nach, ob die 3 dunklen Einschlüsse in der Quetschkante auf einen Magneten reagieren.


    5. Prüfe auch mal nach, ob im Zylinderkopf und an der Zündkerze ein Gewindegang zerstört ist oder fehlt.


    6. Der betreffende Kolben muß eh raus, denn der ist platt - kannst Du also gleich machen.

    Und zur Sicherheit würde ich das Pleuel auf Winkel prüfen.


    Für mich zeigt sich, dass der zerstörende Fremdkörper aus einem sehr festen Material gewesen ist.

    Dies resultiert aus der Feststellung , dass das Schadensbild am Kolben und Brennraum nahezu umfassend gleichmäßig vorliegt. Auch im Bereich, der sich außerhalb des Quetschbereiches des Brennraumes befindet, ist ersichtlich, dass das Schadteil auch nur durch die Dynamik der Gasbewegung bereits erhebliche Spuren hinterlassen hat. Im Quetschbereich ist dies etwas ausgeprägter, weil dort der Freigang minimal ist.

  • Günter, ich bin auch ratlos.

    Wenn du einen gebrauchten Kolben haben willst, von welchem Hersteller ? Was ist bei dir verbaut ? Borgo, Mahle , Nüral, AE etc. ?

    Ich habe einen fast neuen, nur kurz gelaufenen Kolbensatz in 67,2 (Standard) mit einem Schaden auf einem Kolbenboden, der ähnlich ist mit deinem Schadenbild. Es ist ein Schmiedekolbensatz von AE (67.2 -66650/5) für HP70 Laufspiel 0,08 mm. Gewichte siehe Fotos.


    Bei Interesse bitte melden. Bin ab heute nach Hindelang zum Jochpass-Memorial am kommenden WE.

    Gruss Klaus







  • ...also langsam frage ich mich was Ihr so in den Sprit macht - immer der gleichen Schaden...!

    :huh:

    Wenn Ihr meint die Potenza eines 70HP mit dem gezeigten Mittel zu steigern.....nö, das bringt nix - nur Schrammen auf den Kolben!!! :( :(



    Vielleicht sollte man sie doch vorher in Oktanbooster auflösen - und nicht als Ganzes einfach in den Vergaser werfen.......

    Weis ich aber nicht so genau, so neues Zeugs kenn ich alter Sack nicht.......;) ;)

  • Oh Mann Holger,

    da hab ich überhaupt nicht drüber nachgedacht 🙄

    Hab ne ganze Packung in den Tank getan, weil ich die Dinger selber natürlich nicht brauche.

    Ganz im Ernst, scheint tatsächlich ein Fitzelchen Kolbenring gewesen zu sein. Erstaunlich nur, dass auf den Zylinderwänden noch die Honspuren zu sehen sind. Ansonsten makellos.

    Der Kopf ist jetzt beim Motorenbauer und in den nächsten Wochen, wenn ich ein bisschen Zeit habe, kommen die Kolben raus.

    Klaus, vielleicht schickst du mir bei Gelegenheit eine PN und sagst mir, was du für den Satz haben möchtest. Lieber wären mir natürlich 4 intakte Kolben.

  • ....so ganz nebenbei:


    Wenn dem Motörchen jetzt ein paar gebrauchte Kölbchen einverleibt werden, sollten selbstverständlich nur neue Kolbenringe verwendet werden. Und der Motorblock muß dann noch kurz angehont werden .......

    Wieso und weshalb?....... hab ich hier schon mal bei einem anderen Thema genannt.


    Ist einfach ratsam und verhindert weitere Probleme....

  • Ist mir klar. Ich habe einen großen Posten Kolbenringe vor ein paar Jahren gekauft. Die sind auch verbaut worden. Jetzt frag ich mich gerade, ob es sein kann, dass das „Fehlfarben“ sind, weil bei einem ja offensichtlich etwas abgesplittert ist. Kann das sein? Das wäre sehr ärgerlich, weil ich noch so 7-8 Sätze habe

    .....also das vermute ich weniger....entschuldige, ich gehe da von einem Montagefehler aus.


    Prüfe einfach mal die obere Anfasung der Zylinder - ich hatte schon geschrieben, dass ich fast keine sehe - ist die ausreichend vorhanden ?

    Insbesondere wenn der Block mal geplant worden ist, wird dies oft vergessen!

    Diese Anfasung ist nicht für den Betrieb, sondern nur für die Montage wichtig.

    Wenn man dann nicht ein gutes Kolbenringspannband und reichlich Öl bei der Montage verwendet, ist der Kolbenring Nr. 2+3 schnell beschädigt!


    Beachten muss man zudem, mit welchen Werkzeug der Kolben eingesetzt wird:

    Wenn man eine Montagehülse ( passendes Bohrungsmaß vorausgesetzt) verwendet, braucht man fast keine Anfasung, sondern lediglich eine ganz sachte Gradentfernung an der Zylinderoberseite. ( das bringt nämlich einige Vorteile)

    Bei der Verwendung von Spannbändern sollte man diese Fase etwas größer halten.


    Kolbenringe, vorausgesetzt sie werden richtig gelagert, neigen selten zu Materialfehlern.


    Was auch oft nicht beachtet wird ist die Vorspannung und das (Luft-)Spaltmaß der Ringe..........


    Ja, man kann bei der Kolbenmontage immer einen Hammer verwenden.............aber nur um mit dessen Holzstiel den Kolben in den Zylinder zu schieben!!!!