Fahrzeugvermessung

  • Hallo,

    nachdem ich nun auch noch Querlenker, Spurstangenköpfe und Stabigummis gewechselt habe, gibt es immer noch ein Problem.Beim Beschleunigen zieht das Auto nach rechts, beim Gas wegnehmen nach links. Und das nicht nur ein bischen. Laut meinem Werkstattbuch soll der Zastava101 unbelastet -4 bis -6 mm Vorspur haben. belastet mit 4 Personen und 40 Kg Gepäck 0 bis -1. Ich habe auf der Hebebühne -6mm genommen, aber das Problem besteht weiter. Die Spur kann ich mit dem Spurmaß einstellen, aber vielleicht liegt es am Nachlauf,einstellbar mit dem Stabi . Aber da fehlt mir der Plan, bleibt da nur die professionelle Achsvermessung ?

  • Das Zckzackfahren habe ich schon zwei mal erlebt.

    Zuerst bei einem inzwischen geschlachteten 58 HP, das waren interessante km bis nach Hause!! =O

    Das zweite mal hat 10 km nach dem frischen TÜV zu einigen Jahren Stillstand geführt, weil ich arbeitsbedingt nicht genug Zeit für die Fehlersuche hatte. Alles geprüft und gewechselt, was relevant für die Spurhaltung ist, Karosserie alles stabil, nichts gefunden.

    Dann endlich Zeit für die Installation eines 5-Gang-Getriebes inclusive des nötigen Rahmenumbaues.

    Beim Ablassen des alten Getriebeöls sonderbare Stahlstifte gefunden :/ . Diese stammten dann eindeutig aus einem Nadellager der Tripoidgelenke der Antriebswellen. Andere (gebrauchte) Welle eingebaut, seit 30.000 km fährt mein Schätzchen wieder genau dahin, wo ich will :D . Ansonsten könnte ich mir nur ein defektes Differential vorstellen (in dem vielleicht eine verirrte Lagernadel Späßchen macht)


    Grüße Schorsch

  • beim scharfen Bremsen und beim Ausrollen aus 100 km/h (Leerlauf ) bleibt der super in der Spur. Der zieht weder nach rechts noch nach links, nur beim Fahren, beim Beschleunigen gehts nach rechts , beim Gas wegnehen nach links .

  • servus,

    ein gedankengang hab ich noch... gefühlt wäre m.a. eine "-6mm" vorspur deutlich zu viel. schematisch gesehen "hängen" die spurstangen - wie in meinem gezeigten bild - nach unten. federt der wagen dann ein, würden sich die vorspur noch weiter in richtung negativ bewegen.

    ein zweiter deutlich wichtiger gedanken ist die hinterachse! hast du da mal die vorspur geprüft (0-4mm pos.), und dabei ggf. mit einfachen hilfsmitteln die "geradeausstellung" der räder zur fahrzeuglängsachse in augenschein genommen. (im eingefederten zustand, mit hilfe einer wirklich geraden profilleiste z.b. links/rechts gleich an den hinterädern genau über den radmittelpunkt angelegt, den abstand zur unteren schwellerkante auf gleicher höhe gemessen)

    steht die hinterachse schief zur fahrzeugachse, fährt der karren über den "onkel", und im winter hättest du vier spuren im schnee! das könnte auch genau deine problematik darstellen.


    wenn das alles halbwegs passt, hört sich deine problematik nach nicht ganz spielfreien achskomponten an, was du aber ausschließen kannst und bestimmt schon hast. dann bleibt nur noch testweise der räder- / reifentausch achsweise / diagonal um schauen was sich dann noch ändert. wenn der nachlauf nicht utopisch weit aus den toleranzen ist, sollte das eher keine rolle spielen. grundsätzlich würde ich den nachlauf aber auf alle fälle mit einer achsvermessung prüfen lassen, und ihn ggf. selbst bei vernachlässigten vorgabewerte auf zumindest gleiche werte links & rechts einstellen.

    good luck

    chris


    ps: dem achsvermesser aber vorab "einbläuen", der er den karren keinesfalls vorher noch mal schnell auf der hebebühne ausheben will/soll!

    pps: ich hatte auch schon mal "schiefe" neue reifen bei ähnlichen problemen, seinerzeit von fulda, die hatte einen unterschiedlichen durchmesser an der aussen- und innenkante.

  • Moin Moin,

    ich reihe mich mal in die Fehlersuchenden ein. Mein „Alltags X1/9“ (1300ccm) hat dieses Problem auch seit geraumer Zeit (mehrere Jahre). Der verhältnismäßig lange Zeitraum liegt daran, dass mir die Zeit, aber in erster Linie die Ideen fehlen, woran es noch liegen könnte.


    Ich habe auch bereits karosserieseitig alle Aufnahmepunkte vorne und hinten überprüft. Da ist alles fest.

    Auch mehrere Achsvermessungen wurden in der Zeit durchgeführt. Außer dass die Sturzwerte (negativ) durch die Tieferlegung außerhalb der Toleranz liegen, ist alles im Lot.

    Das mit den negativen Sturzwerten haben meine anderen X1/9 auch, daran kann es nicht liegen.


    Ich möchte mich bei Schorsch für die Idee mit den defekten Tripoden bedanken. Damit habe ich jetzt wieder einen Ansatzpunkt!


    Eine andere Idee wären noch weiche Motorlager, was bewirken könnte, dass die Motorbewegung beim Lastwechsel so extrem ist, dass sie sich spürbar auf das Fahrverhalten auswirkt.

    Das hätte bei frontgetriebenen Autos vermutlich andere Auswirkungen, als beim Mittelmotor. Zumal im X1/9 der Motor quer eingebaut ist.

    Nur so als theoretische Idee…


    Zum Thema Nachlauf: wenn der Nachlauf extrem abweichende Werte rechts und links hätte, dann wäre ein solches Fahrverhalten auch denkbar. Aber dann eigentlich immer - und nicht nur beim Lastwechsel.

    Hier gibt es ein paar einfach erklärte Infos zum Nachlauf:

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    Das Problem ist in der Tat, dass man den Nachlauf mit Bordmitteln zuhause in der Garage eher schwer nachmessen kann.


    Soweit mein Input zu dem interessanten Thema.

    Falls es weitere Ideen gibt: immer her damit! Ich bin mittlerweile ziemlich leidgeplagt und freue mich über Anregungen!


    Herzliche Grüße

    Michael

  • Hallo!


    Möglichkeit wäre noch ein verschobenes Lenktrapez.Mit breiteren Reifen würde ich eher auf Nachspur gehen, beim Beschleunigen zieht es die Vorderräder zusammen.

    Der Nachlauf ist eigentlich einfach zu messen.Ein Winkel,ein elektronischer Winkelmesser und eine Wasserwaage genügen.Dazu eine Schablone mit 20 Grad Winkel.Einmal links 20 Grad einschlagen,Sturz messen,danach rechts 20 Grad und Sturz messen,beide Winkel addieren x 1,5 ist der Nachlauf.


    Kehrmeister

  • ...nachdem ich nun auch noch Querlenker, Spurstangenköpfe und Stabigummis gewechselt habe, gibt es immer noch ein Problem...

    Hallo Ulli,

    wenn ich Dich recht verstehe, hast Du das Problem schon vor dem Wechsel der Lenkungsteile gehabt. Zeigen denn die Reifen eine einseitige Abnutzung, die eventuell auf eine fehlerhafte Spureinstellung schliessen lassen und gibt es außer den Richtungsänderungen bei Lastwechsel vielleicht noch ein flatterndes Lenkrad?

    Ich kenne die Lenkung vom 128 leider nicht, aber ich tippe auf das Lenkgetriebe, weil es zuviel Spiel entwickelt hat.


    Grüße, Hans-Georg

  • Ich kenne die Lenkung vom 128 leider nicht, aber ich tippe auf das Lenkgetriebe, weil es zuviel Spiel entwickelt hat.

    juut, auch da kann man noch mal ansetzen!

    z.b. bei den lagerungsgummis des lenkgetriebes an der karosserie. sind/werden die gummis alt (und somit geschrumpft/kleiner) verschiebt sich das lenkgetriebe, meist aber nur bei lenkbewegungen in der karosserieaufnahme. der krümelkacker merkt es, wenn er die achse so genau vermessen will, dass das lenkrad "schön" gerade steht. nach erfolgter probefahrt mit geradem lenkrad, steht es dann spätestens nach dem nächsten ein-/ausparken wieder sonst wo.

  • Danke schon mal für die vielen Vorschläge. Meine Reifen (185-60-13 ) sind neu, das Lenkgetriebe ist spielfrei, ich glaube ,die Richtung mit dem Getriebe sollte ich mal verfolgen. Das Phänomen zeigt sich erst bei höheren Geschwindigkeiten, so ab 80. Es muß ja eigentlich mit dem Antrieb zu tun haben, denn wenn ich den Wagen aus 120 km/h ohne Gang ausrollen lasse, passiert ja gar nix. Ich kann praktisch das Lsenkrad loslassen und er rollt geradeaus , bis er stehen bleibt. Motor an und dann geht die Zappelei wieder los. Man kann sich eben darauf verlassen,daß er nicht mal nach rechts und dann wieder nach links unverhofft zieht, nein, beschleunigen nach rechts , Gas weg , ab nach links.

  • Die Lenkung (also das Lenkgetriebe) hatte ich bei mir auch im Verdacht. Habe es ersetzt, natürlich neue Gummis für die Lagerung verwendet.

    Das hat leider keine Verbesserung gebracht. :|


    Aber: auch ich möchte mich für die konstruktiven Vorschläge hier bedanken. Tolles Forum! :thumbup:


    Bin gleich mal auf eine kurze Probefahrt gegangen. Das Ergebnis habe ich versucht im Video festzuhalten…

    Abruptes Gas wegnehmen = Fahrzeug geht nach rechts

    Gas geben= Fahrzeug geht nach links.


    Es ist (bei mir) nicht so schlimm, als das man gar nicht fahren könnte. Aber es nervt und es würde vor allen Dingen jemanden überraschen, der den Wagen fährt und das Phänomen nicht kennt.


    Nachsatz: das Einstellen des Videos ist aufgrund einer nicht akzeptierten Dateiendung (mp4) leider nicht möglich… ||

  • Vielleicht geht es so:

    Externer Inhalt youtu.be
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  • Ich hatte mal an meinem Ritmo das genau gleiche Problem.....


    Es ging dann nur um den Bereich der Vorderachse - genau da gleiche Verhalten!

    Was war die Ursache?


    Der Blechner hatte den vorderen Querholm nach einem Unfall nicht versteifend punktgeschweist, sondern nur die Kanten!

    Durch die Wechselkräfte der Zugstreben hatte sich diese "Facharbeit" gelöst und es ergab sich nach ein paar Monaten Nutzung beim Lastwechsel ein wechselnder Radstand weil die Steifheit des Holmes fehlte !!!

    Das mit dem Schweissmangel wird bei Dir ja wohl nicht so sein!


    Aber prüfe mal die Silentgummis an der Vorderachse - vielleicht sind sie unterschiedlich hart, sodass je nach Lastzustand ein anderer Rad -Versatz entsteht. Dies kommt z.B. vor, wenn die Gummis mal Öl abbekommen haben.


    Was das Ganze auch auslösen kann, sind fehlende oder unterschiedlich lange Distanzhülsen, welche in den Dämpfergummis liegen - es ist dann unterschiedliche Vorspannung vorhanden. Dur unterschiedliches Belastungs-Spiel kann es einen differierenden Radstand geben. Daraus ergibt sich dieses Verhalten.

  • so, ich habe den Rat von Chris befolgt und den Radstand gemessen, der ist millimetergenau gleich. Der Einwand von Ron ist berechtigt, Ich habe neue Stabigummis, aber die Hülse gibt es nicht,da habe ich etwas gebastelt. Die Karosse ist fest, Rost ist an dem Auto kein Problem, der Vorgänger hat mal vorn rechts einen kleinen Rempler, es wurde aber kein tragendes Teil getauscht. Und als ich das Auto gekauft hatte ,bin ich auch etliche Kilometer gefahren,da war alles in Ordnung. Da es die Hülsen für die Stabigummis nicht gibt, wechsel ich auf die Stabigummis vom Fiorino , die gibt es neu. Aber heute ist mir bei einer Probefahrt aufgefallen,daß es beim Lastwechsel vorn "knallt " Ich habe leider kein Vergleich, aber der Antriebsstrang ist

    für meine Begriffe sehr weich. Mit einem großen Schraubezieher zwischen Motorträger und Getriebe bewege ich Motor und Getriebe ca. 1,5 cm hin und her. Die obere Motoraufhängung und die seitliche sind neu. (Augustin) die untere ist alt. Also ich baue erstmal neue Stabigummis ein. Ich habe ja die originalen, aber leider ohne die Hülse, deshalb die vom Fio

  • Die vom fiorino kannst du nehmen wenn du den Plastikring aus dem Lenker gemacht hast. Ist der noch drin wird das dein Problem sein.


    Vorn an der karosse ist der Stabi wohl richtig fest? Schraube locker würde das auch so ähnl auswirken