Öldruck 70HP nach Neuaufbau

  • Ich habe eine Frage in die Runde, die sich vermutlich nicht nur an A112 Schrauber richtet. Ich habe meinen Motor neu aufgebaut und kriege einfach keinen Öldruck. Kerzen sind raus, er kann also munter drehen, aber ich habe gefühlt mehrere Minuten georgelt, ohne dass die Kontrolllampe ausgeht. Ich habe von damals noch in Erinnerung, dass das erstaunlich lange dauert-aber SO lange?

    • Offizieller Beitrag

    Moin Günni,

    sowas kann schon mal vorkommen, da auch die Feinabdichtung in der Ölpumpe erst einmal aufgebaut werden muss, bevor sie vernünftig Druck aufbauen und fördern kann.

    Hast Du die originale Ölpumpe wiederverwendet und hast Du für eine neue Dichtung verwendet?

  • ...sowas kann schon mal vorkommen, da auch die Feinabdichtung in der Ölpumpe erst einmal aufgebaut werden muss, bevor sie vernünftig Druck aufbauen und fördern kann...

    Hallo Uwe,

    heißt das, das ein revidierter Motor, an dem eine neue Ölpumpe eingebaut wurde, nicht sofort den maximalen Öldruck aufbaut?

    Wie lange läuft dann die Einlaufphase?


    Grüsse, Hans-Georg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Georg,

    normalerweise baut sich der Öldruck kurz nach dem Anlaufen des Motors auf.

    Bei einer "leeren" Ölpumpe kann das schon mal ein paar Sekunden dauern, deshalb dauert das mit Anlasserdrehzahl schon mal ein Weilchen.

    Daher wird beim Zusammenbau der einzelnen Bauteile (Lager, Ringe usw.) bei mir immer alles gut eingeölt.

  • Hallo,

    neu gemachte Motoren überfülle ich mit ca. 2-3 Litern Oel und lasse sie ohne Oelfilter drehen , bis am Oelfilteranschluss Oel austritt.

    Dann montiere ich den Filter und lasse den Motor drehen bis die Oellampe ausgeht , plus ca. 5 - 10 Sekunden.

    Anschliessend Oelstand richtig stellen und Motor starten.


    Gruß

  • Hallo,

    dazu meine Erfahrung mit dem 903 ccm Motor im 600er. Nach langer Standzeit ( Winterschlaf ) konnte ich beim 1. Start gar keinen Öldruck aufbauen. Nach längerer Orgelei ist mir das dann doch komisch vorgekommen weil der Motor sonst nie Probleme mit dem Öldruck hatte. Ich hab dann die Kerzen entfernt, nocheinmal probiert ohne Erfolg. Dann habe ich den Ölfilter abgeschraubt und.....der war leer. Ich hab dann den Filter mit Motoröl gefüllt, eigeschraubt, in die Bohrung die zur Pumpe führt auch Öl eingefüllt -- und Öldruck war sofort da.

    Sicherlich war der Ölfilter schuld, das Rücklaufventil hat wohl nicht funktioniert oder nicht vorhanden, oder falschen Filter eingebaut, wer weiß?

    Dann einen neuen Ölfilter eingebaut, habe z.b. heute meinen 600er nach der Winterpause gestartet und der Öldruck war sofort da, super :thumbup:

    Grüße

    Martin

  • Jawohl Jungs - da freut sich der Motorenbauer, die Kundschaft geht nicht aus.....nur bin ich nicht mehr aktiv, hab also nix mehr davon!

    Wer ewig lange orgelt bis das Lämpchen ausgeht ....hat schon fast wieder einen Motorschaden produziert!


    Und von welchem Öl leben denn die Kolbenringe im neu gehonten Zylinder .....von dem Bisschen bei der Montage?

    Nein Jungs !

    ....ich hab dazu schon vor längerer Zeit mal was geschrieben:



    ...Dann sollte vorher eine Druckbeölung stattfinden!

    Ich hab dazu einen mit Öl gefüllten Druckbehälter, welcher anstelle des Öldruckschlters mittels Anschlussschlauch am Motor angeschlossen wird. Dann gibt man ca. 1 bis 2 bar Druckluft auf den Behälter, sodass das Öl eingepresst wird. Dabei wird der Motor langsam mit der Hand gedreht. So macht man es auch, wenn der Motor frisch aufgebaut ist. Wenn er dann anläuft hat er überall sofortigen Öldruck! Aber vor diesem Starten die Hilfsanlage wieder abbauen....!

    Allerdings den Hilfsöldruck nicht zu hoch nehmen, weil sonst das Öl über das Ölpumpendruckventil abgeblasen wird und sich nicht wie vorgesehen in den Ölkanälen verteilt.


    Ergänzung: Und auch der Ölkühler bekommt so vorher was er braucht....

  • Hallo,


    hoffe ich werde nicht gesteinigt.


    Ist hier jemand bei dem ein korrekt neu revidierter Motor beim

    starten kaputt ging?

    Glaubt ihr denn das der Hersteller bei der Inbetriebnahme solch einen

    Aufwand betrieb?

    Ich habe bisher nicht wenige Motoren neu aufgebaut, von Serie bis nicht Serie ;)

    und habe mit verlaub noch nie so einen Zirkus veranstaltet.

    Nach jedem Ölwechsel ist der Filter leer und das höhrt man auch aber das

    hat noch keinen Motor gekillt.


    Kontrolle ist sicher gut und ich verstehe auch das komische gefühl, aber wenn

    alles passt, geht auch nix kaputt.

    Kerzen rein, Zündung und der Druck kommt mit Sicherheit.

    Beim 600er und Derivate kann man gefühlt ewig auf den Ventiltrieb sehen

    bis das erste Öl sichtbar wird!


    Ich wünsche einen erfolgreichen Erststart

    und ein ewiges Motorleben


    Gruß Alex

  • Alex, ich geb Dir recht: Glauben heisst nicht wissen!


    Glaubt ihr denn das der Hersteller bei der Inbetriebnahme solch einen

    Aufwand betrieb?


    Du weisst aber schon, dass ein korrekt revierter Motor (also mit trockenen, weil gereinigten Ölkanälen) schon seine Zeit braucht, bis an jeder Ecke das sehnsüchtig erwartete Öl ankommt.........

    Und wenn Du gerade vom Ventiltrieb sprichst, kennst Du sicher auch die zig Bohrungen z. B. der Kipphebel, der Welle und viele andere zu schmierenden Stellen....

    Schreibst ja dass es ewig dauert......

    Und wenn dann der Motor nicht sofort anspringt, weil der Einbauer grad mal Zündspulenprobleme hat, oder der Ölkükler ein paar Meter weg ist....

    Nein, nein - wenn wir einen Motor mit viel Aufwand hergestellt haben, bekam er immer eine Druckbefüllung - soviel Zeit muß sein!

    Unser selbst entwickelte Gerät ( mit Druckeinstellung, Ölvorwärmung, Ölfilter und Umwälzpumpe und in Edelstahl) nutze ich seit über 40 Jahren und viele Kunden und Werstätten haben sich das bisher ausgeliehen.

    So, und nun zeig ich Dir noch eine Empfehlung eines Gleltlagervertriebes:


    https://www.ms-motorservice.de…g-an-ueberholten-motoren/


    Bedarf es der Worte mehr?


  • ich fülle die motoren immer vorher mit öl, drehe die von hand bis oben öl ankommt , erst dan kommen zündkerzen oder einspritzdüsen rein.

    vor 2 wochen haben wir einen tauschmotor in einen mercedes V klasse eingebaut mit einer ganzen startanweisung mit menü, anlassen, druck messen, drehzahl und zeitvorgabe

    ölfilterdeckel mit druckanzeige war mitgeliefert, der motor darf anfangs nicht in leerlaufdrehzahl laufen weil die kolbenspritzdüsen erst ab einer bestimmten drehzahl fördern

    erst nachdem alle parameter erfüllt sind kann probegefahren werden.

    die sau hat trotzdem noch geölt , haarris in einem ventildeckel...

    v6 3.0cdi


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  • Hallo Guenter....und alle Anderen natürlich auch,


    das ist weniger eine Frage des Volumens - sondern der Zeit.

    Unser Druckbehälter hat ca 10 Ltr. Der Ölwannenstopfen kommt raus, die Auffangwanne drunter. Da ich eine Systemeinheit mit Filter habe, kann das abgelassene Spülöl immer wieder dem Behälter zugeführt werden. Das Teil läuft dann ca. 1o Minuten, der Motor wird ab und zu mal gedreht und das Ganze ist erst dann fertig, wenn das Öl aus jederRitze im Zylinderkopf bieselt!


    Und jetzt noch ein Tipp für die Sparsamen und Zweifler:

    Wenn Ihr € 12,99 gut investieren wollt, dann schaut ab und zu beim Lidl nach.....da gibt es zu diesem Preis eine 12V Ausaug Öl-und Dieselpumpe!

    Die reicht vollkommen aus! Einfach den Ansaugschlauch in den Ölkanister, den Abgangsschauch anstelle des Ölduckschalter montiert und dann läuft das Ganze!

    Zwar mit weniger Druck und es dauert etas länger..........aber mit Minimalaufwand! Aber dann dünnflüssiges Öl verwenden - sonst geht das nicht.

    ( Deshalb haben wir in unserem System auch eine Vorwärmeinheit integriert)


    So, und jetzt muß ich mich ums Rentnerdasein kümmern....nur von der Weitergabe von Ratschlägen kann ich leider anicht leben.........


    Jetzt hab ich wohl den letzten Zweifler überzeugen können?

    Grüße und gutes Gelingen