Ist jetzt nix dramatisches aber eine gute Gelegenheit, etwas mehr Praxis hier reinzubringen.
Öldruck bei warmem Motor wurde immer weniger. Gerade mal so 3,5bar bei 5000 U/min.
Instrument ist überprüft, ich habe ein Manometer gekauft und direkt angeschossen.
Meine persönliche Schmerzgrenze war schon längst überschritten. Ein höherer Füllstand hat auch den Druck erhöht, also ist (mir) die Lage klar.
Ab aufs Abstellgleis mit ihm. (Bühne habe und brauche ich nicht. Ich habe schon unter schlimmeren Bedingungen geschraubt)
Bei der Gelegenheit soll noch eine modifizierte Seicento-Ölwanne verbaut werden, damit ich eine einteilige Dichtung verwenden kann. In die Wanne wurde ein Gewinde für den Temperaturgeber eingeschweißt. M22x1,5, ich habe VDO Instrumente und einen Geber für die Ablaßschraube.
Motor auf, Lagerflächen sind gut.
Mittleres Hauptlager nicht:
Dann die Federn der Bypassventile aller bei mir vorhandenen Pumpen mit dieser primitiven aber wirkungsvollen Vorrichtung qualitativ verglichen.
Gebaut wurde Pumpe dann mit der stärksten Feder im Schnorchel einer 70HP-Pumpe und dem Pumpengehäuse vom 903ccm Originalmotor meines Autos. Verbürgte 70tkm und kein Rennbetrieb.
Nach einem Telefonat mit Abbi dann (mehr aus Neugier denn aus Notwendigkeit, aber schaden wirds ja nicht) die neuen Lager noch zu Kexel geschickt. Alle zusammen PTFE gesintert für unter 90€. Netter Mann am Telefon, der Herr Kexel, sehr zügige und unkomplizierte Abwicklung.
Wenn man schon dabei ist, ein wenig mehr Sicherheit eingebaut. Fast zu schön zum Montieren. Kommen aus den USA, Paul Vanderheijden ist ebenfalls ein sehr netter und geduldiger Mensch. Schrauben waren schnell da.
Man beachte die etwas ausgefallene Größe der Nuss für die Pleuelschrauben:
Die Pleuellagerdeckel gesenkt, damit sie zum Radius unterm Schraubenkopf passen.
Seicentowanne passt nur nach mehrfacher Überzeugung mit 500g stahl.
Mein erstes Mal: die oberen drei Hauptlagerschalen bei eingebauter Kurbelwelle einfädeln. Dazu habe ich alle Hauptlager aufgemacht. Die Welle hängt dann in der Kupplung, in den Riemen und den Simmerringen. Aber eine echte Bewegung habe ich nicht gesehen.
Lager auf der Lauffläche eingefettet, auf die Lagerfläche gelegt. Dann die Welle gedreht und das Lager geschoben.
Fast drin. Jetzt wirds schwer, aber mit einem Stück Plastik konnte ich gut schieben. Seitlich lässt es sich übrigens erheblich besser ausrichten als erwartet.
Sitzt!
Alle Lager drin. Jetzt am mittleren Lager noch die Passcheiben rein.
Aber:
Das beste von allen vieren:
Also den Ersatzmotor, der vor nicht mal 10000l km gemacht wurde aufgemacht. Anlaufscheiben ausgebaut:
Mist! Ich krieg keinen guten Satz zusammen:
Also wieder ein paar Tage Verzug. Neue Axiallager geliefert bekommen und eingebaut.
Haben ohne Nacharbeiten gepasst. Ich bin begeistert!
Sieht ja nach ausreichend Platz für die Wannenmontage aus. Ist die (gefüllte) Pumpe an Platz, wirds eng. Ich hatte schon ca. einen halben Liter Öl in die Wanne gefüllt, damit die Pumpe nicht leerläuft. Aber ich konnte die Wanne kippen ohne dass was ausgelaufen ist.
Wanne sitzt wieder am Platz und ist bis jetzt dicht. Öldruck war nach ca. 5-10sec leiern ohne Kerzen da. Ich bilde mir ein, der Motor läuft leichter. Habe eigentlich nicht erwartet einen Unterschied zu spüren, ich schiebe es aber endlich auf die beschichteten Lager. Der Öldruck liegt jetzt warm bei 3000 U/min gut 0,5 bar höher. Die Bypassfeder wurde nicht unterlegt.
Es wäre entspannter gewesen, das alles in Ruhe im Winter zu machen, aber so gehe ich am Wochenende entspannter auf die Bahn.