Mein kleines Projekt

    Die Stellen die auf den Fotos weiß erscheinen sind nur raue Nebelreste vom Klarlack. Durch den Blitz kommt das irgendwie weiß rüber.
    Es sind schon ein paar Stellen, die ich zu beanstanden hatte, aber die sind auf den Bildern nicht zu sehen.


    Das Heckblech ist noch das originale, aber modifiziert. Hatte noch Rücklichter liegen, und habe die selber eingepasst. Es sind also nicht mehr die großen drinnen.

    Heute habe ich die erste Testfahrt mit meinem 128er in die Werkstatt gemacht um alles einstellen zu lassen. Es ist zwar noch nicht alles fertig, aber das wollte ich vor dem Winter noch erledigt habe. Leider ist das Ganze nicht so einfach wie ich mir das gedacht habe. Ein kleiner Bericht:


    Das Auto lässt sich sehr gut fahren. Es fährt wie auf Schienen. Zur Info: Verbaut sind Vorne 127 Dämpfer mit Ascona Vorderachsfedern - Jamex 40mm Tieferlegung. Hinten eine härtere und auch tiefere Einblattfeder.
    Die Gänge schalten sich wie Butter - hätte ich nicht gedacht, dass die so weich reingehen. Die Bremsen verzögern sensationell (Uno Turbo).


    Doch der Motor läuft noch nicht so ganz wie ich mir das vorgestellt habe. Auch hier zur Info: 1500er X1/9 Motor mit 300 Grad dbilas Nockenwelle, Hörmann Ansaugbrücke mit 2 36er Webervergaser, Hosenrohr vom 3P.
    Die ersten Probleme treten beim starten auf. Es dauert ewig bis er mal anspringt. Dann ist es, je nach Laune des Motors, Glückssache ob er gleich läuft oder erst ein unkonstantes brodeln von sich gibt. Das brodeln muss man dann 5 min über sich ergehen lassen bis er das Gas schlussendlich annimmt (stirbt anfangs ab wenn man nur ein klein wenig mehr Gas gibt). Wenn er dann läuft 'nagelt' der Motor extrem - das Ventilspiel ist momentan auf 0,4 eingestellt. Und von Leistung kann im Moment ebenfalls nicht die Rede sein.


    Das waren die ersten Eindrücke der Testfahrt.


    In der Werkstatt angekommen stand da, neben dem Mechaniker, auch noch die geballte Kompetenz der näheren Umgebung was alte Motoren betrifft. Ein pensionierter Meister einer Fiat Werkstätte und ein Mechaniker, der alte Kisten für diverse Rennen flott macht.


    Die Kleinigkeiten wie Achsvermessung etc. waren schnell erledigt, aber bezüglich des Motors gibt es Momentan keinen Konsens. Im Endeffekt wurde, bis auf die Zündung die nach Gefühlt optimiert wurde (am Verteiler gedreht), am Motor nichts mehr gemacht. Mit Synchronisation sei hier noch nichts gemacht. Das wäre eine längere Angelegenheit. Zusammenfassend sollten noch folgende Dinge gemacht werden:
    - Einbau einer elektronischen Benzinpumpe für Vergasermotoren mit Durchflussautomatik.
    - eine elektronisch gesteuerte Zündanlage
    - das Ventilspiel auf 0,2 (im heissen Zustand 0,15) einstellen
    - die Vergaser Einstellen (Bedüsung, Synchronisation,...)


    Diese Arbeiten können aber in dieser Werkstatt nicht durchgeführt werden, da sie die entsprechende Ausrüstung nicht haben.


    Weiters ist der Deckel des Kühlers nicht gerade Druckresistenz und lässt schnell mal Kühlwasser in Form einer dicken Dampfwolke an die Aussenwelt. Kann ich hier etwas machen bzw. gibt es stärkere Verschlüsse die mehr Druck aushalten? Die Schläuche lassen sich noch ziemlich leicht zusammendrücken. Es fühlt sich eigentlich nicht so an, als ob hier so viel Druck drauf wäre. Auch der Ventilator meldet sich nicht (aber er funktioniert) also kann das Wasser noch nicht eine zu hohe Temperatur haben.


    So. Viel geschrieben...


    Ich wollte mal eure Meinung dazu hören, was ihr davon haltet.


    sg
    Manuel

    Hallo Manuel,


    Super dass Fahrwerk und Getriebe gut laufen, den Motor kriegt man auch noch hin.


    Man sollte da methodisch rangehen und erstmal die Basics checken.
    Bei Deinen Symptomen fällt mir sofort ein: Steuerzeiten.
    Ist der Zahnriemen richtig drauf? Ja? Prüfe es trotzdem nochmal ganz genau.
    Ist Dein Kopf stark geplant?
    Verwendest Du ein Nockenwellenrad das zum Motor gehört? Es gibt da verschiedene Markierungen die mit verschiedenen anderen Markierungen übereinstimmen können.
    (Die Profimethode ist: OT genau bestimmen mit Messuhr und Gradscheibe, Nockenwellenöffnungszeiten genau bestimmen mit Messuhr, Steuerzeiten genau einstellen über einstellbaren Nockenwellenrad - dann hat man Gewissheit)


    Wenn die Vergaser halbwegs passend bedüst sind, sollte der Motor oberhalb des Leerlaufs ordentlich laufen. Die Synchronisation betrifft fast nur den Leerlauf und niedrige Drehzahlen.
    Weiterhin sollte man über die Beschleunigerdüsen (bei Motor aus, oben in die Vergaser gucken und Gas geben: sieht man einen Benzinstrahl in jedem Vergaserschlund?) auch einen kalten Motor auf Drehzahl bringen können ohne dass er abstirbt. Hast Du mal probiert das Gas etwas zu pumpen wenn er kein Gas annehmen will?


    Falls Du den X1/9 Originalvergaser hast, könntest Du auch erstmal den draufschrauben um die restlichen Aspekte des Motors abzustimmen.


    Die erwähnte anwesende geballte Kompetenz überzeugt ja nicht so wirklich. :) Oder haben die mal gewisse Dinge (z.B. Steurzeiten) an Deinem Motor geprüft? Dazu braucht man praktisch kein Werkzeug.


    Dein Kühlerdeckel ist wahrscheinlich kaputt. Einen der mehr Druck aushält als ein guter originaler ist keine gute Idee. Damit kann man z.B. Kühler sprengen.


    0,2 mm - bist Du sicher?


    Gruß Ulix

    Hi Ulix,
    im Prinzip wurde alles durchdiskutiert und natürlich waren die Steuerzeiten auch ein Thema. Das muss ich nochmals überprüfen. Ich habe den Zahnriemen zwar im Fiat Fachbetrieb aufziehen lassen, um genau solche Fehler zu vermeiden, aber man kann ja nie wissen. Im Endeffekt habe ich nun ein paar Adressen bei denen ich den Motor von vorne bis hinten einstellen lassen kann. Da braucht man aber etwas mehr Zeit.


    Das Nockenwellenrad ist das originale, aber ein einstellbares wär wohl nicht schlecht. Da muss ich mal auf die Suche gehen. Ebenso ein neuer Kühlerdeckel wird noch angeschafft.


    Das mit den 0,2 war der Tipp des Mechanikers der alte Kisten für Rennen aufbereitet. Vielleicht gehe ich sowieso direkt zu ihm in die Werkstatt um meinen Motor einstellen zu lassen.


    Danke Ulix für dein Feedback. Vielleicht ergibt sich noch dieses Jahr was, ansonsten werden ich für den Frühling alles vorbereiten.

    Hallo Manuel,
    Der Tip von ulix find ich gut, Original Vergaser drauf und schauen wie er damit Läuft, und gegebenfals die Fehler beheben. Ich tippe mal auf Falsche Bedüsung der Vergaser.
    Hast Du die Vergaser schon so Bedüst gekauft? Oder Wie hast du die Bedüsung bestimmt?
    Mfg. Pierre

    Hi Pierre,
    das Problem ist nur, dass der originale Vergaser hinüber ist. Den kann ich so nicht mehr einsetzen.


    Die 'neuen' Vergaser habe ich so gekauft mit Bedüsung. Diese sollte mir ja der Fachbetrieb einstellen bzw. bestimmen, aber die Jungs haben sich das etwas zu einfach vorgestellt. Die meinten beim ersten Gespräch es sein kein Problem Motor und Vergaser einzustellen. Dabei haben die nicht mal das Equipment um sowas zu machen...


    Ich telefoniere mich gerade von einem Typen zum nächsten, habe aber noch keinen gefunden, der mir wirklich alles mach kann (von Steuerzeiten bis hin zur Bedüsung).

    Versuchs mal bei Annette,
    IOZ Mühlheim Kärlich , jenachdem wie weit weg du wohnst.

    Ja das kenne ich, die meisten Sagen kein problem mit der Bedüsung des vergaser, doch da bist du besser bedient bei einem weber spezi. es gieb so viele möglichkeiten mischrohre bedüsungen Venturis, da muss einer schon die gewisse erfahrung mitbringen, sonst wird es am ende ein riesen gebastel und du bist trotzdem nicht zufriden mit deiner Motorleistung.
    und ein haufen Geld bist du auch los.

    hy old,
    das mit den 2 dcnf vergasern ist aber vom prinzip kein riesenproblem, den mal so hinzukriegen, dass er zumindest halbwegs läuft.
    hast du ein paar düsen - leerlauf, hauptdüse, luftkorrektur - zur hand ??


    aber als erstes musst du die vergaser schon mal bei warmem motor synchronisieren. dazu machst du den luftsammler oder luftfilter runter. dann nimmst du ein stück schlauch, ca. 0,5-1 m lang.
    das eine ende hälst du an 1 öffnung des linken vergasers und lauschst aufmerksam dem ansauggeräusch. dann wechselst du auf 1 öffnung am rechten vergaser und lauschst auch dort dem ansauggeräusch.
    wenn die vergaser nicht synchron stehen, hörst du deutlich einen unterschied vom linkem zu rechtem vergaser.
    ich habe es selbst an meinem 1,5er probiert, weil ich es nicht glauben wollte - aber es funzt. nach dem wechsel von 36er auf 40er lief er natürlich wie'n sack nüsse und dann mit dem schlauch synchronisiert und dann lief er richtig rund.
    dann ist es wichtig, dass so ein vergasermotor vernünftig co produziert. wie weit sind die co schrauben reingedreht ?? sind sie fast zu, dann kann der motor im standgas nicht laufen.
    übrigens - wenn die standgas und die beschleunigerdüsen halbwegs passen, läuft so ein doppelvergaseraggregat eigentlich immer ohne choke an. selbst im winter !!
    vor dem ersten schlüsseldreh' 2 x pumpen, ein bisschen gas und brummm :)
    frage am rande - wie so machst du auf dem 1,5er nur 36er vergaser drauf ??
    der läuft eigentlich mit gut abgestimmten 40ern besser und verbraucht nicht unbedingt mehr.
    bei mehr fragen - einfach melden.


    gruss
    chris :beer

    Ein kleiner Statusbericht:


    Heute war ich beim ersten Termin beim TÜV. Wie erwartet hat das österreichische System wieder zugeschlagen, und nichts (!) wurde eingetragen. Bei unseren Prüfern muss wahrscheinlich jedes Teil ein Originalteil sein...


    Ich habe mich im Vorfeld zwar über alles informiert und ich habe die österreichischen Auflagen meines Erachtens eingehalten (bis auf den Motor bei dem es aber sicherlich eine Möglichkeit gegeben hätte und über den wir uns gar nicht erst ausführlich unterhalten haben), aber es ist im Endeffekt immer eine Sache des Prüfers und somit wurde nichts zugelassen.


    Ich Frage mich immer wieder, wie es sein kann, dass ein 3er Golf mit Kompressoraufgeladenen 460 PS durch unsere Straßen donnert, aber die minimalen Änderungen an meinem Fiat nicht eingetragen werden...


    Zum Glück gibt es noch andere Prüfstellen...

    Gestern konnte ich mein Auto vom (anderen) TÜV wieder abholen, und man glaubt es kaum...alles eingetragen!!! Am selben Tag noch zur Zulassungsstelle ne Nummer geholt und gleich durchs Land gebrettert - einfach herrlich!!!
    Jetzt hoffe ich auf einige sonnige Herbsttage um mit dem Fiat das schöne Alpenland zu erkunden ;)


    Ein paar kleine Restarbeiten sind schon noch zu erledigen, aber das kann bis zum Winter warten!

    Hi,
    Bilder muss ich erst noch machen, stelle ich aber demnächst online.


    Eingetragen wurde:
    1300er Motor mit 2 x 36 DCNF
    BBS Alufelgen 14 Zoll mit Bereifung 185x50
    Gewindefahrwerk (von Jürgen Lingg)
    Lenkrad mit Nabe
    Sportsitze
    Uno Turbo Bremsanlage
    Spurverbreiterung