Hilfe Import Fiat 127 aus Italien

  • Hallo zusammen

    Ich möchte gerne einen 127er aus Italien von privat importieren

    Hat jemand Erfahrung damit? Auf was muss ich achten? Was kommen kosten auf mich zu (nur Italien)?

    Ich würde das Auto per Hänger selbst abholen

    Das größte Problem ist das kommunizieren alles per google Übersetzer

    Wäre für jeden Tipp dankbar

    Grüße

  • Abmeldung für Export ist in Italien nicht einfach, da muß theoretisch der Abmelder/Verkäufer nachweisen das das Fahrzeug schon exportiert ist, bzw von einen Spediteur (CMR Frachtbrief) exportiert wird. Nur so bleibt das Originale Libretto erhalten.

    Bei Privatverkauf wirst du ohne italienischen Muttersprachler oder einen Fachmann der das schön offter gemacht kaum auskommen....


    LG Bernhard

  • Hallo, Das abmelden ist nicht so wie bei uns. Das läuft immer über einen Notar. Deshalb wird auch kein Verkäufer im Vorfeld abmelden, da eine widerzulssung kaum wieder möglich ist. Das heißt du als Käufer musst mit zum Notar. Ohne die Sprache nicht möglich.

    Das müsste schon ein besonderes Auto sein für den Aufwand.

    Kosten mal außen vor

    Grüße

  • Also ich habe zwei Ritmos aus Italien in meiner Sammlung.

    Wenn Du den mit einem Trailer holen willst, dann können ja die Nummernschilder abgeschraubt werden.

    Man hält einen gewissen Betrag ein, dann meldet der Besitzer die Kiste ab und schickt einem die Originalpapiere per Einschreiben zu. Dann gibt es die restliche Knete.

    Ich verstehe die Probleme mit Notar etc nicht. Allerdings waren die zwei Verkäufer bei mir (beide privat) auch gewillt das sauber durchzuziehen. Waren Auto-Freaks wie wir und keine dubiosen Gestalten.


    Andreas

    Andreas Hellmann, Friedberg/Hessen
    andreas@ritmo-world.de

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    Alles was funktioniert ist technisch veraltet

  • Vielen Dank für eure antworten

    Ich versuche nochmals den Verkäufer zu fragen wie er das sieht eventuell können wir uns irgendwie einigen

    Ich werde berichten

    Grüße

  • Hallo, abgemeldet wird bei einem Notar, das ist halt so.

    Wenn er das über privat macht dann läuft das in 95 % der Fälle so wie beschrieben.

    Über Händler schaut das natürlich anders aus.

    Würdest du einem Ausländer ein Auto geben ohne komplette Bezahlung? Ich nicht. Weiß ich ob der die Papiere tatsächlich haben will?

    In der heutigen Zeit gehört da schon viel Gottvertrauen dazu.

  • Wir haben zwei 128 aus Italien gekauft, beide von Privat, beide bringen lassen.
    In beiden Fällen wurde erst 100% gezahlt, dann hat der Verkäufer abgemeldet ohne unser Beisein.
    In beiden Fällen waren uns aber die Verkäufer indirekt bekannt so dass wir uns zum nötigen Vertauen durchringen konnten.

    Ansonsten, besonders wenn man das Auto abholt, ist das gemeinsame Abmelden nach Geldübergabe wahrschein der direkteste Weg.

  • Servus,


    ich hab vor 2 Jahren einen 1500er aus Italien geholt, auf der Achse nach Österreich. (wir sind auch in der EU)


    Das war in Italien ganz easy, wenn man weiß, was man braucht.

    In Österreich brauchte ich ein Überstellungskennzeichen für die Fahrt von Italien durch Deutschland (Kleines Deutsches Eck) nach Österreich.

    Da gibts für die Überstellung ganz eigene "Grüne Kennzeichen". Ob du sowas brauchst, weiß ich nicht, wenn du das Auto am Hänger transportierst. Da würde ich mich bei einer Zulassungsstelle o.ä. erkundigen.


    In Italien sind wir (des Verkäufers Freundin(!) und ich) einfach zur nächsten ACI-Stelle gleich im nächsten Dorf gefahren.

    - Dort wurde das Auto in Italien abgemeldet.

    - Du musst einen provisorischen italienischen Zulassungsschein verlangen, auf dem ein Passus stehen muss, dass das Fahrzeug in Italien endgültig abgemeldet wurde und für die Verbringung ins EU-Ausland vorgesehen ist. (siehe weiter unten)

    - Das Ganze hat ca. 100 EUR gekostet, ich weiß den genauen Betrag nicht mehr.

    Das wars beim ACI.


    Ich hab mir alles abfotografiert, auch den Typenschein (Fahrzeugbrief) und Zulassungsschein VOR der Abmeldung.

    Du benötigst alle Daten aus dem Typenschein, ganz wichtig (zumindest in Ö) das Datum der erstmaligen Zulassung in Italien.

    Vergiß nicht den Kaufvertrag, und wichtig, falls der letzte Zulassungsbesitzer nicht dein jetziger Verkäufer ist: auch alle zwischen-Kaufverträge!


    Der Zulassungsschein ("Carta di Circulazione"), den du beim ACI erhältst (siehe oben) enthält u.a. folgende Daten:

    - eine Serien-Nummer des Dokumentes (fortlaufende Nr.)

    - die Kennbuchstaben der europäischen Zulassung:

    (A) Amtliches Kennzeichen in Italien

    (B) Datum der erstmaligen Zulassung des Fahrzeuges

    (C) Name und Vorname des bisherigen Besitzers

    (C.2.3) Geburtsdatum des bisherigen Besitzers

    (D) Marke, Fahrzeughersteller (Fiat, Lancia, etc.) und Fahrzeugmodell (Fiat 1500 C Berlina)

    (E) Fahrgestellnummer /FIN

    (F) Alle Gewichte Eigen-, Zuladung-, Gesamtgewicht, etc.

    (I) Datum der Abmeldung in Italien

    (J) Fahrzeugklasse : M1 (Pkw und Kombi)

    (J.1)Fahrzeugverwendung, z.b. "Autovettura per trasporto di persone - uso privato" (Fahrzeug für Personentransort - Privatgebrauch)

    (J.2) Korsserieform, Aufbau, z.b. "Chiuso, 4 porte" (Geschlossen, 4 Türen)

    (K) Motornummer

    (L) Anzahl der Achsen

    (O) Anhängelast

    (P) Hubraum und Leistung

    (P.3) Art des Kraftstoffes (Benzin, Diesel, ..)

    (P.5) Motortype

    (S.1) Anzahl Sitzplätze

    (U.1) Standgeraäusch dB bei ...

    (U.2) ... Umdrehungen


    Ob alle ACI-Niederlassungen An- und Abmeldungen durchführen dürfen weiß ich nicht, diese jedenfalls war ein ganz kleines Büro in einem Provinzdorf irgendwo mitten in der Poebene.


    Der Passus im italienischen Zulassungsschein muss in etwa so lauten:


    Veicolo cessato dalla circolazione per definitiva esportazione in paese facente parte della Unione Europa (U.E.).

    Revisione effettuata con esito regolare.


    Sinngemäße Übersetzung:

    Fahrzeug nicht mehr im Umlauf wegen endgültiger Ausfuhr in ein Land, das Teil der Europäischen Union ist.

    Regelmäßige Überprüfung mit regulärem Ergebnis.


    Der 1. Satz sagt aus, dass das Auto für den Export innerhalb der EU vorgesehen ist.

    Der 2. Satz bedeutet, dass das Fahrzeug bei der der letzten Überprüfung den Verkehrserfordernissen entsprochen hat.


    Dann bin ich mit dem Auto nach Hause gefahren und hab es mit diesen Dokumenten in Österreich "typisiert" und angemeldet.

    LG Ewald


    "Ein Auto kann man nicht behandeln wie ein menschliches Wesen... Ein Auto braucht Liebe."
    (Walter Röhrl)

    Edited once, last by MilleCinqueCento ().

  • Das hört sich super an.

    Bei meinen Recherchen kam ich zu dem Problem dass es für mich nicht möglich ist das Auto nach dem Abmelden legal in Italien zu bewegen.

    Wie hast du das dann gemacht? Lief das Auto dann auf den Namen des Verkäufers oder auf deinen?

    Ich hatte gelesen dass es sowas wie Überführungskennzeichen gibt, die bekommt man aber als Ausländer nicht.

  • Also, die Probefahrt wurde noch mit den italienischen Kennzeichen gemacht.

    Dann einige kleine Fahrten "schwarz", da gehörte er schon mir und die Heimfahrt natürlich korrekt mit den grünen Überstellungskennzeichen (Siehe Text).

    Und immer: alles dokumentierte mit dabei haben, im Zweifelsfall kann auch der Kaufvertrag eine Hilfe sein.

    Die ganze Überstellerei ist immer so ein schwebender Zustand, der nicht dem Regelfall entspricht.


    EDIT:

    Es gibt auch die Möglichkeit in Italien zeitlich begrenzte Kennzeichen zu bekommen, hab mich aber nicht erkundigt, weil es ja österreichische gibt.

    LG Ewald


    "Ein Auto kann man nicht behandeln wie ein menschliches Wesen... Ein Auto braucht Liebe."
    (Walter Röhrl)

  • Hallo


    deutsche Kurzkennzeichen gelten nur in D. In Italien werden sie regelrecht "gejagt". Für eine Zulassung in D holst du dir das Objekt der Begierde am Besten auf einem Hänger heim.

    Das Auto von meinem Profilbild habe ich 2017 aus Sizilien geholt. Ich hatte nur einen Kaufvertrag und das Fahrzeugdokument. Schilder verblieben am Auto. Mehr brauchte es für die Zulassung in D nicht (die Schilder behielt die Zulassungsstelle noch für ein halbes Jahr ein, falls es noch zu Meldungen zur FIN käme).


    Ich hatte das so gelöst, das wir Vorort den Vertrag machten und ich den Kaufpreis bezahlte.

    Wieder zurück in D organisierte ich den Transport mit einer Spedition bis nach Mailand (Sizilien - Mailand 350,- €).

    Mit den Verkäufer vereinbarte ich, das er die Fz-Dokumente im Auto hinterlegt wenn er es der Spedition übergibt. Somit konnte er in der Zwischenzeit das für ihn notwendige zur Exmatrikulierung erledigen. Ich habe das Auto dann in Mailand von der Spedition übernommen und per Hänger nach D gebracht. Die Fz-Dokumente waren wie vereinbart in den Türtaschen... Ist halt alles auch ein bisschen Vertrauenssache.


    Gruß, Martin

  • ....Mensch waren das noch Zeiten, als wir deutsche Autos nach Mailand auf den Parkplatz vorm Bahnhof fuhren, den " privaten Parkplatzwächtern" die Papiere und nen Zwanziger in die Hand drückten und mit dem dt. Nummernschild in der Tasche rasch zum Zug eilten, der uns in 6 Stunden wieder in Dtld. ankommen lies.


    Und mit ital. Autos machten wir es umgekehrt - mit dem Zug ankommen, die "Parkwächter" hatten Papiere und Schlüssel, bekamen einen Zwanziger ( in Lire) und wir brausten mit den ital. Kennzeichen nach Dtld. zurück. Und der ganze Papierkram erledigten wir von hier aus.

    Ja, und so hat mich mal der Zoll runde DM 80,- Einfuhrsteuer für meinen Abarth S. 1300 gekostet ...incl. der damals noch üblichen Leuchtmittelsteuer - dafür wurde aber jedes Birnchen am Auto gezählt!


    Denn früher gab es noch ein anderes Problem: Nur Sportfahrzeuge durften durch die Schweiz mit breitem Hänger und ohne 4-Radfahrzeug transportiert werden! Und SUV waren damals rahr.......Jedenfalls hat es jahrelang funktioniert ( und Klebestartnummern musste man halt immer gut sammeln........) oder zumindest bei den Topolinos immer 500m auf eigener Achse über den Zoll in Ponte Chiasso und Basel....und dann wieder auf den Hänger damit!


    Und mit Roter Nummer durftest Du in der Schweiz nicht - aber in Italien wohl fahren ....da ging es halt dann über den Brenner und nicht durch den Behardino.........


    Später haben wir dann sogar für unsere Transporte immer einen ganzen Eisenbahnwagen gemietet. Der kostete damals von Süddeutschland nach Süditalien genau DM 800,- für 8 Autos......

    War dann allerdings gut eine Woche unterwegs, aber umgerechnet mehr als günstig. Wir haben damals auf unseren Provinzbahnhof eigenhändig die Doppelstockwagen beladen müssen. Das war die meiste Schinderei. Nur beim Ankunftsbahnhof Taranto gab es eine passende Rampe....



    Und das Ganze funktionierte damals noch ohne EU- Kommessarin.......jedenfalls klappte alles und immer!