Hallo,
mit den Gepflogenheiten in Foren bin ich leider nicht so vertraut.
Deshalb jetzt erst meine Vorstellung.
Ich bin der Rainer aus Oberbayern. Nach Mopeds und Motorrädern habe ich Mitte der Siebziger meine automobile Leidenschaft mit dem Bau von Apal-Buggys begonnen. VW-Teile waren auf jedem Schrottplatz billig zu bekommen und die leichten, wendigen Dinger waren der Schreck von NSU TT und Kollegen auf der Slalompiste. Später kamen dann Komplettrestaurierungen von Kleinwagen wie Isetta und LLoyd Alexander TS, bevor nach der Jahrtausendwende seltene Engländer Einzug hielten. Das waren dann die Restaurierung eines Sunbeam Tiger mit dem 4,2 Liter Small Block und eines Sunbeam Harrington Le Mans, den Ich aus der Schweiz geholt habe. Das letzte Jahrzehnt habe ich überwiegend deutsche Sportwagen aus Stuttgart mit dem P am Anfang restauriert, aber auch ein 25 Jahre alter BMW 323 i compact ist dabei.
In den 70ern und 80ern fuhren die meisten der Familienmitglieder Fiat (500, Ritmo Targa Oro).
Der erste X 1/9 hielt 1980 bei uns Einzug. Meine damalige Freundin und heutige Frau hatte zwar noch keinen Führerschein, wußte aber schon sehr genau, was das erste Auto werden sollte. Ich hatte einen Käfer vorgeschlagen, aber es wurde ein metallicbrauner X der ersten Serie. Einige Monate später kam dann der Rost und als Folge das Zerlegen des Autos zur Ganzlackierung. Sah danach so hübsch aus, dass der örtliche Fiat-Händler gutes Geld bezahlte, bzw. einen neuen roten Five Speed verkaufte. Später wurde der leider verkauft, weil wegen Hausbau wie üblich Geld fehlte. Dann folgte der gebrauchte Ritmo 105 TC vom Schwiegervater. Der Ritmo hatte kein leichtes Leben. Mit Hängerkupplung und eigentlich immer überladen hatte der Wagen alles zu schleppen, was für den Hausbau erforderlich war. Als Folge war dann das Auto dauerhaft hinten tiefergelegt, weil die Blattfeder nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurückfand. Wie damals üblich zum Verwerter, einen Ritmo auf die Seite kippen und Feder ausbauen. Das waren keine Schätzchen, sondern Verbrauchtautos. Schade, wenn man heutige Maßstäbe ansetzt.
Jetzt hat wieder ein X 1/9 Einzug gehalten. Metallicgrün mit wenig Rost, Baujahr 1979. Die erste Fahrt war einfach gigantisch. Das tolle Fahrgefühl, nicht vergessen seit damals!
Derzeit wird der X zerlegt. Einige (verborgene) Roststellen sind schon gespenglert, aber strukturell ist die Karosserie gesund. Den mitgekauften 75 PS Ritmo-Motor habe ich schon zerlegt und eine Kurbelwelle mit 67,4 mm Hub liegt auch schon da. Bei den Kolben bzw. der Kompressionshöhe bin ich mir nicht sicher. Preisgünstige Tempra-Kolben mit 33,3 mm Kompressionshöhe oder doch lieber leichtere, aber teure Schmiedekolben von Wössner? Der Ritmo-Zylinderkopf mit 14 Bolzen ist in einem neuwertigen Zustand. Eigentlich möchte ich größere Ventile verbauen, finde es aber schade, dafür den Kopf zu nehmen. Passen würde der Kopf vom Lancia Dedra, weil der serienmäßig größere Ventile und ebenfalls 14 Kopfschrauben hat. Einen zu finden wird das Problem sein. Eine leichtere Schwungscheibe und ein kontaktloser Verteiler sollen auch verbaut werden. Deshalb hatte ich auch wegen dem Steuergerät für den Ritmo-Verteiler bei Euch angefragt, das ich vom Ritmo 75 ie bisher im Netz keinen Stromlaufplan bzw. Angaben zur Zündanlage gefunden habe.
Ich halte Euch gern über die weiteren Restaurierungsschritte auf dem laufenden.