kleines Vergaserproblemchen - wer hat eine Idee?

  • Unser 238E lief ja recht gut, hatte aber im Teillastbereich öfter ein Ruckeln und sah insgesamt von aussen recht siffig aus.


    Also habe ich, wie ich das bei meinen anderen Autos auch mache, einen kompletten ÜBerholsatz gekauft, den Vergaser zerlegt und so gut es ging in unserem kleinen Ultraschallbecken gereinigt.

    (Eigentlich ist das für Schmuck und Brillen, aber meine Frau hat zuerst Vergaserteile drin gereinigt, also darf ich das auch)

    Anschließend habe ich den Vergaser mit neuen Dichtungen und neuen Membranen wieder zusammengesetzt und eingebaut.

    Nachdem die Schwimmerkammer wieder gefüllt war sprang der Motor mit Choke wie gewohnt sehr gut an.

    Allerdings wollte er unter Last (ich wohne an einem recht steilen Hang) kein Gas annehmen.

    Also habe ich versucht den Choke wieder zurückzuregeln, aber auch das klappte nicht.

    Irgendwann bin ich irgendwie dann doch an der nächsten Querstraße angekommen und habe dann eine Probefahrt gemacht.

    Dabei stellte sich schnell raus das der Wagen unter Last kein Gas annehmen wollte solange der Choke nicht voll gezogen war.

    Auch bei komplett warmgefahrenen Motor nicht.

    Aus Zeitgründen habe ich ihn dann in unsere Halle gestellt und ein paar Wochen dort stehen lassen.

    Heute bin ich aber endlich dazu gekommen mich darum zu kümmern.

    Also Choke gezogen, Schlüssel rumgedreht und sofort sprang der Motor willig an.

    Dann habe ich ihn wieder mit gezogenem Choke warmgefahren, kurz vor Ende der Runde sogar extra ein kleines Stück Autobahn.

    Obwohl es bergab ging kam der Wagen nicht über 90 Km/h, was ich auf die reduzierte Luftzufuhr schiebe.

    Mit eingeschobenem Choke wollte der Motor aber schon wieder nicht und der Wagen wurde sogar langsamer.


    Meine Theorie bis hierhin: Der Wagen läuft viel zu mager, durch ziehen des Chokes wird die Luftzufuhr verringert und das Gemisch wird dadurch fetter.

    Also auf einem Betriebsparkplatz den co-Tester rausgeholt und angeschlossen.

    Tatsächlich zeigte der einen co-Wert von 0,08% an, also viel zu wenig.

    Ich habe dann an der Gemischschraube, es gibt ja nur die eine im Drosselklappenteil, erstmal auf ca. 1% co hochgeregelt.

    Probefahrt -> keine Veränderung, der Motor nimmt nur mit Choke richtig Gas an.

    Also weiter hochgedreht auf 1,5% co.

    Probefahrt -> keine Veränderung

    Weiter hochgedreht bis 1,6-1,7% co, immer noch keine Verbesserung.

    Höher will er aber auch gar nicht gehen, auch wenn ich die Schraube weiter rausdrehe.

    Ziehe ich den Choke steigt das Gemisch erwartungsgemäß auf über 8%.

    Und natürlich steigt dabei die Drehzahl an, weil ja die Drosselklappe mit betätigt wird.


    Ich bin jetzt irgendwie ratlos, denn im Grunde kann man an diesem Vergaser ja gar nicht viel einstellen.

    Die Solex EEIT Doppelvergaser oder Weber DGV/DGS an denen ich sonst schraube sind da doch komplexer.


    Hat irgendwer eine Idee warum der Vergaser beim Gasgeben anscheinend abmagert? uglygruebel.gif


    Die Beschleunigerpumpe funktioniert, wenn ich die im Leerlauf betätige dann säuft der Motor sofort ab.

    Die Leerlaufdüse ist auch dicht, sobald ich die anlöse stirbt der Motor ebenfalls ab.


    So ist der Wagen jedenfalls nicht wirklich fahrbar.

  • micha,

    mein tipp - restfeuchte der reinigungsflüssigkeit vom ultraschallbad im vergaser!?

    ...also so'n biss'l wie der klitzkleine wassertropfen im vergaser. hast du ihn richtig austrocknen lassen (wärme) & ausgeblasen?

    deine symptome - mit gezogenem choke läuft er halbwegs - deuten darauf hin, dass da in irgendeinem strategischem kanälchen noch eine wasserähnliche spritbremse eingebaut ist.


    alternativ könnte ein nicht korrekt eingestellter schwimmerstand dir die suppe für eine vernünftige gemischanreicherung versalzen...

    good luck

    chris

  • Servus,

    hast du mal nach Falschluft geschaut? Dein Auto sollte min. 2Vol% im Leerlauf haben sonst läuft er nicht. Wenn du trotz rausdrehen der CO Schraube dein CO Wert nicht hochbekommst ist etweder etwas faul am Vergaser oder der Motor zieht Falschluft. Ich gehe davon aus, dass mechanisch (Steuerzeiten, Ventilspiel) alles stimmt und die Zündung in Ordung ist.

    - Kontrolliere ob der Schwimmerstand stimmt

    - Sind die Leerlaufdüse, das Mischrohr und die Hauptdüse im Vergaser wirklich frei?

    - Kontrolliere nach Falschluft.


    Grüße,

    Al

  • Moin,


    Danke für die Tips.


    Restfeuchte schließe ich aus, der Vergaser hat nach dem reinigen noch mehrere Wochen unangetastet hier gelegen.


    Schwimmerstand sollte stimmen, aber müsste er nicht bei zu wenig Sprit auch anfangen ausgehen zu wollen bzw. mit gezogenem Choke dann auch nicht laufen?


    Falschluft wäre der nächste Schritt, also mal mit Bremsenreiniger absprühen.


    Zündung und alles habe ich letztes Jahr vor der Urlaubsfahrt gemacht.

    Der Wagen ist ja auch soweit gut gelaufen bevor ich mich dem Vergaser gewidmet habe. Also bis auf das Teillastruckeln.


    2%co bei einem 81er Baujahr? Da hätte ich nicht mit gerechnet.

    Die hat er vorher auch nicht gehabt, der Prüfer hat bei der AU noch erwähnt wie schön niedrig der co-Wert sei.


    Die Düsen werde ich mir nochmal angucken, sollten aber frei sein.


    Die Anleitung vom Amici werde ich mir heute Abend mal in Ruhe zu Gemüte führen.

    Vorher muss ich die Frau in der Reha besuchen, was aktuell ja auch stark reglementiert ist.


    Fehlende Zeit ist und bleibt mein größter Feind.

  • Dieses Phänomen kenne ich vom Ritmo (DMTR-Vergaser).

    Da war es dieses Jahr (mal wieder) Falschluft am Vergaserfuss.

    Original sitzt der Vergaser dort auf einem Bakelit-Schild OHNE Dichtungen (Bei Abarth "Bakelit-Block"). In den Rep.-Kits ist immer eine Dichtung dabei für den Vergaserflansch.

    Ich habe mir angewöhnt immer zwei dieser Dichtungen zu verbauen ober- und unterhalb dieser Bakeli-Platten. Und die Reinigung der Fläche wo der Vergaser oder irgendwelches Bakelit-Zeugs drauf kommt, sollte man/frau penibelst reinigen.


    Andreas

  • Könnte auch an der Benzinpumpe liegen; wenn die nicht genug nachliefert, reicht es für Start und Leerlauf, aber unter Last kommt dann vielleicht zu wenig.

    Die Einstellschraube beeinflusst nur den Leerlauf und untere Teillast.

    Falschluft ist eher ein Leerlauf-/Teillastproblem. Bei Volllast ist im Saugrohr fast Umgebungsdruck, da wirken sich Leckagen am Flansch nicht mehr so stark aus.