Schweißpunktbohrer, lohnt es sich?

  • Guten Abend!


    Beim stöbern im Netz ist mir in einigen Restaurationsberichten immer wieder der Begriff "Schweißpunktbohrer" aufgefallen, deswegen hab ich mich mal erkundigt, was das überhaupt ist.


    Hier mal ein Beispielbild von Hazet:



    So wie ich das sehe ist das ein Fräser mit Zentrierstift?! Muss man dann den Stift, der in der Mitte zu sehen ist zuerst als Zentrierung ins Blech schlagen um dann den Schweißpunkt wegzufräsen? Oder ist das in der Mitte ein kleiner "Vorbohrer"?


    Meine eigentliche Frage ist jedoch, wer schonmal mit soetwas gearbeitet hat, und ob er es weiterempfehlen kann oder nicht? Ich weiß im Moment auch noch nicht, was der kosten soll, aber billig ist es bestimmt nicht. Deshalb wüsste ich gern, ob es sich lohnt sowas anzuschaffen, oder ob für die paar Schweißpunkte, die ich an meinem Auto aufbohren möchte auch jeder handelsübliche Stahlbohrer ausreicht.


    Danke! [img:QB

  • dein bohrer schneidet einen kranz aus, d.h. der punkt bleibt auf dem blech drann und müßte erst wieder weggeschrubt werden.


    ich nutze solch einen punktbohrer mit zentrierspitze:

    man merkt gut wann man "durch" ist und die schweißperle ist auch schon weg. mit einem 8er kriegst du ca. 50-80 schweißpunkte auf. (drehzahl achten! nicht glühen lassen!)


    normale bohrer gehen nicht da die eine konische spitze haben. bis du mit dem bohrerrand durch das erste blech bist, ist die bohrerspitze bereits durch das zweite.


    ciao chriss

  • ich habe vor einigen jahren mal so einen schweisspunktbohrer benutzt. der hat nicht lange genug gahalten um einen kotflügel bei ner giulia abzubohren. nen billigteil war das auch nicht. also ich kann das nicht empfehlen. in der werkstatt wo ich gelegentlich arbeite nehmen die nen normalen stahlbohrer der nur anders angeschliffen ist. der vorteil ist, dass du ihn nachschleifen kannst. jedenfalls wenn du weisst wie das geht. ich kann sowas nicht. is ne wissenschaft für sich. deshalb halte ich die lösung von chriss auch für die beste. son nen bohrer bekommste auch im baumarkt, ist recht billig und hält was er verspricht. jedenfalls wenn man ihn langsam laufen lässt.


    mfg Sebastian

  • Ich kann zu dem erst genannten Bohrer auch nur gutes Berichten.
    Mit der Spitze (gefedert) die Stelle am Blech erfassen und losbohren, hab damit ohne Verschleißerscheinung vor einiger Zeit das Frontblech meiner Berlinetta abgebohrt.

  • Ralf, meinst du jetzt den Bohrer, den Chriss geposted hat oder den Hazet-Fräser?


    Danke schonmal für die guten Tipps!


    Gruß,
    Gerald


    P.S:Bei einem Preis von ~5? für den Bohrer und 9? für den Fräser werde ich wohl beide bestellen und einfach mal probieren

  • Hallo zusammen
    die idee beide zu kaufen ist sehr gut!
    ich habe zwei 10mm Bohrer mit Zentrirspitze gekauft und damit den ganzen unterboden eines Käfers aufgebohrt .
    zwei ?! wenn einer stumpf wird kannst du denn anderen nehmen und weiter arbeiten.
    das erste mal habe ich die bohrer schleifen lassen,kam jedoch fast so teuer wie ein neuer Bohrer!
    mit einer guten schleifscheibe geht dass gut zum selber schleiffen, mann muss sich halt etwas zeit lassen


    Gruss aus der Werkstatt Hans :|

  • Ich hab beide Versionen (der mit Zentrierspitze und den flachen Bohrer).
    ICh kann nur sagen, das ich lieber den Bohrer nehme. Bei dem Teil von ganz oben sind die Fräsaufsätze super empfindlich... einmal kurz verkantet... kaputt...
    Das geht sehr schnell, wenn man an einer doofen Stelle arbeitet,
    Außerdem muß man immer erst Löscher bohren, damit man eine Führung hat...
    Bei dem Flachbohrer ist das praktischer...
    Mit nem Körner ankörnen, und dann aufbohren und den Bohrer immer schön im Kreis bewegen... Das geht wirklich super... Ich hab da mal einen kompletten Scheibenrahmen rausgetrennt...


    .

  • Zitat

    Sebastian schrieb am 15.01.2005 20:31
    bei dem oberen ist die spitze meines wissens gefedert. da braucht man nicht vorbohren.


    mfg sebastian


    Klar ist die Spitze gefedert...
    Aber wenn du nicht vorbohrst, dann hat die Fräse keine Führung, und dann ist die sofort im Ar....
    Glaubs mir, ich hab da schon so meine Erfahrung gemacht...

  • Soo, also ich habe das jetzt gestern mal ausprobiert:


    Bohrer: Funktioniert wunderbar, hat jedoch trotz reichlich Ölzugabe nach ~5 Bohrungen deutlich nachgelassen, nach ~30 Bohrungen geht jetzt fast garnichts mehr (immer mit sehr langsamer Drehzahl gearbeitet, verglüht kann er also nicht sein)


    Fräser: Funktioniert nur bei dünnen Blechteilen richtig, ich hatte versucht die Quertraverse vom a112 abzufräsen, die die hintere Blattfeder aufnimmt, das ging aber nicht wirklich toll.... Das größte Problem ist jedoch, dass ich den Fräskopf schon nach 3 (!) Bohrungen umdrehen musste, da absolut nichts mehr ging, auch hier wieder langsame Geschwindigkeit, ständig Öl hinzugegeben.


    Gibt es irgend einen Trick um bei dicken Blechen (wie dieser Traverse) herauszufinden, wann man durchs erste Blech durch ist? Denn hier bewegt sich im Gegensatz zu z.B. einem Seitenteil (mein anderes "Testobjekt") absolut garnichts, wenn man durch das erste Blech durch ist, und so ist es mir auch passiert, dass

  • Hmmmm...
    So wie du da schreibst, musst du wohl irgendwas verkehrt machen...
    Ok, der Fräser ist sehr empfindlich, wie ich auch schon geschrieben hab, aber der Bohrer hält bei mir eigentlich immer noch...
    Und ich hab schon 2 Wagenheberaufnahmen, 2 Scheibenrahmen und noch ne menge Kleinzeugs rausgebohrt... Und das sogar ohne Öl...
    Und der Bohrer lebt immer noch!!
    Und hab ich Idiot nur 2 Stück gekauft, aufm Flohmarkt für 1!!!! Euro das Stück...
    Wenn ich da schon gewusst hätte, das die so gut sind, hätt ich alle Bohrer gekauft, die der da hatte...
    Achja... ein Freund von mir, der auch Autos schweißt, schwört auf diese Fräser... der hält z.B. von dem Bohrer absolut nix...
    Also, jeder so, wie es einem am ehesten zusagt...