So, ich wollte hier mal einen kleinen Erfahrungsbericht abliefern, ich hab ja meinen 127er auf 5-gang umgerüstet. Die 2. und 3. Serie haben vorne schon einen etwas anderen Rahmen, dort passt dann von Werk ein 5-Gang, welches für den Alltagsnutzen echt einen Riesengewinn darstellt, sowohl vom Krach wie vom Spritverbrauch! Den Umbau in der 1. Serie haben hier ja schon manche hinter sich gebracht, das Klang bei denen dann immer ganz harmlos. Ich hatte ziemlich zu kämpfen, bin aber auch noch ein ziemlicher Rookie.
Also meine zusammengesammelten Infos bzgl. der notwendigen Maßnahmen waren die folgenden:
1. 5-gang Getriebe haben zwei unterschiedliche Antriebswellengelenke, muss zu den alten passen, ggf. umrüsten.
2. Am Getriebe muss man eine Schraube am Kopf etwas runterschleifen, dann gibt's mehr Platz.
3. Der Rahmen muss vorne VIELLEICHT ein wenig geprügelt werden, damit nix scheppert.
4. Man benötigt einen Motorhalter vom OHC (getriebeseitig) zur Verschraubung am Rahmen, durch den die Getriebe etwas tiefer kommen kann.
Dazu mein Senf:
1. Bei mir hats gepasst.
2. So viel weg, wie nur geht! Ich habe nicht nur den Schraubenkopf hauchdünn geschliffen, ich hab auch das Getriebegehäuse ordentlich geschunden, sprich die Auswölbung, in der dann die Bohrung für die Schraube sitzt, schön runterschleifen. Vorher! Siehe Foto.
3. Hammer hat nicht gereicht! Ich habe den Rahmen unten aufgeschnitten, mit ziemlichem Kraftaufwand via Rohrzange zusammengekniffen und verschweißt. Beim zusammenkneifen muss man teilweise gegen doppeltes Blech arbeiten und verbeult den Rahmen zur Radkastenseite, da muss man also was unterlegen, ist mühsam, lohnt aber. Richtig beschissen war das Schweißen, da der Rahmen voll Mike Sanders war...
4. Motorhalter habe ich den Originalen genommen (allerdings angesäbelt, s. Foto), den Blechwinkel am Getriebe allerdings kann man nicht übernehmen, vom 5-gang hatte ich keinen, also hab ich selber was gedengelt (s. Foto, ist doppeltes 1,5mm-Karosserieblech).
Was Höhe und Position der Plattform oben angeht, über die man das U-Blech mit der Mutter schiebt, kann ich lediglich sagen, dass man durchaus gerne ein kleines Stückchen tiefer kommen mag, allerdings kann man das auch durch Unterlegscheiben regeln. ich habe versucht, dem Originalwinkel nahe zu kommen. Außerdem kommt man schnell an die Grenzen des längs eingebauten unteren Motorträgerbalkens, wenn man zu weit nach unten geht. Evtl. ein großes Loch oben rein, dann hat man noch Reserven, auch zur Seite.
Wichtig ist natürlich, die Motorseite auch ein Bisschen zu lösen und so das ganze Paket ein wenig mehr in Richtung Beifahrerseite zu bugsieren.
Also nochmal eine kleine Zusammenfassung, wie so ein Umbau aus meiner Sicht laufen muss:
- Wer ein 4-Gang mit Blechwinkel rumfliegen hat, sollte sich als erstes mal an einem Abend einen vernünftigen Winkel für das paratliegende 5-Gang anfertigen. Dauert ein paar Stunden, wenn man wenig Erfahrung hat und es richtig stabil sein und gut aussehen soll.
- Das Auto auf eine Höhe bringen, dass man drunter schweißen kann.
- Motorträgerbalken demontieren, Motor aufbocken, zusätzlich mit ner Kette gegen runterfallen sichern, Antriebswellen raus, Schaltgestänge vom Getriebe schrauben, Getriebe rausrupfen, Motorhalter vom Rahmen schrauben.
- Motorhalter untenrum zurechtstutzen (Weiß gar nicht, ob das nun wirklich nötig war... schaden wirds nicht!)
- Rahmen aufschneiden, ich habs auf ner Länge von ca. 15cm gemacht, Position selber suchen. Ich hab etwa nen Zentimeter breit ausgeschnitten, sodass dort nur noch so etwa 3mm breite Ränder stehen blieben. Und das ist auch das Minimum!
- Zusammenquetschen s.o., dann auf ganzer Länge zuschweißen., beschleifen, lackieren, beschmieren usw.
- Getriebe mit Winkel reinsetzen, passt alles nicht, Werkzeug durch die Werkstatt feuern, den nächst kleineren Passanten verjacken, derart entspannt Teile anpassen, Motorhalter reinsetzen, Bolzen durch, Schaltgestänge dranschrauben bla bla wat halt so rumliegt.
Das Schutzblech, das den Motorraum zum Radkasten hin abschirmt, habe ich noch nicht wieder eingebaut, der sollte aber leicht anzupassen sein.
Die Fotos folgen nach dem Abendessen. Lecker Frankreich!