Olwannen OHV -Motoren

  • Hi,


    habe am Wochenende am Nürburgring am Stand eines italienischen Händlers leichte Aluminiumölwannen mit der Beschriftung ' 903ccm / 850 Spider + Coupe ' gesehen. Passen die an alle OHV Motoren von Fiat 600 / 850 / A112 / Panda / Marbella oder gibts da Unterschiede ?


    Ferner gabs da noch 2-teilige Nachbau Abarth Ölwannen, die aber mindestens doppelt so schwer waren, wo in soll da der Vorteil liegen zu obiger auch von unten verrippter Aluwanne ? Nur im größeren Inhalt ?


    An allen Ölwannen habe ich keine Auspuffbefestigung gesehen, woran wird der dann befestigt ?


    Danke.


    MfG
    Dirk

  • Hallo Dirk, die Wanne die du gesehen hast, habe ich mal in Ebay neu für 60 EURO gekauft, allerdings ohne das Schwallblech. Das Problem bei den A112-Motoren ist die Ölpumpe; das Oberteil mit dem Überdruckventil ist zu hoch, es stößt an der abgeschrägten Fläche an. Das Ölpumpenoberteil des Seat 133 soll passen, ist aber kaum zu finden. Ich habe eine gekürzte Ölpumpe von abarthricardo bekommen. Eine andere Möglichkeit wäre, an dieser Stelle einen Napf einzuschweißen, die Ölpumpe zu kürzen, oder aber auch das Überdruckventil nach außen zu legen. Jakob Hammer hat das in seinem Auto. Du bist doch auch im Fiat600Freunde-Club, ruf ihn doch mal an. Zu dem 2-teiligen Abarth-Nachbau hat Klaus Kleber was geschrieben, die Wanne ist porös und muß vor erster Inbetriebnahme versiegelt werden. Der Vorteil bei allen Wannen ist der größere Ölinhalt und die Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums, das Gewicht ist eher nebensächlich. Den Auspuff kann man auch am Motor befestigen.
    Viele Grüße
    Joachim

  • Die Problematik mit der Ölpumpe ist mir bis jetzt unbekannt( was für eine abgeschrägte Fläche ? ). Wenn die Ölwannen größer sind könnte ich mir eher vorstellen, das man irgendwas verlängern muss, damit die Pumpe aus dem tieferen Sumpf zuverlässig absaugen kann.


    Womit werden denn die ölwannen versiegelt ? Eine Beschichtung könnte die Wärmeableitung auch wieder verschlechtern.


    Ich glaube ich muss mich hier noch mal schlau machen.


    Gruss
    Dirk

  • Zitat

    Ich glaube ich muss mich hier noch mal schlau machen.


    Hallo Dirk, hier eine Kopie der Antwort von Klaus Kleber auf meine Fragen.
    Hallo Joachim, Richard und Speedy,
    bei Verwendung der 850-Coupe´- Wanne unter einem A-112-Block, muss auf die Oelpumpe des 133-er gegriffen. Leider auch nicht mehr überall zu bekommen.


    Bei Kauf einer 2-teiligen Abarth-Oelwanne aus Aluguss bitte ich darauf zu achten, dass es sich dabei unbedingt um eine druckimprägnierte Oelwanne handelt, weil sonst wenig Freude auf dem Garagenboden aufkommt. Die meisten angebotenen Wannen haben diese nachträgliche Behandlung nämlich nicht und tropfen wie ein Kieslaster ! Eine behandelte Wanne ist für ca. 425 EUR zu haben. Eine nachträgliche Behandlung der Wannen ist nach der ersten Oelfüllung nicht mehr möglich. Bei Verwendung der 2-teiligen Wanne ist der Ansaugrüssel zu verlängern, bzw. unter dem Ansaugsieb wird eine Verlängerung angebracht, so wie diese auch für die 595 SS Aluwannen angeboten wird.


    Es gibt diese Wannen auch wieder im deutlich leichteren Magnesiumguss, aber da reden wir dann schon über 1200 EUR !


    Gruss Klaus

  • Die Form ist gleich, neuere Wannen haben jedoch eine einteilige Gummidichtung anstelle der 4-teiligen Korkdichtung und keinen Anschluss für einen Temp.fühler.

  • Die Sache mit der Undichtigkeit und der Drückimprägnierung( kenne ich nur von Holz ) hätte ich gerne mal näher erläutert.
    Undichtes / poröses Aluminium ? Ich habe heute unseren (bin in der Aluminium-Industrie) Werkstoffspezialisten für Alu dahingehend befragt, ausser bei Giessfehlern und Rissen ist Alu dicht. Und Motoröl ist nicht so aggessiv dass Alu sich auflöst. Wer weiss denn da genaueres ?


    Danke
    Dirk

  • Hallo Dirk,
    ich greife das Thema Alu-Oelwannen für unseren uralten OHV-Motor aus der Familie 600/850/127/Panda/Maebella/A-112 etc. noch einmal auf.
    Grundsätzlich passt die Oelwanne des 850 Spider/Coupe auf alle v.g. Fahrzeugtypen, es gibt aber Einbauprobleme bei allen Fronttrieblern, weil da der untere Motortäger im Raum steht. Bei den Hecktrieblern, wie dem 600-er mit A-112-Block o.ä. steht die Oelwanne um 8 Grad schräg, weil der 850-er Motorblock diesen Schrägeinbau hat. Sieht dann optisch nicht so ganz prickelnd aus. Oeldicht ist diese Wanne, weil sie im Druckgussverfahren hergestellt worden sind. Erkennbar an der sehr glatten Oberfläche innen und außen. Die A-112 Oelpumpe kann bei dieser Alu-Oelwanne nicht verwendet werden, weil diese zu lang ist und innen gegen die hintere Abschrägung der Oelwanne stößt. Abhilfe schafft hier eine Kürzung des Ansaugschnorchels mit den dabei erforderlichen Aluschweissarbeiten, oder der Einbau eine SEAT-133 Oelpumpe, nur die wirst du kaum finden.


    Die großen zweiteiligen Abarth-Oelwannen haben einen Inhalt für 7 Liter und sind wegen der Verrippung und der Außenform nur etwas für die Hecktriebler 600/850/1000 und passen unter keinen Fronttriebler. Bei den z.Zt. angebotenen Replika-Oelwannen ist bei genauer Betrachtung zu erkennen, dass linksseitig im Oberteil 2 Flächen eingearbeitet sind, in die 8 mm Stehbolzengewinde für die Aufnahme der originalen Abarth-Auspuffanlagenhalter gebohrt werden können. Ferner befindet sich auf der rechten Seite eine Fläche, in die der Durchbruch gebohrt und Gewinde geschnitten werden kann für einen Anschlussnippel der Oelrücklaufleitung der Oelkühleranlage. Alle Replika-Aluoelwannen, wie auch die originalen aus Magnesium, sind zunächst einmal nicht oeldicht. Das liegt am Herstellungsverfahren im Sandgussverfahren und hat schon zu viel Verdruss geführt. Nach dem Guss müssen diese Teile erheblich nachgearbeitet werden, ganz im Gegenteil zu den originalen Druckguss- Oelwannen des 850 Spider/Coupe, die fast einbaufertig aus der Druckgussmaschine kamen. Erst durch eine Druckimprägnierung nach dem Finishing können die Alu-Sandgusswannen oeldicht gemacht werden. Meine von mir angebotenen zweiteiligen Oelwannen sind bei einer Firma druckimprägniert worden, die Getriebegehäuse im Alusandgussverfahren herstellen, und die müssen bekanntlich auch dicht sein. Früher hat man solche Wannen, wie auch die originalen Magnesiumwannen, tagelang in Wasser getaucht, damit die Oxidation in den Gussporen zu einer Verdichtung derselben führt ! Hat nie ganz funktioniert.

    Von der Verwendung einer einteiligen Dichtung rate ich bei den Aluwannen ab, weil die für die Blechwannen hergestellt worden sind, um den Dichtflächenverzug zu verhindern. Ich verwende nur die Korkstreifen hinten und vorne, und verklebe die übrige geplante Dichtfläche mit den bekannten Flächendichtmitteln. Das führt gleichzeitig auch zur Versteifung des Motorblocks.


    Gruss Klaus Kleber