• Ich schon wieder. Kolben ist raus und die Kolbenringe jungfäulich. So langsam fällt mir nix mehr ein dazu. Das einzige, was ich mir jetzt noch vorstellen könnte, ist tatsächlich die Ventilführung oder der Sitz. Da sind Ventile vom Golf GTI 16v drin mit gehärteten Sitzringen. Dummerweise hab ich den Kopf weggebracht ohne mir die Führungen im Einzelnen anzusehen.

    Ich halte euch auf dem Laufenden.

  • Das ist bestimmt ein Altschaden vom Vorbesitzer, falls es den gibt. Wenn Buchsen, die Ventile und Sitze in Ordnung sind, muss man das nicht unbedingt reparieren. Spürbare Auswirkungen werden die Macken im Kolben nicht haben. Ich tippe immer noch auf eine Unterlegscheibe vom Ventildeckel :)

  • Alles Spekulationen.

    Wissen wir ob der schadenbefangene Motor beim Günter in seinem A112 oder Fiat 600 Häuschen verbaut gewesen ist ? Beim A-112 nimmst du zum Einstellen der Ventile das ganze VDD-Geschirr mit dem Vergaser komplett runter, beim umgebauten 600er bleibt meistens der Vergaser mit Ansaugkrümmer stehen, weil der mit den Kopfschrauben verbolzt ist. Die 6 mm Unterlagscheiben vom Serien-VD oder vom Nachguss-Solodeckel sind als Ursache relativ unwahrscheinlich und würden eindrücklichere Spuren hinterlassen haben,

    Die Suche nach der Ursache bleibt spannend ohne genauere Kenntnisse vom verbauten Umfeld oberhalb des ZK.

    Gruss Klaus







  • Gottlob ist die Ursache jetzt klar, und ich kann mit diesem Wissen dem (bereits mal hier im Forum durchgezogenen) Tod weiter ins Auge blicken.......


    Die Frage ist nur - wieso platzt ein Stückchen ab?


    Wenn es Führungen aus Guss sind, hab ich Dir eine einfache Erklärung:

    Die neue Ventilführung wurde in den Kopf eingeschlagen, ohne dass die hierzu notwendig Temperaturdifferenz groß genug war. Dadurch wird die Ventilführung im Bereich des Aufliegens des Eintreibdornes gestaucht bzw. es entsteht ein Anriss im Guss. Beim Betrieb löst sich dann das angerissene Teil. Deshalb sollte man beim Einsetzen von Führungen und Sitzringen immer auf die richtigen Temperaturen achten.

    Auch die Maßhaltigkeit und Glätte der Führungs-Grundbohrung im ZK ist wichtig.


    Wenngleich ich so einen Arbeitsgang nicht dem Ungeübten empfehle, möchte ich noch einen Tipp geben:

    Vor dem Abkühlen der Ventilführungen bestreiche ich diese mit etwas Vaseline.

    Die auf ca. -80 Grd abgekühlte Guss-Führung wird dann beim Einführen in den heißen ZK so bestens geschmiert - trockener Guss neigt bei Alu gerne zum Fressen! Und die Führung lässt sich so leichter eintreiben.....


    Und noch einen Tipp: Bei neuen Führungen sollte man lieber welche aus Bronze nehmen - die führen die Ventilwärme besser ab und sind auch bessere Gleiter.... Dafür nehme ich aber kein Vaseline, sondern lege sie einen Tag vor der Montage in dünnes Öl.