Nachschlagewerk Umbau Fiat 600 zum Abarth

  • Hallo zusammen,
    das vor einigen Jahren von Peter Stadler verfasste Nachschlagewerk für den Umbau des Fiat/Seat/Zastava 600/770/850 zu einem Fiat Abarth 850 TC - 1000 TCR ist wirklich nur als ein Grundwissenkompendium zu verstehen, dass von seinen zahlreichen Fotos lebt. Nicht mehr ! Selbst die Fotos, die die spezielle "ABARTH-Technik" wiedergeben sollen, stellen nicht den derzeitigen Wissens.- und Technikstand dar. Dazu zählen auch die vor vielen Jahren von meinem TC gefertigten Detailfotos.


    Die Umbaubeschreibung ist aus heutiger Sicht als lückenhaft zu beschreiben, was kein Vorwurf gegenüber dem Verfasser sein soll, aber im Endergebnis zu den "Kirmesfahrzeugen" führt, wie hier zuletzt ein Beispiel von unserem neuen niederländischen Forumsfreund Müller präsentiert worden ist.


    - Das fängt schon vorne an mit der Wahl der richtigen Kühlerverkleidung TC/TCR, die nämlich unterschiedliche Außenbreiten haben und entscheidend sind für den sauberen Übergang der unterschiedlichen vorderen Kotflügel(blech)verbreiterungen.


    - Die richtige Anordnung der vorderen Wasser.- und Oelkühler (kein A-112 Oelkühler hinten im Motorraum, weil dessen A-112-Oelschläuche zu kurz sind und vielfach über der Radmitte im Motorraum montiert wird, was z.B. nach dem Sportgesetz nicht zulässig ist) und die Verlegung der flüssigkleitsführenden Rohre stellt ein vielfach beobachtetes Problem dar !?


    - Die Abarth-Frontniere, deren Zierleisten und das richtige ABARTH-Embleme, sind dank Ebay immer wieder eine Quelle der Fehlgriffe. Ganz einfach, ab 1968 nur die flache Ausführung mit 8 Lochstreifen, schmalen und flachen Zierleisten, das ABARTH-Emblem mit 3-Farben-Wellenzeichnung im Kopfteil.


    - Gerne werden auch die ABARTH-Gummihaubenverschlüsse (nur richtig mit ABARTH-Schriftzug im Gummi) falsch herum montiert, wie auch der seitliche Abstand falsch ins heilige Blech gebohrt wird. Warum dann noch bei fast allen Fahrzeugen das Schlossblech in der Haube, und im Frontblech mit Fanghaken und Haubenzug vorhanden ist, hat einfach den Grund für die Montage der ABARTH-Haubenverschlüsse nicht verstanden. Im Motorsport ist nämlich grundsätzlich kein innerer Haubenverschluss (vorne wie hinten) zulässig, weshalb die Fa. Abarth auch hier ein paar Gramm Gewicht wegschmeissen konnte, um auf ein Fahrzeuggewicht von 583 kg kommen zu können.


    - Für die Coil-over-TCR-Vorderachse werden im Internet z.Zt. die abenteuerlichsten Varianten in ALU-(Voll)Guss oder als Stahlblechschweisskontruktion für den Achskörper angeboten. Die in die Querlenker eingeschraubten Uniball-Gelenke sind so ziemlich das Letzte was man dort kaufen sollte. Bei keinem der Ebay-Angebote gibt es die aufwändige Ausführung mit INA-Nadel/Kugellagern !?


    - Die nachträglich von der Fa. Abarth aufgebrachten wichtigen Blechdoppellungen an den vorderen Radhausstehblechen und die Radhausvergrößerungen zum Fussinnenraum werden mit keiner Zeile erwähnt, hammerhart, dafür aber Neues aus der Schweissbratküche für die Stossdämpferaufnahme.


    Wir sind hier noch nicht über die Vorderachse hinausgekommen und eine gefühlte volle Woche Arbeit ist schon beschrieben. Der Versuch macht vielleicht klug, ob das beim Lesen des Buches auch passiert, selber probieren - oder hier im Forum mal in den alten Berichten nachlesen.


    Viele Grüße
    ABARTH-Klaus

  • Ich habe dieses "Werk" auch vor Jahren gekauft. Peter Stadtler hat da ein ziemlich eigenwilliges Auto zusammengebraten. Ein Ergebnis dieser Schweißorgie war u.a. dass die Türen nicht mehr passten, und nur durch umfangreiche Massnahmen passend gemacht werden konnten.
    Ich kann die Bewertung von Klaus Kleber weitgehend bestätigen.
    Gruß
    Joachim

  • Na wenn ich das so höre lohnt sich das buch für mich nicht. Mich hätte nämlich die Verstärkung der Karosserie interessiert. wenn da jemand tips oder links hat, nur her damit.


    grüße

  • Hallo zusammen,
    .......


    - Gerne werden auch die ABARTH-Gummihaubenverschlüsse (nur richtig mit ABARTH-Schriftzug im Gummi) falsch herum montiert, wie auch der seitliche Abstand falsch ins heilige Blech gebohrt wird. ......


    Viele Grüße
    ABARTH-Klaus


    Hallo Klaus,


    hier ist ein gutes Beispiel für "mangelnde Originalität" schon zu aktiven Zeiten der Fahrzeuge:
    Foto des Fiat ABARTH 1000 Berlina von Gustav Dieter Edelhoff mit der Startnummer 107, Sieger des 500 Km Rennens auf dem Nürburgring am 03.09.1967 in der 1000 cm2-Klasse, in ABARTH - the man, the machines von Luciano Greggio, Nada Editore 2002, auf Seite 317 oben. Die Haubenverschlüsse sind offensichtlich "verkehrt herum" montiert !


    Vielleicht sollten wir es also nicht ganz so genau nehmen, wie es manchmal zwingend erforderlich zu schein scheint... Da gab es früher ggf. doch mehr Individualität als wir heute bereit sind zuzulassen. Natürlich muß es nicht gleich in einen "Kirmeswagen" ausarten.