Motorgeräusch

  • Hallo,

    seit 2010 fahre ich wieder einen A112 Bj. 1972.


    Nachdem ich 35000 km damit ohne Probleme gefahren war, sprang der Motor nicht mehr an. Die gemessene Kompression lag bei 4-5 bar.

    Also besorgte ich mir einen gebrauchten Motor, einen B.1000.


    Nach dem Einbau war beim ersten Probelauf ein lautes tickendes Geräusch zu hören, ähnlich einem klappernden Ventil. Diese hatte ich aber neu eingestellt.

    Mein damaliger Berater Abbi, den ich sehr vermisse, tippte damals auf Steuerkette oder Pleuellager.


    Aus verschiedenen Gründen mußte ich den Wagen erstmal wegstellen und jetzt nach 6 Jahren habe ich ihn hervorgeholt und will dieses Jahr damit wieder auf die Straße.


    Nach Ausbau des Motors habe ich die Steuerkette, die Pleuellagerschalen sowie die Kopfdichtung erneuert. Nach Einbau war das Geräusch unverändert da.


    Somit bin ich mit meinem Latein am Ende. Der Motor läuft sehr gut, hat gut 4 bar Öldruck und nimmt sauber Gas an. Die Zylinderwände sind ohne Schleifspuren und zeigen noch gute Hohnspuren. Die Schalen der Pleuellager sahen übrigens auch sehr gut aus. Die Steuerkette war etwas gelängt. Wenn nur das Geräusch nicht wäre.


    Deshalb meine Bitte an Euch, welche Möglichkeiten gibt es noch für dieses Geräusch, die ich mit meinen Möglichkeiten beheben könnte, bevor ich den Motor zum Motorenbauer gebe?


    Schon mal Dank für Eure Unterstützung,

    Gruß,

    Henry

  • Der originale Motor wurde durch einen gebrauchten Motor ersetzt. Vom alten Motor wurde nur die Kupplung übernommen. Diese macht keine Geräusche.

    Das tickende Geräusch hört sich an wie Ventilklappern, oder ein defekter Hydrostößel.

    Es ist gleich laut zu hören, am Ventildeckel, als auch an der Ölwanne.

  • ....es kann auch eine abgenutzte Nockenwelle sein!


    Und noch was Wichtiges bei den Stößelstangenmotoren:

    Die Kipphebelenden sind nicht gehärtet. Und an der balligen Auflage schlagen gerne die Ventilenden ein.

    Wenn man jetzt das Ventilspiel mit einer Fühlerlehre einstellt meint man zwar das richtig getan zu haben, aber das tatsächliche Spiel ist erheblich größer! Und das hört man............(Meine aber, dass ich das schon mal sagt habe....)


    Es zieht auch mal die Stehbolzen der Kipphebelwelle nach oben - insbesondere dann, wenn nicht sorgfältig mit Drehmoment gearbeitet worden ist.....


    Eine andere Möglichkeit ist, dass das Kolbenspiel sich übermäßig erhöht hat. Dies passiert dann, wenn der Kolben thermisch überlastet worden ist ( falsche Zündeinstellung, Kühlwasser- oder Ölmangel) Dann wird er nämlich kleiner - er schrumpft glatt um 0,2mm......

  • Das tickende Geräusch hört sich an wie Ventilklappern, oder ein defekter Hydrostößel.

    Es ist gleich laut zu hören, am Ventildeckel, als auch an der Ölwanne.

    Vielleicht hilft es nach der guten alten Methode in den Motor hineinzuhören: Dazu nimmt man einen entsprechend langen Schraubendreher (mit Holzgriff geht das meiner Meinung nach am Besten), legt diesen an verschiedenen Stellen an, hält den Griff ans Ohr und kann damit das Geräusch einkreisen und auch besser klassifizieren.

    Wichtig ist aber dabei auf seine Haare oder Kleidungsstücke zu achten, damit die nicht an drehende Motorteile gelangen.

  • Vielleicht hilft es nach der guten alten Methode in den Motor hineinzuhören: Dazu nimmt man einen entsprechend langen Schraubendreher (mit Holzgriff geht das meiner Meinung nach am Besten), legt diesen an verschiedenen Stellen an, hält den Griff ans Ohr und kann damit das Geräusch einkreisen und auch besser klassifizieren.

    Wichtig ist aber dabei auf seine Haare oder Kleidungsstücke zu achten, damit die nicht an drehende Motorteile gelangen.

    .....das sollte jeder Schrauber aber wissen!

    Es geht auch gut mit einem längerem 8/10mm Rohr ( das dient mehr dem Personenschutz....und ist manchmal besser als ein Stethoskop, weil es den Schall und die Vibratitionen direkt ans Ohr bringt).

    Mit der Methode lässt sich der Fehler sehr genau herausfinden. Wichtig ist, dass man direkt an die Prüfstelle geht - so ein halten an den Ventildeckel ist nicht perfekt.

    https://de.web.img3.acsta.net/r_1920_1080/medias/nmedia/18/35/24/10/18959188.jpg


    ...ein Beinah-Berufskollege von mir machte das schon früher richtig!

    Es muss also auch nicht immer nur ein Italiener sein......geht auch bei einem deutschen Motor - Beweis oben!

  • Hallo,

    heute habe ich die Kipphebelwelle ausgebaut, um sie auf Verschleiß zu prüfen.Leider alles in Ordnung.

    Nach Wiedereinbau habe ich dann, jetzt zum 3.Mal, nochmals das Ventilspiel geprüft und habe jetzt ein riesiges Spiel am Auslaßventil 4. Zylinder.

    Zum Einstellen mußte ich die Schraube fast 2 Umdrehungen reindrehen.

    Das Geräusch ist jedenfalls verschwunden und nach Einstellung von ZZP und Vergaser läuft der Motor wunderbar.

    Ich habe keine Erklärung, warum dieses Ventil von Anfang an zu weit stand, denn das Geräusch war ja schon bei erster Inbetriebnahme vor 6 Jahren da.

    Was ich jetzt anders gemacht habe, war Aus- und Einbau der Kipphebelwelle.


    Danke für eure konstruktiven Ratschläge und


    Gruß,

    Henry

    Morgen geht es auf die Straße mit seit 6 Jahren fälligem TÜV.