Ist 3D Druck hier ein Thema?

    • Offizieller Beitrag


    Moinsen,


    ich spiele grob mit dem Gedanken einen gescheiten 3d-Drucker mit Multimaterialfeed anzuschaffen.

    Grundgedanke war, ein Paar Leute legen zusammen (2 hab ich schon an dern Hand ) und können dann gegen Kostenerstattung drucken.

    Einen Zeichner habe ich auch an der Hand.


    Wollte daher mal Fragen ob hier im Forum an dem Konzept Interesse besteht, oder ob ich damit jemanden der das Hauptberuflich macht auf den Schlips trete.


    Lg.

    Chris

  • Kuckuck,


    ich beschäftige mich seit Längerem mit dem Thema.

    Habe einen eigenen Drucker (Ultimaker 3 - siehe Ultimaker). Auch tonnenweise Material.


    Ich beschäftige mich hauptberuflich seit 25 Jahren mit 3D-CAD, Visualisierung, 3D-Grafik-Programmierung usw.

    Bin auch mehr oder weniger Profi im "Modellieren" (Fach-Jargon). "Zeichnen" nennt man eher das Erstellen von technischen Zeichnungen auf Papier oder mit einem 2D-System (hat immer noch seine Daseinsberechtigung).


    Was man bei dem Thema berücksichtigen sollte:

    • Ist zeitintensiv. Von selbst macht sich nichts.
      Man kann schnell den Aha-Effekt erzielen, aber Plasikkram, der am Auto irgendeine Funktion haben soll muss genau sein.
    • Einfache Teile lassen sich mit frei erhältlichen CAD-Systemen erstellen (wer Zeit und Lust hat kann mal bei https://www.onshape.com/products/free vorbeischauen; da gibt es eine freie Version soweit ich weiß, die im Browser läuft).
    • Erster Material-Einsatz ist kosten-intensiv. 1 Kilo Filament kostet Pi mal Daumen 50 Euro. Und man will ja gerne ABS, Nylon, was Flexibles etc. Wasserlösliches Stützmaterial kostet 95 Euro das kg.
    • Einsatz von billigem Material führt zu gleicher Freude wie am Auto das billige Ersatzteil.
    • Funktions-Modelle und Prototypen gelingen fast nie beim ersten Schuss.
    • Das Material altert bei Lagerung....


    Mein Tipp:

    Erstmal mit dem Modellieren anfangen oder sich jemanden im Freundeskreis suchen der das kann.


    Es gibt einen sehr professionellen 3D-Druck-Dienstleister, den ich uneingeschränkt empfehlen kann (man lädt auf der Seite nach Anmeldung eine STL-Datei hoch und sieht sofort Preise für div. Materialien):

    http://www.shapeways.com


    Mit einem Dienstleister anzufangen ohne eigenen Drucker hat den Vorteil, dass man erstmal das komplexere Thema (Digitalisierung/Modellierung von Teilen) angehen kann. Man läßt sich das mal ausdrucken und schaut wie gut es wird....


    Du kannst mich auch gerne zu dem Thema anrufen (0151 21259910).

    Keine Angst - ich will niemandem was verkaufen. bin sowieso bis Mitte 2021 ausgebucht...

    :)

    Ich kann Dir auch Tipps geben, wenn Du mir Bilder der Teile schickst was Du denn so vorhast.


    Beispiele: Deckel VW T3 Multivan Felgen:



    Ritmo Recaro-Sitz Handrad:




    ABARTH-Schriftzug (besteht aus 3 Teilen, manuell lackiert);




    Noch mehr Krempel:


    Hellmann 3D print@Flickr


    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Moin Andreas,


    klasse Arbeiten. :thumbup:

    Das sieht man den Profi.

    Bei unserem Projekt geht es eher um ein Crowd-Funding. Für die Leute, die mal gelegentlich was für den Eigenbedarf brauchen aber die hohen Kosten scheuen. Also nix gewerbliches um dir die Arbeit wegzunehmen. Das würde ich nicht wagen. Daher ja auch meine Anfrage.

    Angedacht war ein Prusa.


    Den Modeller hab ich schon , der ist eigentlich technischer Zeicher, aber einer von den mittlerweile dreien die sich beteiligen wollen. Der macht dann die Zeichnungen der Modelle.

    Für uns alle lohnt sich jeweils ein eigener Drücker überhaupt nicht. Wenn 10 Leute zusammenkommen ist das schon eher was.


    Lg.

    Chris

  • Hallo Chris,


    mir kann keiner die Arbeit wegnehmen. Ich lebe nicht von der Erstellung von Autoteilen. Speziell für unsere Autos ist der Markt für sowas zu klein.

    Um davon leben zu können müsste man beispielsweise von diesem Recaro-Handrad mindestens 100 Stück für je 20 Euro verkaufen. Wenn man die Modellierung und Testdrucke für sowas gewerblich sehen würde, dann kostet ein funktionsfähiger Prototyp irgendwas zwischen 500 und 800 Euro (Stundensatz, Softwarekosten, Probedrucke, Material, Drucker).


    Wie erwähnt: Lohnen tut sich ein Drucker sowieso nicht bei den Preisen, die die Druckdienstleister verlangen.


    Andreas

  • Kann ich alles nur bestätigen. Mann muss es als Hobby betrachten. Sehr zeitintensiv und auch nervenraubend.

    Ich beschäftige mich allerdingsauch erst ca. 3 Monate mit dem Thema. Mein Ziel sind klar technisch brauchbare funktionsteile. Vor allem Temperaturbeständig(Peek)


    Wenn du die Geduld mitbringst kann ich dir das Hobby aber nur empfehlen. Mit dem zeichnen der Teile solltest Du dich aber besser selber beschäftigen. Ich stelle mir das anstrengend vor wenn man sonst jede kleine Korrektur wieder besprechen und anpassen lassen muss