Spritprobleme 130tc

  • Ich habe seit kurzem Spritprobleme.
    Immer wenn ich schnell durch eine kurve gehe und Gas gebe fängt der Motor an zu stottern und hört erst damit auf, wenn ich ihn für ein paar sekunden aus mache und dann wieder an mache. Das geht auch während der fahrt.


    Im Kraftstofffilter (vor dem Vergaser) sieht man, dass er kein/kaum noch Sprit drin hat. Eine neue Benzinpumpe wurde auch schon eingebaut. Problem wurde nicht besser.


    Auf Verdacht haben wir den Tank ausgebaut und gereinigt, hier war einiges an Schmutz drin. Auch die Leitungen und der Filter vor dem Vergaser wurden gereinigt/getauscht. Das Problem ist jetzt ein wenig besser geworden, aber immer noch weit entfernt von gut. Am bestem währe es, wenn man vor die Kraftstoffpumpe einen Filter macht, aber hinten ist nicht genügend Platz. Ich habe gesehen, dass einige die Pumpe in den Motorraum gelegt haben. Muss man hier was beachten?


    An was kann es sonst noch liegen? Gestern hat er auch auf einer geraden angefangen zu stottern, obwohl ich nicht mal gas gegeben habe (nur Geschwindigkeit gehalten).


    Soll ich man die Relais tauschen? Wenn ja was sind das für welche?

  • Ich kenne das Problem. Habe ich beim 130TC gehabt und beim 127 auch. Beide Male habe ich eine Drossel in den Rücklauf gebaut.


    Nimm eine M6 Madenschraube und durchbohre sie mit 1,5mm. Am Besten im Schlauch nach dem Y-Stück unterbringen, dann kann sie maximal bis zur Spritzwand wandern.


    Ich habe bei 3mm angefangen und mich runtergearbeitet, bei mir sind jetzt 3 oder 4 Madenschrauben in der Leitung.

  • wenn du einiges an schmutz im tank hattest , kann es auch sein das deine pumpe dadurch schaden genommen hat und nicht mehr genug fördert


    jeder pumpenhersteller schreibt in seiner anleitung das ein filter vor die pumpe gesetzt werden sollte


    gruß
    holger
    spider-krefeld

  • Der 130TC hat eine Hochdruckpumpe (2bar) verbaut, da ist bei richtiger Funktion keine Drosselung des Rücklaufs nötig. Die fördert eher zu viel als zu wenig. Ist bei der Tankreinigung auch das Sieb vom Tankgeber/Entnahmestutzen gereinigt worden? Welche Pumpe wurde denn als Ersatz verbaut (die passende originale gibt's schon lange nicht mehr und die Ersatztypen haben noch mehr Förderdruck...). Wenn Tank/Sieb/Leitungen/Pumpe ok sind, wie sieht es mit dem Druckregler aus? Die Teile spinnen schon mal (bei mir z.B. war von einem Tag zum nächsten der Druck am Vergaser viel zu hoch und die Dinger sind übergelaufen....)
    Hast du den Benzindruck schon mal gemessen, bzw. die Möglichkeit dies zu tun?

  • Das Sieb im Tank war total zu, ist erneuert worden.
    Ich hatte vor 2 Jahren schon eine defekte Spritpumpe, hab dann auf die günstigere Bosch zurück gegriffen. Aber die war gleich vom ersten Tag recht laut. Als es dann hieß es kann die Spritpumpe sein hab ich gleich eine Gummi ummantelte PIERBURG bestellt.


    Wenn ich das Fahrzeug starte leistet sie im ersten Moment knapp 2 Bar (Gemessen auf dem Vorlauf direkt vor dem Y-Stück, aber nach 20-30 sekunden sinkt der Druck gegen null - es ist ja auch nichts da was den Druck aufbauen läßt.

  • Hmmm... Ich kenne jetzt die Charakteristik der Pierburg Pumpe ja nicht. Es gibt da ja welche, die immer mit dem gleichen Druck pumpen (und dann bleibt dieser sehr wohl bestehen und auch messbar) und auch solche, die die Förderleistung dem Vebrauch anpassen (sollen). Die serienmäßige Bosch Pumpe hat lt. Datenblatt 2,5 bar 'Dauerdruck', deshalb auch der recht üppig dimensionierte Rücklauf (Y-Stück) und dahinter der Druckregler, der das Ganze auf Vergasertaugliche Werte runterregelt. Falls die Pierburg Pumpe den Druck nicht von sich aus aufrecht erhält, wäre die Drossel in der Rücklaufleitung, wie sie Marcus beschrieben hat, doch einen Versuch wert (1-1,5 mm Bohrung)
    Ich würde vorher aber nochmals den Druck direkt vor den Vergasern messen, also nach dem Druckregler und Benzinfilter, ob sich da das gleiche grundsätzliche Verhalten zeigt. Also zuerst nach Anlassen ausreichend Druck (hier dann 0,20 - 0,30 bar), der dann nach 20 Sek. abfällt. Dann kannst du ausschließen, daß der Druckregler die Ursache ist. Danach dann eine Messung mit Drossel, oder zum Test einfach mal vorübergehend den Rücklauf ganz zu machen.
    Poste doch mal die Nr. der Pierburg Pumpe, dann kann man sich ein Bild von deren Fördercharakteristik machen.
    Und noch eine Frage: Passierten die Aussetzer sowohl bei vollem als auch bei leerem Tank?

  • Hallo,
    Tankgeber ausbauen und mit Zollstock Tanktiefe mit Geberhöhe vergleichen.
    Der Schlauch im Tank altert und knickt evtl. ab , wenn er zu lang ist.
    Einbauposition des Tankgebers beachten, wenn er verdreht eingebaut wird, wird der Ansaugschlauch zur Pumpe abgeknickt.
    Ansaugschlauch zur Pumpe ersetzen .Keine Silikonschläuche verwenden, die nicht Unterdruckfest sind
    Wenn der Tank gereinigt wurde, kann man das Plastiksieb weglassen.
    Wenn es ein ORIGINAL 130TC ist hat er bereits vor dem Druckregler ein Y-Stück mit reduziertem Rücklauf.
    Gruß

  • Hallo,
    ja es ist ein Original 130er, vor dem Vergaser (nach dem Y Stück) ist ein Druckregler drin.


    Wenn er anfängt zu stottern sind beide Schwimmerkammern leer, da ja auch der Kraftstoff Filter der zuvor sitzt (nach dem Y-Stück und vor dem Druckminderer) kein Sprit mehr verfügt.


    Wenn auf der Rücklaufleitung kein Hinderniss ist kann auch kein Druck aufgebaut werden.


    Die Nummer der Pumpe ist 7.21287.53.0. Die E2T Pumpe hat einen eingebauten Vorfilter auf der Ansaug-Seite. Außerdem sollte ein Kraftstoff-Filter immer auf die Druckseite der Pumpe, um ein Trockenlauf zu verhindern. Man kann zwar ein Siebfilter vor die Pumpe setzen, aber das habe ich ja schon im Tank.

  • Ich kann keinen Hinweis finden, dass die Pumpe den Druck selbst regelt. Allerdings habe ich einen Hinweis auf verschmutzte Vorfilter gefunden:
    Hast Du den schon kontrolliert?


    Ich selbst habe den normalen Feinfilter auch in der Saugleitung montiert (beides im Motorraum). Schon immer (Ritmo und 127), und meine Pumpe im 127 ist von 1997 (Pierburg 7.21440.51.0) . Glück gehabt:


    Du schreibst, es passiert nur in bzw. nach Kurven. Nicht auf Geraden? Ganz sicher?
    Was macht der Öldruck in der Zeit? Das Kraftstoffpumpenrelais ist öldruckgesteuert.

  • Also die Daten der Pumpe scheinen ganz ok, der Volumenstrom liegt bei der Org.-Pumpe höher, das sollte aber kein Leerlaufen der Vergaser bewirken.
    Wenn also zuwenig Sprit kommt, kann man ja versuchen das einzugrenzen:
    - Sieb im Tank -> hast du schon gereinigt
    - Sieb in der Pumpe -> ??
    - Irgendwo Schlauch beim Tank Aus/Einbau gequetscht
    - auch mit 'offenem' Rücklauf sollte der Druck nicht so extrem abfallen, ich habe mal mit defektem Druckregler 0,6 bar am Vergaser (also viel zu viel) gehabt ->
    testhalber mal den Rücklauf entsprechend drosseln
    Wenn es nicht an den Leitungen etc. liegt, läuft denn die Pumpe immer mit genug Spannung?
    - Kabel, Stecker etc. vergammelt?
    - Benzinpumpenrelais könnte spinnen, glaub ich aber nicht (evtl. mal testhalber überbrücken und Druck erneut messen). Das Relais wird über den Öldruckschalter gesteuert, evtl. ist hier der Hund begraben, dann müsste aber auch die Öldruckkontrolle spinnen, da hast du aber nix geschrieben.


    Hab gerade gesehen, daß Marcus schneller war (ich brauch immer so lange zum Schreiben :-)) Das mit dem Filter in der Pumpe würde das schon erkären.

  • Dafür schreibt Willi strukturierter :thumbup:


    Meine allererste Testdrossel war ein Stück Kraftstoffleitung aus Metall. In den Schraubstock eingespannt und etwas zusammengedrückt (beim Zusammendrücken mit dem Mund durchgeblasen, bis Widerstand da war). Eine Bremsleitung geht auch, muss aber sauber sein, wenn man durchpusten will, BFl ist giftig.

  • Bei meinen 125TC mit 130TC Technik habe ich direkt in das Y-Stück eine selbstgebaute Drossel eingebaut. M6 Messingschraube durchbohrt, Kopf etwas bearbeitet (mangels Drehbank einfach in der Bohrmaschine) und Gewinde in den Rücklaufstutzen geschnitten. Die Originale 125TC BCD Pumpe hat 'normalen' Druck für Vergaser und schwächelt sonst bei längeren Vollgaspassagen mit den 45DCOEs.

  • Hallo,
    wenn wenig in die Pumpe reingeht, kann auch nur wenig rauskommen.
    Saugleitung an der Pumpe entfernen. (Wichtg)
    NEUE Saugleitung und Rücklauf in externen Kanister im Kofferraum.
    ODER
    Problem mit Tankentlüftung.
    Wenn Entlüftung verstopft ist, zieht sich der Tank zusammen, und Kickt den Schlauch am Tankgeber ab, also sinkt die Förderleistung der Pumpe.
    ENTWEDER
    Rücklaufleitung hinter Y-Stück abziehen und zusätzliches T-Stück einbauen, von wo ein durchsichtiger Schlauch in den Innenraum geht. Dort mit Unterdruckmanometer, oder Daumenprobe prüfen, ob sich nach einiger Zeit , oder wenn der Motor ruckelt, Unterdruck aufbaut.
    Wenn man die Leitung öffnet, und das ruckeln aufhört, hat man den Fehler
    ODER
    Tankdeckel probeweise entfernen, noch besser alten Tankdeckel mit 2 mm anbohren.
    Die Plastikschläuche, die FIAT am Tank verbaut hat, schrumpfen und werden kürzer.
    Teilweise knicken Sie deswegen auch ab, wo sie vorher im Bogen lagen. Dadurch wird die Entlüftung, bzw. das Ansaugen der Pumpe behindert.
    Hatte bei meinem ersten 125TC das selbe Problem.
    Gruß

  • ODER
    Problem mit Tankentlüftung.


    Das mit der Tankentlüftung ist richtig, tritt aber normalerweise erst nach einiger (Fahr-)Zeit auf. Dem widerspricht im vorliegenden Fall auch die Tatsache, daß nach Abstellen und wieder Anlassen alles wieder ok erscheint, bzw. daß der gemessene Druckabfall schon nach ca. 20 Sekunden auftritt. Ich bin mal längere Zeit mit defekter Tankentlüftung gefahren und hatte keine vordergründigen Probleme mit dem Sprit. Nur das seltsame Zischen beim Abschrauben des Tankdeckels und das Ploppen des Tanks wenn er wieder in die Ursprungsform zurücksprang :D Hier war wohl die Pumpe 'stärker' als der Tank. Ich hab dann einmal am Tag von Hand entlüftet, bis das Problem behoben war (neues Ventil).

  • Hallo,
    wenn die Tankentlüftung das Problem verursacht, und gleichzeitig die Vergaser leer sind, sind deren Nadelventile geöffnet, so das Luft über die Vergaserbelüftung in die Kraftstoffleitung eintritt, und über die Rücklaufleitung den Tank belüftet. So das nach Abstellen des Motors (der Pumpe) das Problem verschwindet.
    Weiterhin reichen schon geringe Unterdrücke um den Tankboden zu heben, der wiederum den Schlauch am Tankgeber (unten im Tank) abknicken und teilweise verschliessen kann.
    Daher mein Vorschlag , die Tankhöhe mit der Tiefe des Tankgebers (Tankgeberschlauch im Tank) zu vergleichen.
    Genauso führt ein verdreht (um 1 oder mehrere Löcher versetzter ) Tankgeber dazu, das der Saugschlauch vom Geber zur Pumpe abgeknickt (zwischen Tank und Karosserie eingeklemmt) wird, was wiederum dazu führt, das die Pumpe nicht genug Kraftstoff ansaugen kann. ( Fördermenge lt. WHB 150 l /Std. >>> 2,5 l/ min. bei 12V )
    Gruß

  • So, kleines Update ...


    Ich habe den Tank und den Tankgeber geprüft. Hier ist alles okay.
    Dann habe ich die Spannungsversorgung der Kraftstoffpumpe geprüft (bin mit Multimeter eine runde gefahren), die Pumpe hat so lange Strom, bis die Öldrucklampe kommt.
    Um zu sehen ob die Pumpe eventuell nicht genügend Ampere bekommt habe ich einfach die Pumpe direkt mit einer 20A Sicherung an die Batterie angeschlossen.
    Nun ist der Kraftstoff Filter im Motorraum voll und die Vergaser haben auch genügend Sprit. Aber er geht trotzdem aus.


    Die Tankentlüftung kann es daher nicht sein, auch weil der Tankverschluss nicht mehr wirklich dicht hält ...


    Nächste Vermutung ist die Digiplex Einheit gewesen, aber diese habe ich gestern gegen meine Ersatz Digiplex getauscht, selbes Problem.


    Jetzt setze ich nachher mal einen neuen OT Geber ein. Vor 2 Jahren hatte ich den schon mal ersetzt, weil er nicht angesprungen ist.

  • Neee! Der OT Geber ist ganz weit weg von Deinem Problem. Die Pumpe kriegt Strom oder nicht.


    Ich tippe mittlerweile auf den Druckregler. Der war bei mir bestimmt auch kaputt (Huhu, Daphne, ist er sicher noch! ) und ich habe das mit der Drossel gelöst. Willi hat ja auch eine drin (sehr elegant übrigens!). Wahrscheinlich gehört die ab einem gewissen Alter dazu.