Startschwierigkeiten

Hallo Tom!
Das gleiche Problem haben wir mit unserem Fiorino auch, zumindest hört es sich laut deine Beschreibung genau so an.
Leider ist Fiorino zur Zeit nicht in "Betrieb" (wartet auf Restauration), heißt er wird nur ab und zu mal hin und herrangiert.
Ich gebe ihm immer eine kleine Briese Bremsenreiniger, dann spring er an und (ich vermute mal durch die höhere Drehzahl) läuft er dann durch.
Ich werde, wenn er dann in Betrieb ist mit einer elektrischen Benzinpumpe probieren.
Sonst könnte ich mir vorstellen, wie du schon sagst, das der Sprit in der Leitung verdunstet oder zurück läuft. Somit die serienmäßige Pumpe durch die langsame Drehzahl des Anlassers nicht genug fördert.
Gruß Peter

Ja, wir sind mitlerweile verwöhnt und verweichlicht!
Früher durfrte man noch seine Herzensdame mit etwas Wagenschmiere abholen gehen, denn hi und wieder musste man(N) hand anlegen. Heute eine unmögliche Sache.
Früher durfte man mit dem Chocke rumspielen beim Kaltstart und der Motor hustete mal ohne das gleich der Diagnosestecker gesucht werden musste.
Früher war der Regensensor unsere Augen, schalteten den Scheibenwischer an und waren begeistert wenn die Kiste die Intervallschaltung hatte!!!
Früher konnte man lässig an der Eisdiele mit heruntergelassener Scheibe den Arm oder Ellenboden raushängen lassen und die frisch polierte Kiste "präsentieren" und den Girls zuzwinkern. Heute bei den hohen Gürtellinien siehts nur noch dähmlich aus.
Und, vielleicht das wichtigste, die Lehnen liessen sich in einem Ruck nach unten schnallen....heute gähnt der Elektromotor oder der Drehknopf verdirbt dir alle Lust bis endlich die Lehne mal nach unten gekurbelt ist...
etcetcetc.
Dafür hat es heute andere Annehmlichkeiten...was solls, die Zeit verändert die Dinge und es ist auch gut so.
Deshalb lieben wir hier unsere alten Kisten, denn es steckt mehr drinn als andere vermuten;-)!

Gruss
Autolux

PS; und ja, früher war das orgeln nach einem langen Stillstand völlig normal und wurde hingenommen, abertausendfach! Und das bei den schlechteren Batterien als heute. Nun die Alten kündigten eher das Vesagen an, die Heutigen machen plötzlich Schluss!

Nun mal langsam. hdfxrs schreibt doch, er hat auch schon nach einer Stunde oder kurzer Zeit das Problem. Da die Prinzessin aus der Kiste zu holen um ihr die Schuld zu geben halte ich für etwas einfach.

Die OHCs in meinem Besitz hatten das Problem so nicht. Die waren genauso schnell "da" wie mein OHV oder der TC. Ein par Dinge würde ich schon überprüfen.

Kraftstoffpumpe: Es kann sein, dass sie nicht mehr gut ist oder auch durch einen verschlissenen Stössel oder Nocken nicht mehr ausreichend Hub hat. Kann man kontrollieren oder sie durch eine elektrische ersetzen. Die hat auch den Vorteil, dass man einen Taster verbauen kann um die Schwimmerkammer vor dem Start zu fluten. Alternativ lässt man die Sicherheitsabschaltung weg, dann läuft sie mit der Zündung an (aber die hat ja auch einen Sinn und es ist nicht zulässig).

Rücklauf: Ja, das wird sogar sicher passieren. Ich habe immer eine Drossel im Rücklauf (eine mit 1,5mm durchbohrte Madenschraube). Zusätzlich kann man ein einfaches Rückschlagventil in den Vorlauf bauen.

Spritschläuche: Ich hatte bei einem anderen Fabrikat in den 80ern mal das Problem, dass das Auto nach längerem Stand angeschleppt werden musste. Das Problem waren poröse Spritschläuche, durch die mehr Luft als Sprit angesaugt wurde. Als Nebeneffekt waren die Schläuche im Betrieb dann nass vor Benzin - das hätte auch übel ausgehen können.

Mir scheint auch das der heutige Sprit nicht die "Qualität" hat wie früher. Der verdunstet bzw. verflüchtigt sich schneller.
Eine neue Benzinpumpe mit gut funktionierender Membrane und richtig eingestellter Stößel (lässt sich mit verschieden dicken Dichtungen machen) würde sicher helfen!

Mein voriger Beitrag soll nicht als Herabspielung oder als albern gelten.
Es ist eine Anektode zu unseren alten Kisten!

Also wenn es nach bereits kurzer Zeit der Motor nicht anspringen will, dann hat es einen oder mehrere Gründe.
127-Uwe, Fiat127 und villa-alt-öl haben bereits gute Tipps gegeben:
- Schwimmerstand
- Kaltlaufeinrichtung
- Benzinpumpe/-druck/-fördermenge
- Rückschlagventil nachrüsten
- Luftansaugung in den Schläuchen durch Verdunstung
- Benzinverdampfung wenn heiss
Kurz gesagt, es bleibt nicht genug Benzin vor Ort im Vergaserschwimmergehäuse um einen reibungslosen und schnellen Start des Motors zu ermöglichen.

Es kann aber genau auch das Gegenteil sein! Sprich, es ist zuviel Benzin vorhanden und er säuft regelrecht ab und muss sich erst freidrehen. Das kann eben auch ein falscher Schwimmerstand sein, oder eine undichte Schwimmernadel der den Restdruck der Pumpe nach und nach reinsabern lässt.
Darum die Frage Tom, wenn er daann mal anläuft, hustet und keucht er als ob zuwenig Sprit bekommt oder gibt es hinten aus dem Auspuff eine stinkige etwas russige Benzinwolke und stotter deswegen?

Zu guter Letzt, die Zündanlage.
Wenn der Zündfunken schwach ist oder im falschen Moment kommt, kann es auch zu Anlassprobleme führen.
Grund dafür kann sein:
- falscher Zündzeitpunkt
- Zündspule mit Windungsschluss
- defekter Kondenser gefolgt von unsauberen oder verbrauchten Unterbrecherkontakte
- zu grosser Elektrodenabstand an den Zündkerzen
- zu grosser Widerstand oder Vorfunken an den Zündkabeln oder Verteilerkappe/-finger

Auf das dein 127er besser startet!

Gruss
Autolux

Welchen Vergaser fahre ich denn?

Auch Vergaser ohne Rücklauf sollten eine Drossel im Rücklauf haben?^

Genaugenommen ist der Rücklauf meist dünner als der Vorlauf und wirkt drosselnd, der Druck in der Leitung steigt somit etwas. Bisher habe ich immer die Erfahrung gemacht, dass es mit einer Drossel im Rücklauf besser klappt. Egal ob in der Nähmaschine oder am TC mit 2x45DCOE

Nachbarn von mir "damals" hatten im 126 immer eine Dose Startpilot zwischen den Sitzen. Fest angeschlossen mit langem Schlauch in den Luftfilter. Sparte im Winter das fummeln mit klammen Fingern.