Suche Tipps zum Thema 'Linksausdreher'

  • Hallo zusammen,


    ich nehme gerade wieder einen Ritmo auseinander, der auch wieder zusammengebaut werden soll nach dem Lackieren...


    WIe es immer so ist, 99% der Schrauben gehen mehr oder weniger gut raus.
    Aber diesmal sind mir alle Schrauben abgebrochen, die beim Ritmo hinten die Sitzbanklehne im Radhaus befestigen. Trotz wochenlanger wiederholter Behandlung mit Rostlöser.


    So sieht's aus. Ist M8 - die Schrauben ließen sich 3 Umdrehungen lösen und dann war Ende:




    Jetzt meine Frage:
    WIe bekommt Ihr sowas am besten raus?
    Klar, man könnte jetzt mit 12mm oder größer einfach mal alles inkl. Gewinde im Radhaus wegbohren.


    Vor Kurzem hatte ich mir das hier gekauft, aber damit "fräst" man feste Schrauben leider einfach nur weg, da die Ritmo-Schrauben zu weich sind, diese Fräser finden keinen Grip:


    Ausdreher


    Taugen Eurer Erfahrung nach diese Sätze was, wo man erst ein Loch vorbohrt und dann mit einem kegeligen Bohrer die Schraube rausdrehen kann:
    Also sowas hier:


    Linksausdreher



    Danke für kurze Erfahrungswerte.


    Grüße,


    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    In solchen Fällen schweiße ich eine dicke Mutter auf den Stumpf und drehe ihn damit raus. Das geht meist sogar dann noch, wenn kein Stumpf mehr da ist, die Schraube also bündig abgebrochen ist.
    Die Hitze beim Schweißen hilft außerdem die Mutter zu lösen.

  • Hallo Andreas,
    Die beiden Schrauben stehen auf der Radhausaussenseite einige Millimeter raus und der Gewindeteil verrostet dann extrem. Deshalb gehen die oft nicht raus...
    Mit genannten Linksausdrehern hab ich übrigens noch keine einzige Schraube rausgekriegt. Entweder sie greifen nicht, oder sie üben beim Reindrehen noch mehr Druck auf das Gewinde aus und die Schraube blockiert weiter. Die genannte Variante mit aufgeschweißter Mutter hilft oft, würde ich als erstes ausprobieren.
    Wenn das nicht klappt, hilft nur noch die alte Schraube möglichst groß rauszubohren und dann anschließend die übrigen Gewinderinge raus zu popeln. Danach würde ich das Gewinde dann noch nachschneiden.


    Willi

  • ...wenn die schraube wirklich im radkasten raussteht, dann lieber den "gewindestumpf" vom radkasten aus blank machen und mit schutzgas eine mutter auf den stumpf schweißen. die wärme kurz in die restschraube ziehen lassen und dann geht's in 95% der fälle ganz leicht raus.
    vorteil:
    du ziehst dann nicht den vergammelten rausstehende gewindestumpf nach innen durch die gewindeplatte, und zerstörst ggf. mit unter das eigentlich noch heile gewinde. hier wäre von innen nach aussen die gewindeschonende variante.

  • Glaub mir,die Methode "Mutter aufschweissen" ist sehr effektiv.Die normalen,konischen Linksausdreher funktionieren seltenst.Ich habe hier noch ein anderes (Rothenberger) System,das ist um Klassen besser.
    Noch ein Tip zum Thema Rostlöser: Caramba-Rasant übertrifft alles mir bekannte in der Art.
    Wenn du was spezielles brauchst komm vobei,ich bin da bestens sortiert und kann die Gewinde auch reparieren wenn mal was schiefgeht.

  • Hallo,
    ist zwar schon gesagt, aber das Aufschweißen der Mutter ist 99%ig der beste Weg. Ich kühle nach dem Aufschweißen sofort mit Wasser ab. Das mache ich seit 40 Jahren so, mit einem Linksdrall hab ich es noch nie geschafft. Ich nehme immer ein Mutterngröße mehr zum Aufschweißen, bei M8 eine M10 Mutter, kannn man schön volllaufen lassen, Wasser drüber und die Schraube geht leicht raus.
    Viel Erfolg

  • Nabend zusammen,


    erstmal an alle herzlichen Dank für die Antworten!


    Das mit dem Aufschweissen einer etwas größeren Mutter kann ich mir gut vorstellen.
    Habe selbst kein Schweissgerät (beim Ritmo braucht man sowas ja nicht...).


    Schönes Wochenende noch.


    Andreas

  • Die billigen Ausdreher bergen die Gefahr dass man sie abbricht, dann hat man ein viel härters Material in der Schraube stecken was man dann nicht mehr ausbohren kann.
    das ist mir 2-3x passiert, daher verwende ich die Dinger nicht mehr.
    Bessere Erfahrungen habe ich mit Linksbohrern gemacht. Dazu vorgehen wie beim normalen ausbohren, klein starten und immer größer werden ohne das Innengewinde zu beschädigen. Wenn der Schraubenrest dann recht dünn ist, schraubt er sich oft irgendwann beim Bohren mit raus.
    Wenn bei Dir der Stumpf aber sowieso besser nach hinten raus ginge, würde sich dieser Effekt wahrscheinlich sogar mit normalen Rechtsbohrern einstellen.


    Aber ich habe auch kein Schweißgerät.
    Hätte ich eins, wäre das Aufschweißen sicher auch erste Wahl.

  • Hallo zusammen,


    nochmals herzlichen Dank an alle, die auf meine Frage wegen der Linksausdreher geantwortet haben.
    Hier dann noch mein eigenes Feedback, falls jemand später nochmals dieses Thema hier im Forum suchen sollte.


    Wie eingangs geschrieben waren mir ja alle 4 Schrauben abgebrochen, mit denen die Rücksitzlehne am Radhaus befestigt ist.
    Ich habe alle abgebrochenen Bolzen rausbekommen, aber mit unterschiedlichen Methoden.


    1. Tipp von Abbi
    Caramba Rasant - wirklich sehr guter Rostlöser


    2. Linksausdreher Billigversion
    Diese Linksausdreher hier, wo der Satz 15 Euro kostet kann man getrost vergessen: Linksaudreher
    Man fräst damit eigentlich nur noch mehr vom Bolzen der Schraube weg; man kann kein Drehmoment übertragen. Ich denke, dass das bei Holzschrauben geht wenn man den Kreuzschlitz einer recht großen Schraube vernudelt hat.


    3. Tipp von Abbi - professionelle Ausdreher
    System (Rothenberger) - ich habe mir in der Nachbarschaft die Version von Würth geliehen.
    Da wird zunächst ein Loch in den verbleibenden Bolzen gebohrt und dann eine "Vielzahnwelle" in das Loch eingeschlagen.


    Damit habe ich immerhin 2 Schrauben in Richtung Radhaus rausbekommen, nachdem ich den Rostlöser 30 Minuten habe wirken lassen.


    4. Ausbohren mit kleinem Bohrer (in meinem Fall Durchmesser 5 oder 6 bei M8)
    Loch bohren in den überstehenden Bolzen der abgerissenen Schraube. Dabei drauf achten, dass man nicht schief bohrt und das Gewinde beschädigt.
    Da die Schrauben wie erwähnt sehr weich waren, konnte ich dann mit einer guten Rohrzange den hohlen Bolzen platt drücken und rausdrehen. Aber auch wieder Rostlöser vorher gut wirken lassen...


    Da ich kein Schweissgerät habe, habe ich das Aufschweissen einer Mutter nicht testen können.
    Denke, dass das bei mir 50:50 geklappt hätte.
    Die Schrauben, um die es ging hatten eine sehr niedrige Festigkeit. Die wären wahrscheinlich neben der Schweißnaht wieder abgerissen.




    Andreas

  • .
    Ich habe inner Werkzeugmaschinen-Instandsetzung über die Jahre die Erfahrung gemacht, daß die Linksausdreher von den unterschiedlichsten Anbietern immer in den Bohrungen abgebrochen sind. Dann war die "K...." erst recht am Dampfen, weil wg. der Härte des steckengebliebenen Stummel des Ausdrehers. Vllt. klappte es ja bei ahellmann deswg., weil das Bolzenmaterial so weich war.


  • Das liegt daran das man mit dem ausdreher den Rest schraube noch mehr die Gewindebohrung presst und dann erst Recht nix mehr geht....Dann kommt noch unkontrollierte Gewalt dazu und ab isser



    Die Mischung macht es.... Rostlöser,Hitze, Gefühl


    Ich bevorzuge das ausbohren...Das klappt (bei mir)immer