Ergebnisse Saisonstart der ABARTH-COPPA-MILLE Oschersleben

  • Der Saisonstart in der Motorsportarena Oschersleben am Osterwochenende war ein voller Erfolg. Bereits am Karfreitag waren alle Teilnehmer der ABARTH-COPPA-MILLE, BRTISH-CAR-TROPHY und NSU-TT-TROPHY angereist, um ihren Renner für die Erstellung eines DMSB-Wagenpass (z.B. Gruppe H oder CTC) abnehmen zu lassen. Wie inzwischen bekannt ist, verlangt der DMSB schon bei Teilnahme an einer GLP entweder einen Wagenpass oder eine Straßenzulassung (z.B. 07-er Kennzeichen). Um sich in den o.g. drei Rennserien einschreiben zu können, ist es erforderlich, dass die Fahrzeuge komplett dem sicherheitstechnischen Reglement des DMSB entsprechen müssen. Also mit Ü-Käfig, Rennsitzschale, 4-Punkt-Gurt, 4-Kg-Löscher, Hauptstromschalter, 2l-Ölauffangbehälter, 60 mm Abschleppösen etc. ausgestattet sein.


    Beliebtes Thema des Prüfer waren die Tankanlagen. FT3-Tankanlagen, älter als 5 Jahre, verlängert einmal um weitere 2 Jahre, verlieren dann gnadenlos ihre Gültigkeit. Hat der Tank weniger als 20 Liter Fassungsvermögen, kann er als Eigenbau deklariert und weiter verwendet werden. Mit dem Serientank bestehen keine Probleme, der kann theoretisch 40 Jahre alt sein ?! Batterien, z.B. beim A-112, dürfen nicht auf der Beifahrerseite im Bereich Sitz montiert sein, sondern in einer Linie hinter dem Fahrersitz in einem flüssigkeitsdichten Behälter untergebracht sein. Polsterung am Käfig im Bereich von 50 cm um den Kopf wurde oft bemängelt. Normale Iso-Schläuche aus dem Baumarkt sind out. Abschleppösen müssen jetzt einen Innendurchmesser von 60 mm haben. Der Käfig muss im Bereich der A.- und B-Säule auf einer mind 3 mm starken, mit dem Bodenblech verschweissten Stahlplatte stehen. Verschraubte Gegenplatten sind nicht mehr zulässig, usw. Der Prüfer hatte nach 10 Stunden Abnahmetätigkeit immerhin mehr als 40 Fahzeuge geprüft und die Prüfberichte für den DMSB-Wagenpassantrag erstellt.


    Am Samstagmorgen erwartete uns bei noch recht kühlen Temperaturen ein strahlender Sonnenschein in der Börde. Alle waren gespannt, wie sich der Streckenumbau auf die Rundenzeiten auswirken wird. Bekanntlich war auf Drängen der DTM die Linkskurve am Ende der Start-Ziel-Geraden umgebaut worden. Aus der flüssigen Linkskurve, die mit Mut durchaus im 4. Gang (bei 5-Ganggetriebe) zu nehmen war, ist ein scharfer 90° Linksknick geworden, der zunächst nur im 2. Gang ging, später auch im 3. Gang. Fakt ist, durch diese Kurve geht nur 1 Auto und nicht mehr. Viele suchten daher den Notausgang auf der Betonplatte, da ein Überfahren und Räubern über die neuen Curbs ungesund für das Fahrwerk sein dürfte. Also hieß hier das Motto, vor der Kurve rechtzeitig einreihen mit einem Seitenblick auf den Nachbarn und Vertrauen in die eigene Bremsanlage.


    Im Zeittraining auf der noch kalten Fahrbahndecke legte so mancher gerade an dieser Kurve einen Dreher hin. Aber auch andere Kurven hatten so ihre Tücken, wovon Rob Roode mit seinem A-112 ein Lied singen kann. Er schrottete seinen Renner in der Leitplanke und wird wohl diese Saison ausfallen. Thomas Klingelhöfer bewegte seinen A-112 manchmal auch in Zick-Zack-Linien über die ganze Kurvenbreite, bis ihn ein abgerissenes Pleuel an seinem 4-Kanal-Motor einbremste.

    Fotos von den betroffenen Fahrern und die Ergebnisse findet man in Internet unter www.boerdesprint.de


    Zum ersten Wertungslauf starteten bei den genannten 33 Fahrzeugen der ABARTH-COPPA-MILLE nur noch 31 Fahrzeuge. Die Minis und NSU, nochmals 27 Fahrzeuge, fuhren ihren eigenen Lauf. Der Start erfolgte fliegend und alle waren gespannt wie wird der Pulk durch die erste Linkskurve gehen. Mit viel Respekt reihten sich die Fahrer rechtzeitig ein, wer das nicht schaffte, der suchte den Notausgang geradeaus auf die Betonplatte, um sich dann etwas weiter hinten wieder einreihen zu können. Vorne weg stürmten Paardenkooper auf seinem 1000TC und Reinhold Köster auf dem originalem 1000 TCR, die sich beide nichts schenkten. Köster konnte den Lauf nach 10 Runden mit einer halben Sekunde Vorsprung gewinnen, weil ihm erst in der 11. Runde der Gaszug auseinander fiel. Bei Mathias Meyer, der mit 1:54 dier schnellste Rundenzeit auf einem A-112 fuhr, verabschiedete sich nach 4 Runden mit einer durchgesägten Verteilerkappe. Die Hebelchen für die Frühverstellung waren wieder einmal auseindergeflogen. An Indo Knappes A-112-Getriebe sammelten sich wieder fleißig die kleinen Nadeln der Tripoide am Magnetstopfen, ebenfalls out nach 4 Runden. Am Puch von Walter Leuber brach nach 5 Runden eine hintere Achsnabe, diesmal ohne den sonst zwangsläufig erfolgenden Überschlag. Ingo Biehl und Klaus Störmer wurden auf ihren neu aufgebauten 1000 TC nach 7 Runden durch kleinere Mängel eingebremst.


    Zum zweiten Lauf starteten nach fleißiger Schrauberei immerhin wieder 27 Fahrzeuge. Wieder stürmten Paardenkooper und Köster vorne weg. Mathias Meyer, der wegen seines Ausfalles im ersten Rennen aus der letzten Reihe starten musste, für mit dickem Hals und noch dickeren Gasfuss durch das ganze Feld, dass er am Schluss auf Rang 4 hinter Paardenkooper, Köster und Ihle (alle 1000 TC) als bester A-112-Treter beenden konnte. Herrliche Stunts auf zwei Rädern wie in alten A-112-Cup-Zeiten waren hier zu sehen gewesen. Am Ende des zweiten Rennen waren weitere Motoren bei Dulcic, Schouten und Galle geschlachtet gewesen.


    Gesamtsieger nach Addition der beiden Läufe war Paardenkooper vor Köster und Ihle (alle 1000 TC/R), gefolgt von Döhring und Hammer auf A-112. Auch unsere beiden Damenteams Siebert und Schulz, beide auf A-112 unterwegs, waren mit nur 5 Sekunden Differenz auf Platz 19 und 20 zu finden und hatten noch 3 Herren der Schöpfung hinter sich gelassen. Geht doch.


    Der nächste Auftritt der ABARTH-COPPA-MILLE wird am Pfingstmontag bei VIVA-ITALIA auf dem Circuit von Assen/NL sein. Es handelt sich dabei um eine Demorace ohne Wertung für die Challenge. Nun haben die Kameraden 40 Tage Zeit die Fahrzeuge wieder herzurichten, und können dort ausprobieren was in der zu kurzen Winterzeit nicht ausgeführt werden konnte.


    Wer Interesse an diesem Demo-Lauf des Registro-Abarth-Olanda hat (siehe auch unter ), kann sich bei mir für ein deutschsprachiges Nennungsformular melden. Es werden dort auch weniger sportiv ausgestattete Fahrzeuge zum Start zugelassen, also auch etwas für die normalen Straßenracer aus dem Forum. Den Spass von 2x25 Minuten Rennstrecke für nur 85.- EUR sollte man sich nicht entgehen lassen.


    SEE YOU IN ASSEN