Vergaser: Zuleitung/Messingbuchse einkleben?

  • Moin zusammen,


    über die Jahre scheinen sich bei allen meinen DMTR-Vergasern an den Ritmos die Messingbuchsen für die Benzinzuleitung und/oder -rückleitung zu lockern.

    Letztes Wochenende bin ich mit einem Wagen auf der Autobahn liegen geblieben, weil die Benzinleitung sich inkl. Buchse aus dem Vergaser "rausvibiriert" hat. Mit Kabelbinder habe ich das vor Ort zum Glück wieder so befestigen können, dass es weiter ging (Liegenbleiben an einem langen-Wochenende-Rückreiseverkehr-auf-zweispuriger-Autobahn ist schon ein Erlebnis der besonderen Art...).


    Ich würde diese Buchse gerne einkleben.

    Von Loctite gibt es ja diverse Kleber - kann mir jemand einen Tipp geben, welcher für sowas geeignet ist? Also auch temperaturbeständig.

    Im aktuellen Fall sitzt die Buchse schon halbwegs fest wenn man die wieder reindrückt, aber kann auf Dauer so nicht bleiben. DIese Buchsen scheinen da werkseitig nur reingepresst zu sein.


    Andreas


    Andreas Hellmann, Friedberg/Hessen
    andreas@ritmo-world.de

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    Alles was funktioniert ist technisch veraltet

  • Tach,

    ich möchte noch was anderes anmerken. Du hast eine mit Gewebe ummantelte Spritleitung eingebaut. Im Peugeot Forum, in dem ich auch bin, wird dringend dazu geraten diese Leitungen durch nicht mit Stoff ummantelte Kraftstoffleitungen zu ersetzen. Mit diesen ummantelten Leitungen besteht eine erhöhte Brandgefahr, da man unter dem Gewebe nicht sieht, wenn die Leitung porös wird.

    Viele Grüße von der Saar von Wolfgang

  • Tach,

    ich möchte noch was anderes anmerken. Du hast eine mit Gewebe ummantelte Spritleitung eingebaut. Im Peugeot Forum, in dem ich auch bin, wird dringend dazu geraten diese Leitungen durch nicht mit Stoff ummantelte Kraftstoffleitungen zu ersetzen. Mit diesen ummantelten Leitungen besteht eine erhöhte Brandgefahr, da man unter dem Gewebe nicht sieht, wenn die Leitung porös wird.

    Viele Grüße von der Saar von Wolfgang

    ...da möchte ich was ergänzen:


    Im Grunde stimmt, was Du sagst.

    Nur gilt zu beachten, dass Leitungen aus alten Beständen - also noch aus "Bleizeiten" den neueren Sprit nicht vertragen.

    Die lösen sich mit der Zeit auf und stellen eine große Brandgefahr dar!

    Zwischenzeitlich gibt es aber die alten Gewebebenzinschläuche auch in einer neueren Ausführung, diese sind absolut verwendbar. Leider kann man den Unterschied optisch nicht erkennen, deshalb einfach neue Schläuche kaufen und verwenden.

    Und noch ein anderer Warnhinweis.....

    Gerade in Fahrzeugen aus der Übergangszeit von Vergaser zu Elekt. Einspritzungen wurden diese Schläuche oft verwendet.

    Deshalb sollte auf jeden Fall vermieden werden, so ein Fahrzeug nach langer Standzeit zu starten. Der Systemdruck liegt bei rd. 3 bar und solche Leitungen besorgen dann einen schönen Benzinsprühnebel.

    Jetzt fehlt dann nur noch ein Fünkchen......

  • Zum Benzinstutzen.........


    Klar man kann so was kleben - hält auch (bis zum nächsten Mal), aber es kann auch Risiko sein, wenn z.B. die Klebestelle nicht sehr gut gereinigt wurde, oder trichterförmig ist.....

    Ich neige in solchen Fällen immer dazu, das Problem gänzlich zu vermeiden.

    Da ist mir ein geschnittenes Gewinde und ein passender Gewindestopfen (und eingeklebt) erheblich angenehmer in puncto Sicherheit .....

    Ich mache das bei Vergaserrevisionen und diesem Problemfall immer so.


    Übrigens hatten wir das Thema vor einiger Zeit hier schon mal angesprochen......

  • Übrigens hatten wir das Thema vor einiger Zeit hier schon mal angesprochen......

    jo, das stichwort war unter anderem seinerzeit "Loctite 648", hab bisher auch nur gute erfahrungen gemacht.



  • Danke für die Antworten und den Link zu dem alten Beitrag!

    Mit den Spritschläuchen und Gewebeummantelung habe ich über die letzten 20 Jahre keine schlechten Erfahrungen gemacht. Kaufe auch nicht das billigste Zeug.

    Andreas Hellmann, Friedberg/Hessen
    andreas@ritmo-world.de

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    • Official Post

    Kurz OT wegen Schlauch:


    Ich hab schon neueren Gewebeschlauch gehabt, der nach 2 Jahren wieder rissig war.

    Scheint da extreme Streuungen der Qualität zu geben.


    Seitdem nehme ich den hier:
    https://www.schlauch-profi.de/…NTI-Fuel-CKR-2240/1002363



    Teuer, ja, aber verträgt auch alle gängigen Spritsorten. Ich hab nämlich keine Lust alle 2 jahre oder so die Leitungen zu wechseln.

    Lg.

    Chris

  • Hier mal eine ausführliche Abhandlung zum Benzinschläuchen aus dem BMW E30 Forum. Auf das Material des Schlauches kommt es an...



    .. bitte nicht einfach nur mit "Kraftstoffschlauch" instandsetzen, wer Ruhe haben will und etwas wirklich langlebiges verbauen will, der hat gerade beim Kraftstoffschlauch die einfache Möglichkeit mit etwas mehr Geld auch wirklich eine bessere Qualität zu bekommen


    aber : es ist NICHT der Preis der es ausmacht, viele (besonders örtliche) Teilehändler verkaufen teuren Schlauch der genausowenig taugt wie der aus ebay etc.


    es ist das Material auf das es ankommt, verwendet werden bei den in Frage kommenden Schläuchen z.B.


    NBR ( Nitrile Butadiene Rubber ) ist Nitrilkautschuk oder im gängigen Sprachgebrauch auch einfach Gummi

    das Zeug ist zwar benzinfest aber mit Alkoholanteilen im Benzin kommt es (auf Dauer) nicht zurecht

    der Temperaturbereich ist, auf den e30 bezogen, auch als eingeschränkt anzusehen


    CR ( Chloroprene Rubber ) Chlorbutadien-Kautschuk oder im gängigeren Sprachgebrauch auch einfach Neopren

    das Zeug ist nicht benzinfest, wird nur als Außenhülle zum Witterungsschutz verwendet


    FKM (früher FPM ) ist ein Fluorkautschuk und wird heutzutage auch gerne Viton genannt

    das Zeug hat sehr gute Eigenschaften in Bezug auf Kraftstoffbeständigkeit, Alkohol usw.


    ECO (Epichlorhydrin-Kautschuk) ist besonders ozonfest, wärme- und witterungsbeständig


    in Deutschland ist ja alles in einer DIN Norm geregelt, für Kraftstoffschläuche ist es die DIN 73379 aber wenn der Schlauch laut Händler nach DIN73379 ist, dann taugt der noch lange nicht für alles, denn die Schläuche sind in Unterkategorien eingeordnet und da liegt der Hase im Pfeffer


    um das mal etwas aufzudröseln z.B.


    DIN 73379-1 Typ B ist ein einlagiger Gummischlauch mit außen liegendem Textilgeflecht welches als Druckträger fungiert

    weitere Erklärungen dazu sind sinnlos, denn wer sich sowas aufschwatzen lässt, ist selber schuld, das geht für Rasenmäher und so Zeug aber nicht fürs Auto


    DIN 73379-1 Typ 1A ist für Intankeinsatz gedacht, Innenseele und Außenseele ist NBR dazwischen als Druckträger ein Textilgeflecht

    Temperaturbereich: -35 bis +90 °C, kurzfristig +110°C

    und genau für diesen Einsatzzweck (Intank) taugt der, aber nicht für was anderes, denn der ist z.B. bei Außeneinsatz nicht witterungsfest


    DIN 73379-1 Typ 2A ist ein Schlauch mit Innenseele aus NBR und Außenmantel CR, dazwischen als Druckträger ein Textilgeflecht,

    Temperaturbereich: -35°C bis +90°C, kurzfristig +110°C

    das ist leider der wohl am meisten angebotene "Kraftstoffschlauch" aber der taugt eben nur bedingt

    als Intankschlauch geht der schonmal garnicht, weil die CR Außenhülle nicht benzinbeständig ist, die dient nur dazu den Schlauch witterungsfest zu machen

    beim Einsatz im Motorraum kommt das Temperaturproblem ins Spiel und im Zusammenhang mit dem allgegenwärtigen Alkoholanteil im Benzin kommt es dann bei druckbeaufschlagten Schläuchen zu vorzeitigem Ausfall durch äußerlich sichtbare Rissbildung der CR-Schicht und Kraftstoffaustritt

    enge Biegungen, Hitze, dauerhafter Druck, besonders wenn alles zusammenkommt, machen diesen Schlauch ganz schnell fertig

    oft kommt man mit gerade neu gemachten Schläuchen grade mal eine Tüv-Periode hin, für den "letzten Tüv" vor der Verschrottung reicht das Zeug

    an Stellen mit wenig Temperatur und wenig bis keinem Druck (z.B. Rücklauf) und Verlegung ohne enge Radien hält der auch einigermaßen

    und ja, es gibt da wohl auch "Qualitäten" die u.U. am Preis merkbar sind (oder sein sollten .....) aber das Problem mit dem "am Ende doch nicht halten" haben sie alle


    DIN 73379 / 3E ist ein Schlauch mit Innenseele aus FKM und ECO Außenhaut, dazwischen als Druckträger Aramid-Textilgeflecht

    Temperaturbereich: -30°C bis +110°C Dauertemperatur

    und das ist der Schlauch der Schläuche, das NonPlusUltra sozusagen

    einmal kaufen, einmal "bluten" beim Bezahlen, einmal einbauen und für immer Ruhe haben

    ja, dieser Schlauch kostet je nach Händler mindestens 5x soviel wie der Typ 2A Dreck

    aber in diesem Fall ist es wirklich gut angelegtes Geld (meine Meinung)


    noch ein kleines Update, für Intankeinsatz gibt es auch "tauchfesten" FKM/FKM Schlauch von Gates 27093 in 30cm Längen zu durchaus akzeptablem Preis


    wer also den NBR Dreck gänzlich "von der Backe" haben möchte, der kann alles in FKM machen