Tach, ich bin der neue

  • Hallo Freunde italienischen Altblechs,


    Mein Name ist Micha und ich komme eigentlich aus dem bereich alter, heckgetriebener, Ford.

    Doch wie es manchmal so im Leben läuft hat sich ein Fiat 238E-Wohnmobil aus original italienischer Produktion (VS-Caravans) in meinen Fuhrpark gesellt.

    Trotz über 30 Jahren Schraubererfahrung an altem Blech muss ich mich in die italienische Technik noch einfinden und hoffe hier die ein oder andere Antwort auf meine Fragen zu finden.


    Gruß

    Micha

  • Willkommen hier bei uns

  • Hallo willkommen hier im Forum bei all diesen Italo-Maniacs! ;)

    Zeig mal Bilder von die 238. :)

    Puh, zum Bilder machen bin ich noch gar nicht gekommen, ausser das eine in meinem Avatar.

    Das war direkt nach der Ummeldung noch an der Zulassungsstelle und ich habe es dem Vorbesitzer als vorzeitigen Beweis geschickt das ich den Wagen auch wirklich umgemeldet habe.

    Das geht ja aktuell nur mit Termin und Wartezeiten, deswegen hatte ich zugesagt sofort zu informieren.


    Seit dem Kauf war ich erstmal damit beschäftigt einiges im Wohnbereich zu verändern, vor allem die katastrophale Elektrik.

    Außerdem habe ich den alten, eh stillgelgten, Gas-Warmwasserboiler rausgeschmissen. Daneben wohnte bereits ein elektrischer. Dessen neuer Nachbar ist jetzt die 180AH-Aufbaubatterie, die über ein 335WP-Solarmodul und einem kombinierten MPPT-Laderegler/1500W Spannungswandler/Landstrom-USV/Ladegerät, versorgt wird. Das Vorgängermodell habe ich schon im anderen Wohnmobil und bin damit sehr zufrieden.

    Außerdem ist der Gaskühlschrank rausgeflogen und stattdessen ein Kompressorkühlschrank eingezogen.

    Dann gab es noch eine neue Dusche, ein paar LED-Birnen (ich habe noch nicht alle Typen zum wechseln bekommen), ein paar USB 3.0-Ladebuchsen sowie drei neue 230V-Steckdosen in Ein- statt Aufbauausführung.

    Ein Großteil wurde natürlich neu verkabelt, inclusive des Überwachungspanels für z.B. Tankfüllstände, was vorher über ein nicht mehr funktionierendes Kombiladegerät gesteuert wurde.

    Ach und die Dunstabzugshaube habe ich so umgebaut das sie den Dunst auch nach oben absaugt und nicht Luft vom Dach auf die Kochstelle pustet.

    Ein Großteil der alten Kabel ist auch rausgeflogen. Natürlich gab es für die Wohnraumtür noch ein weiteres Schloss und für die vorderen Türen zusätzliche Riegel von innen die auch nur mit Schlüssel entriegelt werden können.


    Ansonsten habe ich nur am Schaltgestänge ein paar Buchsen erneuert, am Getriebe den Simmerring zur linken Antriebswelle getauscht und dabei natürlich das Getriebeöl gewechselt, Blinker- und Lichtschalter ersetzt, die Auspuffanlage ausgerichtet und in neue Gummis gehängt und anschließend eine neue TÜV-Plakette abgeholt.

    Die alte ging zwar noch bis Oktober aber was man erledigt hat ist eben erledigt.


    Da mir die Zeit im Nacken saß gab es für Bilder bisher keine Zeit.

  • Mir dröhnen die Ohren und mein rechter Fuß meckert über die stundenlange komische Haltung, aber nach knapp 1400 Km steht der 238E nun in seinem Geburtsland an der Adriaküste.

  • Nachdem der Urlaub - leider - schon wieder vorbei ist habe ich mal gerechnet.

    Durchschnittsverbrauch: 10,83L/100 Km, was ich für ein 40 Jahre altes Wohnmobil mit Benziner vollkommen in Ordnung finde.

    Geringster Verbrauch: 9,24L wenn man so mit 80-90 Km/h bei den LKW mitschwimmt.

    Höchster Verbrauch: 11,97L bei 95-105 Km/h, bergab auch mal 110-115 Km/h.


    Der Tank ist für ein Reisemobil viel zu klein!

    Außerdem habe ich gelernt das wenn die Reservelampe angeht und die Tankstelle 2 Km weiter gesperrt ist man nicht mehr die 30 Km bis zur nächsten Tankstelle fährt sondern die Autobahn schnellstmöglich verlässt und man sich eine Tankstelle in der Nähe sucht.

    Denn von den 30 Km haben wir nur 22 geschafft bevor der Wagen ausging.

    Immerhin kann ich jetzt davon berichten mal hinten auf einem Abschleppwagen mitgefahren zu sein... 8|

    An der Tanke gingen dann genau 38,0 Liter in den Tank.

    Es müssen also eigentlich noch 3 drin gewesen sein, die aber nicht mehr angesaugt wurden.

    Denn der Tank soll ja 41 Liter fassen. Mit den drei Litern hätte ich es sicher noch die 8 Km geschafft, aber naja... So gab es ein neues Abenteuer zu erleben.


    Ansonsten kann ich sagen das der originale Dachgepäckträger auch bei 80 Km/h schon ordentliche Windgeräusche macht, ich vermutlich mal die Lagerungen der Motor/Getriebeeinheit erneuern sollte, denn für meinen Geschmack übertragen sich zu viele Vibrationen, dann pfeifft irgendwo im Krümmerbereich etwas Abgas durch, nervt auch von der Geräuschkulisse her und ich glaube das der Auspuff irgendwo noch Kontakt zur Karosse oder dem Rahmen hat.

    Ich habe ja die Gummis alle erneuert, meine aber direkt in Motornähe noch eine Abstützung gesehen zu haben.

    Da werde ich mal genauer gucken.


    Was mich wirklich beeindruckt hat ist das der Motor tatsächlich nicht einen Tropfen Öl verbraucht hat und auch von aussen knochentrocken ist. Da habe ich schon ganz andere Sachen gesehen. :thumbup:


    Ach so: Alle Geschwindigkeitsangaben nach GPS (Navi).

    Der Tacho legt über das ganze Geschwindigkeitsband 10 Km/h drauf.

  • Salve Micha05

    Reife Leistung und tolle kleine technische Reisebeschreibung!

    Na dann also ran ans Werk und die paar Kleinigkeiten aus der Welt schaffen.

    Die Beschaffenheit des Tankes am "Pulmino" kenne ich zwar nicht, aber wenn der Tankinhalt nicht vollständig geelert wird, ist meistens der Ansaugschlauch am falschen Ort. Also nicht an der tiefsten Stelle. Ist evtl. Der Tank oder deren Aufhängung mal modifiziert worden? Den ich meinte mit Reserve sollte man noch mehr als nur die berichteten 22km abspulen können.

    Weiterhin viel Spass.


    Gruss

    Autolux

  • Hallo Micha,

    welche Reifengröße hast Du denn drauf, vielleicht legt es ja daran?


    Grüsse, Hans-Georg

    165 R14C, so wie es auch in den Papieren steht.


    Autolux Was da evtl. in den letzten 40 Jahren passiert ist kann ich nicht sagen, denke aber auch das die Ansaugung im Tank nicht mehr optimal ist.


    Prinzipiell würde ich direkt anfangen den Kleinigkeiten auf den Grund zu gehen, aber ich muss erstmal klären wie es mit dem kleinen jetzt weiter geht.

    Ich habe ihn ja unter anderem auch deswegen gekauft das meine Frau mit, gesundheitlich bedingten, körperlichen Einschränkungen da gut mit zurecht kommt (niedriger Einstieg z.B.), aber tatsächlich fällt es Ihr hier schwerer vorne einzusteigen als in unser großes Wohnmobil auf LKW-Basis. Auch die Sitzposition bekommt Ihr auf Dauer nicht.

    Und auch der Aufbau liegt Ihr nicht so richtig. Bei der Besichtigung dachten wir noch es geht so, aber in der Praxis stellt es sich eben manchmal anders dar.

    Einiges könnte man wohl anpassen, anderes aber eben nicht.


    Dabei habe ich mir im Urlaub schon einige Gedanken gemacht was man mit dem 238 noch so alles machen kann.


    Wir werden sehen...

  • Gerade beim Schlüsseldienst einen zweiten Satz Schlüssel anfertigen lassen.

    Das war eigentlich vorm Urlaub geplant aber der gute Mann musste erstmal passende Rohlinge bestellen und die kamen jetzt nach gut einem Monat an.

    Trotzdem musste er die noch nachfeilen weil sie teilweise zu dick waren.

    Und die sehen so gar nicht nach Autoschlüsseln aus.

  • ... Auch die Sitzposition bekommt Ihr auf Dauer nicht...

    Hallo Micha,

    Die original Befahrerbank ist ein Folterinstrument, 1400km auf so einem Teil und man hat verständlicher Weise Probleme mit dem Rücken, aber vielleicht hilft eine Änderung der "Bestuhlung", wie im beigefügtem Bild:


    Welche Sitze das sind, weiß ich nicht. Weil die Sitzschiene nur vier Schrauben fixiert werden, müßte man relativ einfach andere, egonomisch besser passende Sitze einbauen können.


    Grüsse, Hans-Georg

  • Der Rücken war gar nicht das Problem, eher die Beine (und der nicht vorhandene Platz für diese).

    Zumal das rechte Bein eh Probleme bereitet.

    Meine Sorge bei anderem Beifahrersitz ist eher das ich die Motorklappe nicht mehr gescheit öffnen kann.

    Die ist ja bei mir eh schon durch die Staufächer hinter den Sitzen begrenzt.

    Außerdem muss die Lehne auf jeden Fall klappbar sein, da ich sonst die zusätzlichen Türverriegelungen nicht entriegeln kann.