Motor 903 ccm - Unterschied Fiat 850 Sport und A 112 ?

  • Hallo Miteinander,


    mir ist nun kurzfristig ein 1973er A 112 mit der 44 PS Standardmotorisierung zugelaufen. Läuft sehr schön und erfreulich agil. (fahr ich jetzt lieber als meinen daily classic Mini ;) ) Man liest immer, das die geringere Leistung des Motors im A112 gegenüber den 52 PS im Fiat 850 Sport durch die Verwendung des Einfachvergasers im A112 gegenüber dem Doppelvergaser im 850 zu erklären ist. Weiss jemand, ob das zutreffend ist oder ob noch andere Komponenten sich unterscheiden (Nockenwelle, Krümmer) ??) 8 PS erscheinen mir recht viel nur über den Vergaser.......


    Wenn es tatsächlich so ist, spricht was dagegen, den Doppelvergaser zu verbauen? Wäre dann ja eine recht einfache und effektive Modifikation ohne tiefere Eingriffe.


    Vielen Dank schon einmal für sachdienliche Hinweise!

  • Dottore.Chaos

    Hat den Titel des Themas von „Motor 903 ccm - Unterschied fiat 850 Sport und A 112 ?“ zu „Motor 903 ccm - Unterschied Fiat 850 Sport und A 112 ?“ geändert.
  • Hallo dottore chaos,

    eigentlich ist es hier so üblich, dass man sich mit dem ersten thread erst einmal vorstellt und sich nicht hinter einem Pseudonym versteckt.


    Zu Beantwortung deiner Fragen muss ich tief ausholen, denn die beiden von dir benannten Motorversionen, A112 A.000 mit 44 PS und 100GBC/S mit 52 PS, haben eigentlich (fast) nur eins gemeinsam, und das ist der Hubraum mit 903 ccm. Der A112 Motor ist ein Rechtsläufer, der 850er Motor ein Linksläufer, was du sicher wissen wirst.


    Die Unterschiede liegen wie bei den Menschen vielfach im Kopf begraben: (Werte in Klammern für 100GBC/S

    A112 A.000 (100GBC/S)

    Verdichtung: 9.0:1 (9,3:1)

    Brennraumgröße; 28,2 mm³ (27,2 mm³)

    Ventiltellergröße: E29/A26 mm (E29/A26 mm)

    Ventilsteuerzeiten: EövOT 25° (EövOT 25°)

    gemessen EsnUT 51° (EsnUT 51°)

    Kontrollspiel AövUT 64° (AövUT 64°)

    0,375 mm AsnOT 12° (AsnOT 12°)

    Nockenwellenhub : 5,86 mm (5,86 mm)


    Bis hierhin sind bis auf die Verdichtung und Brennraumgröße keine Unterschiede festzustellen. Dafür in der Peripherie mit Einfach und Doppelvergaser und Auspuffanlage der Unterschied:


    Vergaser (Weber) 32 IBA 20 (30 DIC 1)

    Lufttrichter 24 mm (21/23 mm)

    Ansaugkanalöffnung im Kopf: Breite 33 ; Länge 58 mm +- 1mm (Breite 30,5 ; Länge 58 mm +-1mm)

    Auspuffkrümmer Gusskrümmer kurz 4-1 (Stahlrohre lang 4-1)


    Vergleicht man kritisch die Zahlen und die Werte, kommt man zu dem Ergebnis, dass nur die leicht erhöhte Verdichtung, der Registerdoppelvergaser und der Auspuff bei den unterschiedlichen Leistungsabgaben eine Rolle spielen. Bei der Radleistung bin ich mir sicher, dass da wieder fast Gleichstand gewesen ist, denn das mechanisch angetriebene Lüfterrad beim 850er frisst fast 8 PS bei Volllast (auf Prüfstand ermittelt) !!! Es gilt immer noch, wer nichts misst, macht Mist.


    Gruss aus dem Motorendschungel

    Klaus

  • ich habe 1974 meinen ersten neuen A112 (44PS) reklamiert, weil mein erster A112 (44PS) BJ 1969 wesentlich besser gegangen ist. Reklamation vom "Kundendienst-Ingenieur" abgelehnt, weil "alles in der Toleranz ist"! Ursache der Minderleistung angeblich, weil der fällige 10.000km-Kundendienst nicht gemacht wurde! Es wurde ein interessantes Gespräch X( mit dem Händler, weil ich die Rechnung dabei hatte: gerade 500km vorher "gemacht"!

    Danach habe ich zuhause den Vergaser abgenommen und festgestellt, dass der Übergang zwischen Zylinderkopf und Vergaserflansch unsauber war : auf einer Seite ragte die Dichtung 3mm in die Öffnung, auf der anderen der Guss vom Zylinderkopf 2mm! Alles passend gemacht und das Ding ist fast 10kmh schneller geworden und hat weniger verbraucht :D . Seitdem habe ich bei jedem meiner A112 immer sofort die Ansaugöffnung kontrolliert, aber nie wieder so große Toleranzen gefunden.

  • Lieben Dank erst mal für Eure Antworten, insbesondere an Klaus für die Details. Sorry für die bislang fehlende Vorstellung, bin im Moment zeitlich sehr eingespannt, hole das gerne so schnell als möglich nach.

  • So, versuchs jetzt mal in (Kurz)form. Heisse Tim, lebe in Berlin und meine Leidenschaft fürs Alteisen ist schon recht alt. Mein erster Oldie war ein 82er 124 CSO Spider, den ich im Jahre 1995 "gerettet" und mit dem ich extrem viel Spass gehabt habe, ihn aber dann 2002 an einen Freund verkaufte, nachdem unser erster Sohn geboren war und ich weder Zeit noch Geld für ihn übrig hatte (er hat ihn heute noch !) . Fahre im Alltag als Daily seit ca. 12 Jahren (classic) Mini, habe aber auch ein stark italophile Ader mit Hang zu Alfa. Liebe meine 70er Giulia in Grigio Indaco über alles, meinen sehr schönen und schnellen Bertone hat mir ein guter Bekannten nach einiger Zeit im letzten Jahr abgeschwatzt. Eine 1961 Vespa 125 VNB2 und etwas luftgekühltes deutsches aus den 60ern ist auch noch im Haus und ein absurdes offenes dreirädriges Gefährt aus England namens JZR, den ich mittlerweise auch schon fast 10 Jahre habe. Da meine Frau auch noch ein Cabrio hat, trenne ich mich gerade von meinem Volumex Spider


    Mit einem A112 bin ich erstmal 1981 als 12 Jähriger im Urlaub in Kontakt gekommen, da es der für die Family günstigste Mietwagen im Urlaubsland Israel war. Sind dann damit zu viert und Gepäck 350 KM durch die Wüste ans rote Meer und auch zurück gefahren. Fand ich irgendwie cool. Den A 112 habe ich dann über die Minileidenschaft ein bischen aus den Augen verloren, hatte mich aber dann letztes Jahr stark für einen Inno 90/120 interessiert, die es mit der schlanken Form und Chrom auch fast gar nicht mehr gibt. In vielen Gesprächen hat dann mein befreundeter italienischer Werkstattbesitzer immer von seinen 4 A 112´s erzählt, die er früher gefahren sei und die frühe Serie mit Chromstossstangen hat mich dann einfach nicht mehr losgelassen. Plan war eigentlich mit meinen Freund dann dieses Jahr in Padua im Herbst mal zu schauen, ob wir beide was schönes finden, aber dann kam das Angebot hier in Deutschland dazwischen.


    Es ist ein dunkelblauer 1973er mit Innenausstattung in Marrone geworden, die bedarf allerdings noch einiger Zuwendung. Türpappen (mit Boxenlöchern) und hintere Verkleidungen waren leider stark ausgebleicht (oder welche in beige) und daher nicht mehr passend, habe jetzt glücklicherweise sehr gut passende Türverkleidungen bekommen, an die hinteren ( die ja nicht aus Skai sondern aus Plastik sind) muss ich mich jetzt mal ranwagen. Hat die jemand schon einmal versucht zu lackieren? Hab ihm jetzt mal statt der montierten 135er Trennscheiben neue 155/70 gegönnt und 4 cm darf er auch noch tiefer werden, dann ist das Paket in meinen Augen sehr stimmig.


    Aktuell such ich noch die Kunststoffhalter für die Heckablage, die man im Kofferraum links und rechts verschraubt, mal sehen....


    Bin vom "Kleinen" ziemlich geflasht. Geht mit dem kleinen Motörchen überraschend gut und hat einen mindestens ebenso hohen Sympathiefaktor wie ein Mini. Mein 20 Jähriger Sohn hat ihn schon "adoptiert" . Ich brauche eh nicht viele PS um mit einem Auto Spass zu haben, frei nach dem Motto: "Its better to drive a slow car fast, than to drive a fast car slow."


    Bilder mach ich mal bei Gelegenheit!


    Lieben Gruss

  • Hallo Tim,

    bezüglich der Hutablagenhalterungen muss ich bei Gelegenheit in die (Un) tiefen meiner Werkstatt tauchen. Wenn ich was habe, gebe ich Laut. Das Färben der Seitenverkleidungen ist bei mir erstaunlich gut gegangen. Nach gründlicher Reinigung habe ich die Sachen zunächst mit einer extrem färbenden Suppe von EBay eingepinselt ( ich schaue gerne nach, wie das Zeug heißt) Das hat für ein tiefes, leider speckig glänzendes Schwarz gesorgt. Danach habe ich es mit Vinylfarbe von Foliatec gespritzt und das Ergebnis ist sensationell. Wie neu. Ob Foliatec alleine reicht, kann ich dir leider nicht sagen.

    Schönes Wochenende

    Günter