Fiat 127 900L BJ '81 Motor Revision nach 40.000km

  • Hallo zusammen,


    wie hier nachzulesen hatte ich Probleme mit schlechtem Motorlauf und Kühlwasserverlust, die sich als Schaden an der Zylinderkopfdichtung mit starkem Wassereinbruch in den 1. Zylinder herausgestellt haben:



    Zum Glück hatte ich den Motor so nicht gestartet. Es sind gut 2cm Wasser im Brennraum gestanden, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Motor einen Startversuch überlebt hätte...


    Der Motor ist nach wie vor im Fahrzeug eingebaut. Ich habe lediglich noch alle vier Kolben ausgebaut, um mir ein Bild von den Folgeschäden zu machen (bisher nur oberflächlich):


    - Kolben und Kolbenringe sehen gut aus, keine Korrosion oder Fresser
    - Pleuel sind geade (hier hate ich Angst, dass der Pleuel 1. Zyl bei einem vorhergehenden Startversuch mit Wasser im Brennraum gestaucht worden sein könnte)
    - Ventile schließen sauber ab und sind gerade
    - Laufbuchse 1. Zylinder ist korrodiert und hat leichte Fresser


    So, und nun zum eigentlichen Thema: Ich bin unsicher, wie ich weiter machen soll!


    Das Fahrzeug ist in einem guten Allgemeinzustand. Klar, Patina und Gebrauchspuren nach fast 37 Jahren, aber noch ungeschweißt, erster Lack und kein größerer Rost. Ca. 40.000km gelaufen. Ich war wirklich überrascht wie gut die komplette Mechanik noch in Schuss ist, alle Schrauben gehen einwandfrei auf, selbst "Klassiker" wie Auspuffschellen lassen sich ohne Probleme lösen. (Könnte daran liegen, dass alles immer gut geölt war :D )
    Insofern würde ich das Fahrzeug am liebsten im Originalzustand erhalten und keine (komplett-) Restaurierung vornehmen. Im Moment wäre das meines Erachtens nicht nötig, und läuft ja auch nicht weg...


    Vor ca. 17 Jahren, als der Fiat mein erstes eigenes Auto war, hat mir ein netter Nachbar ein Reparaturhandbuch geschenkt. Habe mich gestern daran erinnert und es auch tatsächlich noch gefunden... Ich habe mir das Buch jetzt mal zu Gemüte geführt. Ja, ich habe sogar mal eine KFZ Mechaniker Ausbildung gemacht. Das ist aber mittlerweile auch 15 Jahre her und all das was in dem Buch beschrieben ist kenne ich nur theoretisch aus der Berufschule ;) Ich hab dann auch direkt nach der Lehre mit dem Studium begonnen und nie wirklich in diesem Beruf gearbeitet. Nichtsdestotrotz: Es würde mich schon sehr jucken, den Motor auszubauen, komplett zu zerlegen und alles Schritt für Schritt zu säubern, zu prüfen und neu aufzubauen. Allerdings habe ich dazu eigentlich keine Zeit, keinen Platz, und ist das überhaupt nötig? Da ich ja sowieso im Moment keine Restaurierung anstrebe könnte es doch sinnvoller sein, nur das Nötigste zu machen und zu gegebener Zeit (und mit passender Vorbereitung / Rahmenbedingungen) den Komplett- Rundumschlag zu machen?


    :):?:


    Was wäre der kleinste nötige / sinnvolle Aufwand?


    - Zylinder honen, z.B. damit:
    - alles was jetzt eh schon zerlegt ist säubern und wieder ohne größere Überholung oder Prüf- Orgien zusammenbauen
    - was sollte unbedingt geprüft werden?
    - was sollte unbedingt erneuert oder bearbeitet werden?
    - Hoffen, dass keine versteckten Folgeschäden übersehen wurden
    - Fahren :D


    Was würdet ihr tun?


    Schon mal vielen Dank und viele Grüße
    Tom




  • Ich würde den einen Zylinder mit eingeöltem Läppleinen vorsichtig reinigen,alles Sauber machen einen Satz neue Kolbenringe spendieren und alles wieder zusammenbauen. Nicht vergessen den Zylinderkopf auf verzug kontrolieren.
    Solche Arbeiten habe ich früher öfters gemacht,und es hat immer funktioniert. :thumbup:

  • hallo tom,
    von den bilder her ist der zustand der laufbuchse schlecht einzuschätzen. du vergibst dir ja keine millionen oder eine arbeit die wochen dauert, wenn du dich erstmal an das reinigen mit den schon anmoderierten werkzeugen und hilfmittel machst. wenn das fertig ist, kannst du sicher auch für dich selbst besser einschätzen, ob das ganze mausetot ist, oder es dem patienten gut tut ihn wieder zum leben zu erwecken.


    die bilder aus dem anderen thread von zylinderkopf sehen nicht wirklich sexy aus. wie @abarth1954 schon erwähnt hat wäre es mit das wichtigste, den kopf ggf. mit einem haarlineal zu prüfen, oder ihn - da er ja nun schon ausgebaut ist - zu einer zylinderschleiferei oder motoreninstandsetzung zum planen der dichtfläche zu bringen. das ist keine zauberei und meist von einem zum anderen tag gemacht, und kostet je nach aufwand für den endkunden schlimmstenfalls gefühlte 100-150euronen.


    ...und dann gänge es schon wieder an's zusammenbauen, vielleicht gleich mit einem neuen thermostat und 'nen frischen kühlerdeckel damit später auch der innere kühlsystemdruck stimmt.


    ein gutes gelingen!
    chris

  • Hallo, für mich siht der eine zylinder ziemlich arg aus, probier mal mit dem Flexhohn was geht, wenn da immer noch spührbare riefen sind bleibt wohl nix anderes übrig, total zerlegen ausbohren und hohnen.

    Wenn Du die kleine variante wählst würd ich auf jedenfall Kolbenringe ersetzten und die Ventilschaft abdichtungen neu machen die könnten das nach 37 Jahre vertragen!