Classic-Gala Schwetzingen 2020, eine Rückschau

  • Hallo liebe ITALO-Klassiker,

    die 16. Classic-Gala in Schwetzingen, ganz in der Nähe zum Hockenheimring, traditionell im prächtigen Barockgarten der ehemaligen Sommerresidenz der pfälzischen Kurfürsten zuhause, war vom 4.-6. September 2020 wieder ein sehenswerter Schauplatz für eine automobile Zeitreise gewesen.


    Wie in den Jahren zuvor, offerierte diese Veranstaltung ein buntes Bild der Automobilgeschichte, beginnend bei den Anfängen im 18. Jahrhundert, bis hin zu den Brot-und-Butter Autos aus der Wirtschaftswunderzeit. Auch die Kleinsten, sogenannte Microcars, wurden nicht vergessen.


    Die Veranstaltung kann trotz aller Widrigkeiten rund um Corona als ein großer Erfolg bezeichnet werden, was durch die rund 15.000 Besucher bestätigt worden ist, die in jeweils zwei Tagesgruppen aufgeteilt, das weitläufige Schlossparkgelände abschreiten konnten. Was Johannes Hübner und sein Team auf die Beine gestellt haben, war mehr als eine Schau historischer Automobilgeschichte gewesen. Es war pures Glück und Balsam für die Corona-geschundene Seele der Automobilisten.


    Bei unserer Anreise am Freitagmorgen trafen wir bei der Einfahrt in den Schlosspark auf ein völlig relaxt tickendes Team rund um den Ober-Requisiteur Johannes Hübner. Dieser hatte mich im letzten Jahr bei der ADAC-Europa-Classic in Meran/Südtirol darauf angesprochen, doch einmal mit einer ABARTH-Rennsemmel aus Turin an der von ihm organisierten Veranstaltung teilzunehmen. Der zuerst ins Auge gefasste Fiat Abarth 1000 OT Spider musste leider zuhause bleiben, weil ihn bei der Nennungsabgabe im Frühjahr noch Getriebeprobleme plagten. Also kam der Fiat Abarth 1000 TC Corsa zum Einsatz, was letztendlich auch keine falsche Entscheidung gewesen war, weil nämlich die FIAT 600 Freunde Deutschland nicht anwesend waren. Clubkamerad Harry Meffert war mit seiner Fiat 850 Limousine vertreten, womit auch ein Linksdrehermotor aus Turin am Start gewesen ist.


    Der uns zugewiesene Stellplatz im Mittelpunkt einer bekiesten Präsentationsfläche, ganz ohne schatten.- und harzspendende Bäume, erwies sich als ein Glücksfall, weil immer ausreichendes Licht für die zahlreich anwesenden Fotografen vorhanden war. Das Wochenende war gut angerichtet und so wurde die Gala am Freitagabend mit einem deftigen Barbecue und funkelndem Feuerwerk eröffnet. An den Biertischreihen wurde viel gelacht, literweise Benzin erzählt und mancher Freund aus der Szene wieder getroffen, kurzum - es menschelte und diese fühlbare Wärme in den Herzen der Klassiker war das ganze Wochenende im Schlosspark fühlbar gewesen.


    Der Samstag startete mit einem strahlend blauen Himmel, der einen guten (heißen) Tag verprach. Nachdem der Morgentau von meiner Rennsemmel abgeledert war, bevölkerten schon ab 9.00 Uhr die ersten Besucher das weitläufige Schlossparkgelände. Diese erste Besuchergruppe hatte bis 13.00 Uhr Zeit gehabt, um sich die automobilen Preziosen anzuschauen, bei den Händlern in deren Angeboten zu stöbern, oder die Ausstellungen in den Schlossgebäuden zu besichtigen. Für das leibliche Wohl sorgten foodtrucks mit fingerfood, Eis-APE von Fontanella mit Spaghetti-Eis oder auch die wiedereröffnete Schloss-Gastronomie. Für jeden Geschmack gab es genau das Richtige, was auch die Auswahl der Fahrzeuge betraf. Es dampfte und zischte auf den Parkwegen, wenn das unter Dampf stehende Stanley Steamcar von 1919 fast lautlos dahineilte oder der Victoria Benz von 1893 seinen Einzylinder Knochenrüttler in Gang gesetzt hat. Um 13.00 Uhr musste die erste Besuchergruppe das Areal wieder verlassen, es trat eine gespenstische Stille ein, die von uns für ein Mittagessen genutzt wurde, bis um 14.00 Uhr die 2. Tagesgruppe das Gelände wieder bis 18.00 Uhr bevölkern durfte.


    Zeit genug, um mit den überwiegend sehr interessierten Besuchern ins lockere Fachgespräch zu kommen. Verwunderung bei den Jüngeren, wie man denn aus einem Motor mit 982ccm immerhin 114PS ohne einen Turbolader herausholen kann ??? Den (ge)wichtigen Juroren, die am Samstag in mehrere Teams aufgeteilt, die anstrengende und schwierige Bewertung der rund 150 Fahrzeuge vornahmen, konnte meinerseits elementare Wissenslücken aufgefüllt werden. Nachahmenswert hervorzuheben ist, das jedem Team ein minderjähriger, sogenannter Junior-Juror ("Jugend forscht") mitgegeben worden war, um diesen in die faszinierende Welt der Klassiker einzuführen.


    Das Gala-Diner am Samstagabend, eröffnet durch einen Sektempfang vor der überwältigende Fassade des Barockschlosses, fand Corona-bedingt diesmal in mehreren Festsälen statt, um einen ausreichenden Abstand der Gäste zueinander an den festlich eingedeckten Tischen zu gewährleisten. Trotz aller Bemühungen der durch die Säle wandelnd spielenden Musiker, wollte eine so recht gemütliche Atmosphäre nicht aufkommen. Vielleicht lag es am zu großen Abstand zueinander. Das Festessen war dagegen von erster Qualität gewesen.


    Der leicht bedeckte Himmel am Sonntagmorgen versprach einen nicht ganz regenfreien Tag. Eine kurze Schauer, die die Cabrio-Besitzer zum hektischen Abdecken ihrer Klassiker antrieb, war nach kurzer Zeit schon wieder vorbei. Bemerkenswert war der große Besucherandrang am Vormittag gewesen, der alles bisherige getopt hat. Insbesondere auffällig viele Familien flanierten an den aufgereihten Fahrzeugparaden vorbei. Der Nachmittag war dann von einem Aah und Ooh durchdrungen, als die Juroren die Prämierungsrosetten an die concours-gekürten Fahrzeuge geheftet haben. Zu beobachten war dann ab ca. 16.00 Uhr eine Bewegung, wie Besitzer von nicht prämierten Fahrzeugen ihren Standplatz verließen und mit denselben in Richtung Ausgang dahinschlichen. Ich halte das für einen Affront gegenüber dem Veranstalter und den Besuchern, die bis 18.00 Uhr mit der Ausstellung aller Fahrzeuge gerechnet haben.


    Die Siegerehrung fand dann nicht wie sonst praktiziert mit einem Aufmarsch und Vorstellung der Concours-Siegerfahrzeuge vor dem Barockschloss statt, sondern der Head-Officer Johannes Hübner und sein Team zogen mit einem klassischen Bollerwagen, vollgeladen mit Pokalen und einer mobilen Lautsprecheranlage, zu den prämierten Fahrzeugen. Dort wurde durch die aktuelle Spargelkönigin, Anna die 1. der Stadt Schwetzingen, der jeweilige Pokal unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen an den Prämierten überreicht. Mich hat es auch erwischt, 1. Preis der ITALIAN CLASSICS :thumbup:, siehe Fotos. Schauen sich die Menschen in 20 Jahren Bilder von der 16. Classic Gala Schwetzingen 2020 an, könnte der Eindruck entstehen, die Leute haben panische Angst vor Automobilen und deren Verbrennungsabgase gehabt. Nie zuvor in der Geschichte hat man Fotos von klassisch gekleideten Damen und Herren gesehen, die vor einem Fiat Abarth 1000 TC mit Mund-Nasen-Schutz standen und ihn gerade zum Concours-Gewinner küren.


    Freundliche Grüße aus Schwetzingen,

    ABARTH-Klaus










  • Der Termin für den 17. Int. Concours d´Elegance bei der

    CLASSIC-GALA SCHWETZINGEN findet statt vom

    3. bis 5. September 2021

    bitte heute schon vormerken - please take notice of next years date


    SEE YOU IN SCHWETZINGEN

    ABARTH-Klaus